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Pandemie-Geschehen könnte die Anleger wieder verunsichern, Quartalszahlen im Fokus - Börse München

02.11.2021 10:43 Uhr - Autor: Robert Ertl  auf twitter

Robert Ertl, Börse München, wirft einen Blick auf die Aktien- und Anleihemärkte. Bild und Copyright: Bayerische Börse AG.

Impulsgeber Unternehmensberichte: Die deutschen Aktienmärkte haben in der vergangenen Woche in überschaubarem Umfang zugelegt. Nach einem freundlichen Wochenauftakt fielen die großen Indizes allerdings etwas zurück, teils größere Verlaufsverluste wurden aber meist wieder gutgemacht. Dabei kam beispielsweise Unterstützung vom Ergebnis der Ratssitzung der Europäischen Zentralbank. Die EZB erklärte, sie sehe die zuletzt spürbar gestiegene Inflation weiterhin als vorübergehendes Phänomen und werde fürs erste an ihrer extrem lockeren Geldpolitik festhalten. Erst im Dezember soll entschieden werden, wie es mit den Anleihekäufen weitergehen wird. Ansonsten lieferten in der vergangenen Woche vor allem Quartalsberichte die Impulse, überwiegend wurden diese positiv aufgenommen. Am Freitag belasteten als enttäuschend angesehene Unternehmenszahlen der US-Tech-Riesen Apple und Amazon zeitweilig auch die hiesigen Märkte, allerdings überwanden die Anleger den Schreck rasch.

Der Deutsche Aktienindex (Dax) verbesserte sich im Wochenvergleich um 0,9 Prozent auf 15.688,77 Punkte. Der MDax rückte um 0,1 Prozent vor auf 34.851,10 Zähler. Der TecDax legte um 0,7 Prozent zu auf 3.822,64 Punkte. Der m:access All-Share kam um 0,1 Prozent auf 2.694,56 Zähler voran.

Zu den Gewinnern im Dax zählten in der vergangenen Woche die Werte von Daimler und MTU Aero Engines, bei beiden Unternehmen würdigten die Investoren die Quartalsergebnisse. Dagegen setzte die sich die seit einiger Zeit bestehende Kursschwäche von HelloFresh fort, die Titel zählten zu den großen Wochenverlierern im Index.

An diesem Allerheiligen-Montag, an dem trotz des lokalen Feiertags gehandelt wurde, zogen die Kurse überwiegend spürbar an, die großen Indizes legten zwischen 0,8 und 1,2 Prozent zu. Für gute Stimmung unter den Anlegern sorgte vor allem das Ende des Zollstreits zwischen den USA und der EU, schwächere Konjunkturdaten aus China belasteten nur kurz.

Die Kurse an den deutschen Anleihemärkten haben in der vergangenen Woche erneut spürbar geschwankt, sich dabei aber letztlich nur wenig verändert. Druck auf die Bundespapiere brachten vor allem steigende Zinserwartungen aufgrund weiter wachsender Inflationsraten, während eine zeitweise schlechtere Stimmung an den Aktienbörsen für Auftrieb sorgte. Letztlich lag die Rendite der marktbestimmenden zehnjährigen Bundesanleihe Ende vergangener Woche gegenüber dem Vorwochenstand unverändert bei -0,10 Prozent. Die Umlaufrendite reduzierte sich im Wochenvergleich von -0,19 auf -0,22 Prozent. An diesem Montag ging es bei den Kursen moderat abwärts, wodurch sich die Renditen leicht erhöhten (die der zehnjährigen Bundesanleihe auf -0,09 Prozent, die Umlaufrendite auf -0,2 Prozent).

