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m:access All-Share springt um fast 10 Prozent im Wochenvergleich - Börse München

22.11.2021 15:59 Uhr - Autor: Robert Ertl  auf twitter

Robert Ertl, Börse München, wirft einen Blick auf die Aktien- und Anleihemärkte. Bild und Copyright: Bayerische Börse AG.

Nochmals aufwärts: Die deutschen Aktienmärkte haben in der vergangenen Woche zugelegt, wobei sich die Aufwärtsbewegung überwiegend auf die erste Hälfte der Handelswoche beschränkt hat. In dieser trieben ein gegenüber dem Dollar schwächerer Eurokurs, der als positiv für die europäische Exportwirtschaft betrachtet wurde, ebenso wie Zeichen der Entspannung zwischen China und den USA, einige robuste Konjunkturdaten und gute Vorgaben der US-Börsen. Letztere ließen im weiteren Wochenverlauf allerdings spürbar nach, hinzu kamen zu Ende der Handelswoche verstärkt Sorgen um mögliche staatliche Anti-Corona-Maßnahmen. Angesichts der drastisch steigenden Infiziertenzahlen in der Pandemie hatte Österreich einen neuerlichen Lockdown angekündigt, den Beobachter auch für Deutschland nicht mehr ausschließen.

Der Deutsche Aktienindex (Dax), der im Wochenverlauf erneut Rekordhochs markiert hatte – zuletzt am vergangenen Donnerstag bei gut 16.290 Zählern –, stieg im Wochenvergleich letztlich um 0,4 Prozent auf 16.159,97 Punkte. Der MDax kam um 0,1 Prozent auf 35.912,82 Zähler voran. Der TecDax kletterte dagegen um 2,2 Prozent auf 3.986,96 Punkte. Technologiewerte waren auch in der zweiten Hälfte der vergangenen Woche stark gefragt. Einerseits gelten etliche davon als mögliche Profiteure der Pandemie, andererseits stützte die Aussicht auf weiter niedrigste Zinsen, die Tech-Unternehmen in besonderem Maße zugutekommen. Der m:access All-Share, der in den vorangegangenen zwei Woche deutlich hinter dem Gesamtmarkt zurückgeblieben war, sprang in der vergangenen Woche im Wochenvergleich um 9,9 Prozent auf 2.881,54 Zähler.

Mit die höchsten Kursgewinne im Dax wiesen Werte aus, die als mögliche Nutznießer neuerlicher Einschränkungen des öffentlichen Lebens aufgrund der Pandemie gesehen werden: HelloFresh (+ 11,4 Prozent auf Wochensicht), Delivery Hero (+ 12,1 Prozent) sowie Zalando (+ 13,7 Prozent). Daneben stachen Siemens Healthineers mit einem Kursaufschlag um 12,3 Prozent heraus. Der Konzern gilt ebenfalls als Gewinner der Corona-Krise, zudem kamen die neuen Mittelfristziele bei Anlegern wie Analysten gut an.

Die Kurse an den deutschen Anleihemärkten haben in der vergangenen Woche deutlich angezogen. Vor allem die sich wieder zuspitzende Corona-Lage und die Befürchtungen wirtschaftlicher Schäden durch Gegenmaßnahmen ließen die Anleger zu den als sicher geltenden Bundespapieren greifen. Zudem bekräftigten Mitglieder der Europäischen Zentralbank die Aussicht auf eine weiterhin extrem lockere Geldpolitik ohne Zinserhöhung. Die Rendite der marktbestimmenden zehnjährigen Bundesanleihe fiel im Wochenvergleich von -0,27 auf -0,35 Prozent. Die Umlaufrendite gab von -0,35 auf -0,43 Prozent nach.

Die US-Börsen haben sich in der vergangenen Woche unterschiedlich entwickelt. Während die sogenannten Old-Economy-Werte zunehmend unter den wieder wachsenden Corona-Sorgen litten, verzeichneten Technologiewerte und -indizes neue Rekorde. Neben guten Unternehmensnachrichten lag dies auch an der Aussicht auf weiter günstige Finanzierungskonditionen für die oftmals stark wachstumsorientierten Tech-Konzerne. Der Dow-Jones-Index büßte im Wochenvergleich 1,4 Prozent ein auf 35.601,98 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500-Index verbesserte sich dagegen um 0,3 Prozent auf 4.697,96 Zähler. Der technologielastige Nasdaq-100-Index gewann 2,3 Prozent auf 16.573,34 Punkte.

Ausblick

Die bereits zu Ende der vergangenen Woche zu beobachtende Unsicherheit an den deutschen Aktienbörsen dürfte auch in der aktuellen Woche anhalten. Die rapide ansteigenden Inzidenzen, die Einstufung mehrere europäischer Länder als Hochrisikogebiet, der neuerliche Lockdown in Österreich und die verschärften Maßnahmen in Bayern schüren die Ängste vor weiteren wirtschaftlichen Folgen der Pandemie. Zwar waren in der vergangenen Woche die Auswirkungen dieser wachsenden Unsicherheit auf die Kurse noch in überschaubaren Grenzen geblieben, ob dies aber anhält, bleibt abzuwarten.

Auf jeden Fall aber dürften Nachrichten zur Corona-Lage nach einiger Zeit, in der sie eher weniger Einfluss gehabt hatten, wieder verstärkt in den Fokus der Marktteilnehmer rücken. Wie stark die Anleger dann auf solche reagieren, muss sich allerdings wie schon geschrieben erst zeigen.

Impulse dürften daneben vor allem Konjunkturdaten liefern. Hier sind auf europäischer Seite die Einkaufsmanagerindizes zu nennen, daneben stehen das Ifo-Geschäftsklima und das GfK-Verbrauchervertrauen aus Deutschland an. Aus den USA wiederum kommt am Mittwoch eine wahre Flut an Veröffentlichungen auf die Marktteilnehmer zu, darunter das Bruttoinlandsprodukt, die persönlichen Einkommen und Ausgaben, das Verbrauchervertrauen und die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter. Die extreme Bündelung dieser Daten erklärt sich aus der Tatsache, dass in den USA am Donnerstag Thanksgiving gefeiert wird. An diesem Feiertag haben auch die Börsen geschlossen, am Freitag wird nur verkürzt gehandelt. Insofern müssen die hiesigen Märkte dann weitgehend ohne Impulse ihrer US-Pendants auskommen, was die Aktivitäten auch hierzulande reduzieren könnte.

Ausgewählte wichtige Termine der Woche

Montag, 22.11.: Nationaler Aktivitätsindex der Chicago Fed (USA); Verkäufe bestehender Häuser in den USA; Leitzinsentschied der chinesischen Notenbank
Dienstag, 23.11.: Bruttoinlandsprodukt Deutschlands; Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe in Deutschland und der Eurozone; Dienstleistungsindizes für Deutschland und die Eurozone; Markit PMI Gesamtindex (USA);
Mittwoch, 24.11.: Ifo-Geschäftsklimaindex (Deutschland); Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter in den USA; Bruttoinlandsprodukt der USA; Persönliche Einkommen und Ausgaben in den USA; Protokoll der vergangenen Sitzung der US-Notenbank; Verkäufe neuer Häuser in den USA; Verbrauchervertrauen der Universität Michigan (USA); Warenhandelsbilanz der USA
Donnerstag, 25.11.: GfK-Verbrauchervertrauen für Deutschland; US-Börsen feiertagsbedingt geschlossen

Autor: Dr. Robert Ertl, Vorstand der Bayerischen Börse AG

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Bayerischen Börse AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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