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MSCI Japan-Index dürfte sich vorerst weiter schwer tun - Commerzbank

19.11.2021 09:52 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: TexBr / shutterstock.com.

Wir stufen unser Votum für den Aktienmarkt in Japan von zuvor Neutral auf Untergewichten zurück. Aufgrund unserer positiveren Einschätzung für den USD für das kommende Jahr 2022 und anderer Faktoren dürften vor allem die Regionen in Europa und in den USA besser abschneiden. Japan war im bisherigen Jahresverlauf 2021 ein Underperformer. Daran dürfte sich zunächst wenig ändern, zumal der neue Premier Kishida bislang keine signifikanten Impulse gesetzt hat, die zu einer neuen Investmentstory für Japan führen könnten. Nach einem sehr guten Jahr 2021 dürfte sich das Gewinnwachstum in Japan nächstes Jahr spürbar abschwächen (Topix 2022e: +7,6% J/J; KGV 2022e: 14,2). Für eine bessere Einschätzung des japanischen Aktienmarktes bedarf es neben einer „zündenden Investmentstory“ vor allem einer glaubwürdigen Strategie der Regierung zur mittelfristigen Rückführung der hohen Schulden (der japanische Staat ist mit rd. 260 Prozent gemessen am BIP verschuldet) sowie wirksamer und nachhaltiger Strukturreformen. Die hohe Ersparnisbildung dürfte nach und nach sinken (niedrige Renten, kaum Zinsen). Wegen der ungünstigen demografischen Entwicklung wird das BIP nur relativ schwach steigen. Der Arbeitskräftemangel könnte zu höheren Löhnen führen. All dies dürfte ein guter Nährboden für eine Stagflation sein.

Unterdessen hat Japans neuer Regierungschef Fumio Kishida ein 21-seitiges Papier vorgelegt, in dem die wichtigsten Maßnahmen für Wachstum und Umverteilung erörtert werden. Kishida hatte schon im Vorfeld der Wahlen für einen „neuen Kapitalismus“ plädiert, der für eine bessere Verteilung des Wohlstands sorgen soll. Jetzt gibt es erste Vorschläge, die u.a. Bargeldüberweisungen und Konsumgutscheine an „Bedürftige“ beinhalten. Weitere Details hierzu finden Sie im aktuellen Ländertext Japan.

Anleihen
Japan: Verbraucherpreise (Okt.), 00:30 Uhr

Nach den Kursausschlägen in den letzten Wochen scheint sich der Rentenmarkt langsam einzupendeln. Die Rendite von Bundesanleihen mit 10-jähriger Laufzeit lag zum Handelsschluss bei -0,27% – kaum verändert gegenüber dem Stand vor einer Woche. Die Rendite entsprechender USStaatsanleihen notiert bei 1,60% – ebenfalls kaum verändert zur Vorwoche. Der Ölpreis hat sich gestern etwas erholt und liegt aktuell bei 82,5 US-Dollar für ein Barrel Brent. US-Präsident Biden hatte am Mittwoch angekündigt, einen Teil der Ölreserven freizugeben. Auch China ist bereit Reserven freizugeben und folgt damit Bidens Aufruf zu einer gemeinsamen Aktion. Der Effekt auf den Ölpreis hält sich aber angesichts der Erholung gestern bislang noch in Grenzen. Die Corona-Pandemie entwickelt sich sehr unterschiedlich in einzelnen Ländern. Während in Tschechien die Infektionszahlen hoch und steigend sind, hat sich die Lage in den baltischen Ländern in den letzten Wochen entspannt. In Deutschland wurde das Infektionsschutzgesetz beraten, das zu mehr Rechtssicherheit führen soll und die Parlamente auf Länderund Bundeseben stärker einbinden wird. Gleichzeitig wurden Einschränkungen beschlossen. In den USA hatte die vierte Welle im September ihren Höhepunkt erreicht. Zwar sind die Infektionszahlen weiterhin hoch, mit dem Rückgang steigt aber nicht nur die Zuversicht bei den Verbrauchern, der Frühindikator der Philadelphia Fed zeigt, dass das sich auch die Stimmung bei den befragten Unternehmen im November etwas aufgehellt hat – der Index stieg deutlich von 23,8 auf 39,0 Punkte. Ein hoher Anteil der Firmen erwartet weitersteigende Preise. Die Zahl der Erstanträge lag in der Woche zum 13. November bei 268.000 und verharrte damit auf niedrigem Niveau.

Aktien
Heute keine relevanten Unternehmenstermine

Die europäischen Aktienmärkte tendierten gestern leichter. Die Abschläge hielten sich aber zumeist in Grenzen. Lediglich die Leitindizes in Österreich (ATX) und in Spanien büßten kräftiger ein. Gegen Ende der Berichtssaison, die zahlreiche Märkte auf neue Rekordhöhen getrieben hat, richtet sich der Fokus der Anleger wieder verstärkt auf die aktuellen Themen Inflation, Zinsen und Notenbankpolitik. Auch die stark steigende Zahl von Neuinfektionen mit Covid-19, die möglicherweise zu neuen (Teil-)Lockdown-Maßnahmen führen könnten (wie jüngst in Österreich), werden aktuell wieder verstärkt diskutiert und könnten auf den erreichten Höhen zumindest vorübergehend zu einem Abflauen der Rally führen. Dennoch schaffte es der Dax (-0,2%) gestern im frühen Geschäft noch einmal ein neues Rekordhoch bei 16.290 Punkte zu erzielen. Tagesgewinner im Dax war die Aktie von Siemens Healthineers mit einem Aufschlag von 3,8%. Die Aktie von Covestro (+2,8%) profitierte gestern u.a. von einer Votenheraufstufung durch einen Broker. Am Ende der Performancerangliste notierte die Aktie von Continental (-3,1%), die vor allem unter dem Abgang ihres Finanzchefs Schäfer litt. Die Aktie von Philips (+1,6%) konnte sich gestern etwas von dem jüngsten Kursrutsch erholen. Auf europäischer Sektorenebene erzielten Immobilienwerte mit durchschnittlichen Aufschlägen von 0,7% die größten Zugewinne. Am Performanceende rangierten Werte aus dem Bereich Energie (-1,7%). Die türkische Lira stürzte nach einer weiteren Leitzinssenkung der Notenbank um 100 Basispunkte auf nunmehr 15% zeitweise um mehr als 5% gegenüber dem US-Dollar ab. Die Börsen in den USA tendierten uneinheitlich. S&P 500 und Nasdaq Composite kletterten auf Rekordstände. Auf Sektorenebene waren v.a. Gebrauchsgüteraktien (+1,5%) gefragt. Die Börsen in Asien tendierten zum Wochenschluss uneinheitlich. Schönes Wochenende!

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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