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Intercard: „Ein perfektes Angebot für Kliniken“

02.12.2021 06:48 Uhr - Autor: Johannes Stoffels  auf twitter

Gerson Riesle, Vorstand von Intercard, im Interview mit der 4investors-Redaktion. Bild und Copyright: Intercard.

Noch bis zum 8. Dezember können Aktionäre von Intercard im Rahmen einer Kapitalerhöhung neue Papiere der Gesellschaft aus dem Schwarzwald erhalten. Für 20 alte Papiere können drei neue Aktien zu je 7,50 Euro erworben werden. Bis zu 2,25 Millionen Euro sollen so ins Unternehmen kommen.

Im Exklusivinterview mit unserer Redaktion erläutert Gerson Riesle, Vorstand von Intercard, wie das frische Geld eingesetzt werden soll. Er spricht über neue Märkte sowie über einen neuen Markennamen und zeigt auf, welche Möglichkeiten sich mit dem neuen System von Intercard bieten. Die Margen sind ebenso Thema des Interviews wie ein erster Ausblick auf 2022.


www.4investors.de: Bisher war InterCard für seine Chipkarten bekannt, jetzt bieten sie Kunden auch ein ID-System an. Wo liegt der Unterschied?

Riesle:
Unser neues ID-System ist letztendlich eine neue Generation von Chipkartensystemen mit ganz anderen Möglichkeiten. Die Nutzer unserer Systeme identifizieren sich jetzt parallel zur Chipkarte auch mit dem Smartphone oder biometrischen Merkmalen. Alle Daten oder das Guthaben der Nutzer sind nicht mehr nur auf der Chipkarte gespeichert, sondern im System vernetzt und stehen so auch ERP-Systemen zur Verfügung. Über Schnittstellen lassen sich jetzt angeschlossene eigene und fremde Lösungen wie die Zutrittskontrolle zentral mit individuellen Rechten für jeden Nutzer verwalten.

www.4investors.de: Welche erweiterten Möglichkeiten gibt es dank des neuen Systems?

Riesle:
Neue Geschäftsmodelle sehen wir durch Nutzer- und Schnittstellenlizenzen. Außerdem wollen wir neue Märkte wie Unternehmen und Kliniken erschließen. Und wir bieten ein neues Angebot an die End-User, wie beispielsweise die Studierenden, über die App, die von InterCard selbst herausgegeben wird, an. Mehr als 1,6 Millionen Studierende an rund 200 Universitäten und Hochschulen nutzen heute regelmäßig die Chipkarte auf dem gesamten Campus. Mit dem neuen System und unserer App haben sie dann ganz neue Möglichkeiten.

www.4investors.de: Mit der anstehenden Kapitalerhöhung wollen sie den Vertrieb der ID-Systeme fördern. Was planen sie?

Riesle:
Wir vergrößern unsere bestehenden Vertriebsstrukturen in Deutschland speziell für neue Märkte sowie in den Ländern, wo wir schon vertreten sind wie Großbritannien, Spanien und Italien.

www.4investors.de: Gibt es noch weitere Pläne für das frische Kapital?

Riesle:
Wir haben in den vergangenen Jahren unser Wachstum durch Akquisitionen ergänzt, das wollen wir fortsetzen.

www.4investors.de: Auf einer Konferenz der Börse München sprachen sie vom Zukunftsmarkt Kliniken. Warum?

Riesle:
Mit dem neuen System haben wir ein perfektes Angebot für Kliniken. Der Zugang zu Stationen und Daten muss dort dringend besser geregelt werden und Abläufe werden mit unserem System effizienter.

www.4investors.de: Wie sicher ist das neue System?

Riesle:
Es ist dadurch besonders sicher, dass der Käufer des Systems die Hoheit über seine Daten behält und so den Datenschutz selbst steuern kann. Außerhalb einer Klinik oder Universität weiß also niemand, was innerhalb passiert. Eine Welt ohne Tracking.

www.4investors.de: Welche Umsatzerwartungen haben sie an das neue System?

Riesle:
Die Internationalisierung und die neuen Märkte - wo wir stark wachsen wollen - basieren auf diesem System ebenso wie geplante Migrationen bei unseren bestehenden Kunden. Mehr als 80 Prozent der Universitäten und Hochschulen in Deutschland und der Schweiz setzen auf unsere Systeme und sollen durch Migrationsprojekte von den Neuerungen profitieren.

www.4investors.de: Durch die Hinwendung zur Software verändert sich auch die Margenerwartung bei InterCard?

Riesle:
Ja, wir haben dort speziell durch Lizenzeinnahmen und durch den geringeren Materialeinsatz höhere Margen. Einen Teil davon wollen wir aber für weiteres Wachstum aufwenden.

www.4investors.de: Haben sie weitere Neuerungen in der Pipeline?

Riesle:
Wir wollen uns erst mal auf das konzentrieren. Wir haben ein ganz neues System und erwarten deutliche Effekte aus der Vermarktung.

www.4investors.de: Welche weiteren Schwerpunkte wollen sie 2022 setzen?

Riesle:
Wir wollen den Vertrieb in neuen Märkten stärken und auch in neuen Ländern unser neues System einführen. Das ist unser Rezept. Eine neue Akquisition würde uns freuen.

www.4investors.de: 2022 soll es aus Sicht von Analysten ungefähr eine Stagnation beim Umsatz und beim EBITDA geben. Sehen sie das ähnlich?

Riesle:
Wir wissen heute natürlich nicht genau, wie 2022 sich entwickelt, aber wir sehen das ähnlich: Erste Erfolge sollten unseren Gewinn positiv beeinflussen, zugleich wird die Erschließung neuer Märkte zunächst das Ergebnis noch belasten.

www.4investors.de: Analysten halten bis 2024 eine EBITDA-Marge von fast 10 Prozent für möglich. Stimmen sie dem zu?

Riesle:
Ja.

www.4investors.de: Sind Lieferengpässe bei ihnen ein Thema?

Riesle:
Bislang sind wir nicht von irgendwelchen Lieferengpässen betroffen. Wir beobachten die Situation und haben unsere Lager und Liefervereinbarungen bereits aufgestockt.

www.4investors.de: Sie wollen ihre Produktpalette künftig unter einer Marke anbieten. Geschieht dies nur aus Marketingzwecken?

Riesle:
Die Domain www.intercard.org ist unsere zentrale Internetseite. Leider gibt es mehrere Unternehmen mit dem Namen InterCard. Deshalb findet man uns nicht immer leicht im Netz. Aus der neuen gemeinsamen Marke erwarten wir deshalb positive Effekte.

www.4investors.de: Wie soll der neue Markenname lauten?

Riesle:
Aller Voraussicht nach wird es „SECANDA“. Zuerst werden wir das System so nennen. Vermutlich werden wir zu einem späteren Zeitpunkt auch die Aktiengesellschaft entsprechend umbenennen. Wir wollen, dass man uns leichter findet, dazu soll der neue Name dienen.

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