USA: ISM Services PMI kann sich immerhin über der Marke von 60 halten - Nord LB

In den Vereinigten Staaten sind vor einigen Minuten aktuelle Zahlen zur Entwicklung des ISM Services PMI gemeldet worden. Dieser von den Finanzmärkten immer stärker beachtete Einkaufsmanagerindex für den wichtigen US-Dienstleistungssektor ist im Berichtsmonat Dezember zwar recht deutlich gefallen, die Zeitreihe konnte sich mit einem Wert von 62,0 Punkten aber dennoch oberhalb der vor allem psychologisch wichtigen Marke von 60 Zählern halten. Folglich wird von diesem Stimmungsindikator noch immer ein kräftiges Zulegen der ökonomischen Aktivität im Service-Segment der Ökonomie der USA angezeigt. Die aktuelle Abschwächung ist somit wohl eine eher gesunde Normalisierung.

Beim Blick auf die Details der Zahlen fällt zunächst auf, dass die Komponente „Business Activity“ des ISM Services PMI im Dezember auf 67,6 Punkte gefallen ist. Der Indikator notiert damit weiterhin auf sehr hohem Niveau. Der von den Service-Firmen in den USA tatsächlich realisierte Output legt also auch am aktuellen Rand kräftig zu. Lediglich die Dynamik des Zuwachses beginnt sich zu verringern. Auch diese Nachricht ist angesichts der sonst drohenden Überhitzungsgefahren eher positiv zu bewerten.

Die Auftragskomponente konnte sich – ähnlich wie ihr Pendant beim ISM PMI Manufacturing – im Berichtsmonat Dezember sogar weiterhin oberhalb der Marke von 60 Punkten halten. Trotz eines spürbaren Rückgangs wird mit immerhin noch 61,5 Zählern ein Zulegen der Orders signalisiert. Diese Nachricht ist ebenfalls nicht unbedingt negativ.

Dagegen ist die Preiskomponente des ISM Services PMI im Dezember weiter gestiegen. Hier hatten sich beim ISM PMI Manufacturing bekanntlich bereits andere Tendenzen gezeigt. Gemeldet wurde heute ein Wert von 82,5 Punkten. Die befragten Einkaufsmanager diagnostizieren folglich weiterhin klar anziehende Einkaufspreise. Offenkundig haben die US-Industrieunternehmen zuletzt direkter unter den Lieferkettenproblemen gelitten, so dass sich erste Hinweise auf Besserungstendenzen bei diesen Firmen auch schneller in den sogenannten „Prices Paid“ zeigen.

Die Arbeitsmarktkomponente des ISM Services PMI hat sich zum Ende des Jahres 2021 zwar leicht abgeschwächt, mit immerhin noch 54,9 Zählern wird aber weiterhin ein Personalaufbau bei den Service-Firmen in den USA angezeigt. Angesichts der Bedeutung des Dienstleistungssektors für die Ökonomie der Vereinigten Staaten sind dies eigentlich recht gute Vorgaben für den morgigen Arbeitsmarktbericht der offiziellen US-Statistiker. Auch die Daten des Personaldienstleisters ADP hatten bereits Hoffnung auf erfreuliche Zahlen beim Stellenaufbau geweckt.

Die verbalen Rückmeldungen der befragten Einkaufsmanager aus dem Dienstleitungssegment der US-Wirtschaft zeigen die weiterhin vorhandenen Lieferkettenprobleme klar an. Vor allem der Mangel an Transportmöglichkeiten scheint noch immer ein großes Problem zu sein. Auch die Coronavirus-Krise und Omikron bleiben im Fokus der Teilnehmer an der Befragung.

Fazit: Der ISM Services PMI Manufacturing hat sich im Dezember mit einer Abschwächung auf 62,0 Punkte immerhin noch oberhalb der Marke von 60 Zählern halten können. Die Zeitreihe zeigt somit weiterhin klar Wachstum im Service-Segment der US-Wirtschaft an. Die Dynamik dieser Bewegung beginnt aber nachzulassen. Dies ist mit Blick auf mögliche Überhitzungstendenzen nicht unbedingt eine negative Nachricht. Interessant mag zudem noch sein, dass die Preiskomponente zum Abschluss des Jahres 2021 leicht gestiegen ist und mit inzwischen 82,5 Punkten signifikant anziehende Einkaufspreise bei den befragten Firmen signalisiert. Inflation bleibt somit wohl zumindest zunächst ein wichtiges Thema für die US-Notenbank.

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