Die US-Börsen haben in der vergangenen Handelswoche ihre jüngste Rekordjagd fortgesetzt und zugelegt. Vor allem eine laut Analysten erstaunlich gute Berichtssaison sorgte für Auftrieb und ließ sowohl Sorgen vor einer strafferen Geldpolitik als auch Negativnachrichten wie die Zahlen von Apple und Amazon in den Hintergrund treten. Der Dow-Jones-Index verbesserte sich in der vergangenen Woche im Wochenvergleich um 0,4 Prozent auf 35.819,56 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500-Index, der am vergangenen Freitag erstmals die Marke von 4.600 Punkten überstiegen hat, gewann 1,3 Prozent auf 4.605,38 Zähler. Der technologielastige Nasdaq-100-Index kletterte um 3,2 Prozent auf 15.850,47 Punkte. Auch an diesem Montag hielt die Gewinnserie an, wobei der Schwung nachließ. Die Indizes verzeichneten Zuwächse von 0,2 bis 0,4 Prozent.

Ausblick

Trotz des freundlichen Wochenstarts geben sich einige Analysten zurückhaltend, was die aktuelle Woche an den deutschen Aktienbörsen angeht. Denn die wieder zunehmenden Infektionszahlen in der Corona-Pandemie in etlichen Ländern und die damit einhergehenden Befürchtungen neuerlicher Einschränkungen könnten die Anleger wieder verunsichern, heißt es.

Von der Pandemie abgesehen dürften Inflation und Geldpolitik erneut einflussreiche Faktoren für das Marktgeschehen bleiben. Hier kommt in den nächsten Tagen etliches Neues, allem voran das Ergebnis der Ratssitzung der US-Notenbank Fed. Von diesem erwarten sich die Marktteilnehmer Hinweise auf ein Zurückfahren des Anleihekaufprogramms sowie generell auf eine straffere Geldpolitik. Daneben stehen das Ergebnis der Ratssitzung der Bank of England, der Bericht der Bank of Japan sowie Inflationszahlen aus der Eurozone an.

Von Konjunkturseiten kommen zudem Einkaufsmanagerindizes aus Deutschland, der Eurozone sowie den USA und Arbeitsmarktdaten aus den USA, die wiederum auch genau auf ihren möglichen Einfluss auf die weitere Geldpolitik der Fed hin analysiert werden dürften.

Wie schon in der vergangenen Woche dürften auch Quartalszahlen eine wichtige Rolle an den Märkten spielen, legt doch wieder eine ganze Reihe von Unternehmen ihre Berichte vor. Allein aus dem Dax veröffentlichen zehn Konzerne Daten, nämlich BMW, Brenntag, Deutsche Post, Fresenius, Fresenius Medical Care, Heidelbergcement, Qiagen, Siemens Healthineers, Vonovia und Zalando.

Ausgewählte wichtige Termine der Woche

Montag, 01.11. (Feiertag Allerheiligen, Börsenhandel findet statt): Einzelhandelsumsätze in Deutschland; ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe in den USA; Caixin-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in China
Dienstag, 02.11.: Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe in Deutschland und der Eurozone; Gesamte Fahrzeugverkäufe in den USA, Sitzungsprotokoll der vergangenen Ratssitzung der Bank of Japan
Mittwoch, 03.11.: Arbeitslosenzahlen für die Eurozone; Ergebnis der Ratssitzung der US-Notenbank; ISM-Index für das nicht-produzierende Gewerbe in den USA; ADP-Arbeitsmarktbericht (USA); Werkaufträge in den USA; Caixin-Dienstleistungsindex (China)
Donnerstag, 04.11.: Werkaufträge in Deutschland; Dienstleistungsindizes für Deutschland und die Eurozone; Erzeugerpreise in der Eurozone; Ergebnis der Ratssitzung der Bank of England; Handelsbilanz der USA; Arbeitsproduktivität in den USA
Freitag, 05.11.: Industrieproduktion in Deutschland; Einzelhandelsumsätze in der Eurozone; US-Arbeitsmarktbericht

Autor: Dr. Robert Ertl, Vorstand der Bayerischen Börse AG

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Bayerischen Börse AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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