Aktien: BNP Paribas, COVID-19 und Konjunkturdaten im Fokus - Nord LB

Die Stimmung der deutschen Exporteure ist zum Jahresausklang so schlecht wie seit fast einem Jahr nicht mehr. Das Ifo-Barometer für die Exporterwartungen fiel im Dezember um 3,7 auf 12,1 Punkte, wie das Institut zu seiner monatlichen Umfrage unter 2300 Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes mitteilte. „Trotzdem werden die Exporte in Q1/22 wohl zulegen, aber eben langsamer”, sagte Ifo-Präsident Fuest. Das Ifo-Institut erwartet für 2022 einen Anstieg der deutschen Exporte von 5,4%, 2023 soll das Plus bei 5,6% liegen. Im zu Ende gehenden Jahr dürfte es zu einem Wachstum von 7,8% gereicht haben.

Der deutsche Einzelhandel zieht angesichts der 2G-Regeln bisher ein enttäuschendes Fazit für die Adventswochenenden. Zwei Drittel der 1000 Befragten seien mit dem bisherigen Verlauf unzufrieden, teilte der Handelsverband Deutschland (HDE) mit. „Das diesjährige Weihnachtsgeschäft ist eine herbe Enttäuschung für viele Händlerinnen und Händler”, sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Genth. „2G setzt ihnen seit Wochen zu, und das in der für gewöhnlich umsatzstärksten Zeit des Jahres.” Wenige Tage vor Weihnachten ist die Stimmung dem HDE zufolge besonders in den Innenstädten betrübt. Hier seien 80% der befragten Unternehmen mit der Geschäftsentwicklung unzufrieden. Bei weiter geltenden Zugangsbeschränkungen für Geschäfte sehe etwa die Hälfte der befragten Non-Food-Händler ihre Existenz in Gefahr. Genth verwies auf das Urteil des niedersächsischen Oberverwaltungsgerichts, dass 2G im Handel unverhältnismäßig sei und keinen wirksamen Beitrag zur Eindämmung der Pandemie leiste. „An diesen Regelungen in anderen Bundesländern festzuhalten, ist inakzeptabel”, sagte er weiter.

Die deutschen Versicherer wollen 2022 ein leichtes Wachstum erzielen. „Aktuell erwarten wir für 2022 ein Beitragswachstum zwischen 2 und 3% für den Versicherungssektor insgesamt”, sagte der Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Asmussen. 2021 dürfte das Beitragsplus bei etwa 2% liegen. Unter den Bedingungen der Corona-Pandemie sei dies solide, erläuterte Asmussen.

Nachfolge bei der Bundesbank geklärt: Joachim Nagel, bis 2016 Vorstandsmitglied der deutschen Zentralbank, kehrt als Bundesbankpräsident zurück und beerbt damit Jens Weidmann, der zum Jahresende aufhört. Aktuell ist Nagel im Führungsgremium der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) tätig.

Rentenmarkt
Die anhaltend unsichere Stimmung an den Aktienmärkten hat dt. Staatsanleihen zu etwas freundlicheren Notierungen verholfen. US-Treasuries profitierten im frühen Handel von der hohen Verunsicherung an den Finanzmärkten. Zum einen könnte das billionenschwere US-Sozial- und Klimapaket scheitern und zum anderen strapaziert die schnelle Ausbreitung der Coronavirus-Variante Omikron das Gemüt der Anleger. Doch im Laufe des Handels gaben die US-Bonds ihre Gewinne vollständig ab.

Aktienmarkt
Drohende Lockdowns wegen der rasanten Ausbreitung der Corona-Variante Omikron verdarben Anlegern am deutschen Aktienmarkt die Kauflaune. Der Dax konnte immerhin sein Minus im Laufe des Handels eingrenzen. Aus den Depots flogen Papiere konjunkturabhängiger Unternehmen (z.B. Autobauer). DAX -1,88%, MDAX -1,30%, TecDAX -0,71%. Die Furcht vor einem Dämpfer für die Weltwirtschaft wegen der rasanten Ausbreitung der Corona-Variante Omikron sorgte am US-Aktienmarkt für rote Kurstafeln. Dow Jones -1,22%, S&P-500 -1,14%, Nasdaq-Comp. -1,24%. Nikkei-225 nur etwas schwächer bei akt. 28.517,59 Punkten.

Unternehmen
Die französische Bank BNP Paribas verkauft ihre US-Tochter Bank of the West für 16,3 Mrd. US-$ an die kanadische BMO Financial Group. Die Transaktion schaffe für alle Seiten einen Mehrwert, sagte BNP-Chef Bonnafe. BNP Paribas wollte sich schon länger von dem US-Geschäft trennen, für die Kanadier bietet sich mit Bank of the West eine gute Gelegenheit die Präsenz im USMarkt auszubauen.

Devisen
Der Euro hat die Vortagesverluste teilweise aufholen können und knapp unter 1,13 US-$ geschlossen.

Öl / Gold
Die verstärkten Beschränkungen wegen der Omikron-Variante haben die Ölpreise weiter nachgeben lassen. Gold konnte am Montag zunächst nicht von der weiter unsicheren Lage an den Finanzmärkten profitieren.

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