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Produktion fossiler Energien steigt weiter und konterkariert Klimaschutzziel - Commerzbank

10.12.2021 09:20 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bis bis zum Ende dieser Dekade wird laut Umweltorganisation der Vereinten Nationen 240 Prozent zu viel Kohle produziert. Bild und Copyright: Mark Agnor / shutterstock.com.

Die Umweltorganisation der Vereinten Nationen hat vor Kurzem ihren jährlichen Bericht (Production Gap Report 2021) veröffentlicht, der sich mit der Vereinbarkeit von Klimaschutzzielen (Erderwärmung langfristig nicht mehr als 1,5° Celsius) und der globalen Produktionsplanung bezüglich fossiler Energien auseinandersetzt. Das Verbrennen fossiler Energien wie Kohle, Öl und Gas trägt wesentlich zum Treibhausgaseffekt bei. In der Studie wurden die 15 größten Länder, in denen fossile Energien gefördert werden, untersucht: Australien, Brasilien, Kanada, China, Deutschland, Indien, Indonesien, Mexiko, Norwegen, Russland, Saudi-Arabien, Südafrika, die Vereinigten Arabischen Emirate, UK und die USA. So steigen die absoluten Fördermengen von Öl und am meisten von Gas in den nächsten zwei Dekaden, die für Kohle sinken moderat. Gemäß der nationalen Energie-Pläne werden auf weltweit aggregierter Basis bis 2030 mehr als doppelt so viel fossile Rohstoffe gefördert (bis 2040: fast Verdreifachung) als erlaubt wäre, um das 1,5°C-Ziel zu erreichen. So wird bis zum Ende dieser Dekade 240% zu viel Kohle produziert, gefolgt von Gas (71%) und Öl (57%). So sind seit Beginn der CoronaPandemie in den G 20-Ländern rd. 300 Mrd. USD in fossile Energien-Aktivitäten geflossen und damit mehr als in den Bereich der Erneuerbaren Energien. Angesichts der enormen Preisexplosion bei Öl, Gas und auch Kohle (kräftige Erholung der Nachfrage, aber knappes Angebot) dürfte es schwierig werden, diesen Kurs kurzfristig zu korrigieren. Infolge des bevorstehenden Winters, der niedrigen Gasvorräte, der OPEC-Restriktionen für Öl, einer deutlich höheren Energienachfrage (v.a. aus China/Asien) und zum Teil immer noch Corona-bedingten Einschränkungen mit Blick auf Transport und Verfügbarkeit von Mitarbeitern dürften die Regierungen den Fokus auf die Deckung des Energiebedarfs legen und zwar unabhängig davon, ob es nun „fossile“ oder „saubere“ Energie ist.

Anleihen
Großbritannien: Industrieproduktion (Okt), 08:00 Uhr
USA: Verbraucherpreise (Nov), 14:30 Uhr
USA: Verbrauchervertrauen Michigan (Nov), 16:00 Uhr

Nachdem am Mittwoch die Renditen der Staatsanleihen stark anstiegen, gingen sie gestern wieder deutlich zurück. Die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen fiel zwischenzeitlich auf minus 0,36%. Am Mittwoch bescheinigten die Impfstoffhersteller Pfizer und Biontech ihrem Vakzin hohe Wirksamkeit gegen die neue Coronavariante Omikron. Die Unsicherheit wegen der Pandemie bleibt aber sehr hoch. So hat Großbritannien wieder schärfere Maßnahmen eingeführt. Unter anderen hielt Premier Johnson die Arbeitnehmer dazu an, von zu Hause zu arbeiten. Außerdem wurde das Rating des chinesischen Immobilienriesen Evergrande herabgestuft. Der Euro schwächte sich gestern wieder ab, nachdem er am Mittwoch kräftig auf über 1,1350 US-Dollar zulegte. In Deutschland stiegen die Exporte im Oktober mit +4,1% M/M bzw. +11,4% J/J unerwartet kräftig an. Noch stärker erhöhten sich die Importe (+5,0% M/M bzw. +19,7% J/J). Dies deutet auf eine Wiederbelebung des deutschen Außenhandels hin. Der Handelsbilanzüberschuss ging allerdings von 16 Mrd. auf 12,8 Mrd. Euro saisonbereinigt zurück. Die guten Zahlen sind aber noch keine Wende bei der Produktion. Noch berichtet die Mehrzahl der Unternehmen von Lieferengpässe und Materialknappheit. Sehr erfreulich waren die Daten vom US-Arbeitsmarkt. So gingen die Erstanträge für Arbeitslosenhilfe in der Vorwoche um 43.000 auf 184.000 zurück. Das ist der niedrigste Wert seit 1969. Die Erstanträge gelten als Frühindikator für den US-Arbeitsmarkt. Am Mittwoch war ein überraschender Anstieg offener Stellen in den USA von 10,6 auf gut 11,0 Mio. gemeldet worden. Dort nähert man sich dem Rekordhoch vom Juli 2021 (11,1 Mio.). Der US-Arbeitsmarkt scheint sich gut zu erholen.

Aktien
Carl Zeiss Meditec, Zahlen zum Gesamtjahr
Deutsche Pfandbriefbank, Hauptversammlung
Daimler Truck, Erstnotiz

Nach den deutlichen Kursgewinnen zu Wochenbeginn setzte sich am deutschen Aktienmarkt die Konsolidierung vom Mittwoch auch am Donnerstag fort, und der DAX verlor 0,3%. Die Deutsche Bank (-3%) war der Tagesverlierer im DAX wegen drohenden neuen Ärgers mit der US-Justiz, während E.ON (+2%) von Spekulationen über den Verkauf ihres Fermwärmegeschäfts profitierte. Die Omikron-Ängste haben sich an den Aktienmärkten etwas beruhigt, nachdem sich Spekulationen verdichten, dass Omikron-Patienten einen milderen Krankheitsverlauf haben könnten. Dennoch dürfte der Handel am deutschen Aktienmarkt im Vorfeld der drei großen Notenbanksitzungen in der nächsten Woche sehr nervös bleiben. Zudem belasten die sich verschärfenden Probleme der Immobilienunternehmen in China die kurzfristigen Perspektiven für Aktien. In Europa sank der Euro Stoxx 50 gestern um 0,6%. Bei einigen Gewinnern des Börsenjahres 2021 wie ASML (-2%) und der Deutschen Post (-2%) wurden Gewinne mitgenommen. Die Aktie der italienischen Hypo-Vereinsbank-Muttergesellschaft Unicredit sprang um 10% nach oben, da die Bank sehr optimistische Gewinnziele für 2024 präsentierte. In den USA konsolidierten die Aktienmärkte nach drei Tagen mit deutlichen Kursgewinnen, und der S&P 500 fiel um 0,7%. Während der Dow Jones Index den Handel unverändert beendete, standen vor allem Technologieaktien unter Druck, und der Nasdaq 100 korrigierte um 1,5%. Die asiatischen Aktienmärkte verloren im Fahrwasser der negativen Vorgaben aus den USA ebenfalls an Boden, und der Nikkei sank 1,0%. Damit dürften auch die europäischen Aktienmärkte im Vorfeld der mit Spannung erwarteten US-Inflationszahlen mit Kursverlusten in den Handel starten.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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