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USA: ISM PMI Manufacturing - Wachstum trotz Knappheit - Nord LB

01.11.2021 16:11 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Bart Sadowski / shutterstock.com.

In den Vereinigten Staaten sind vor einigen Minuten aktuelle Daten zur Entwicklung des ISM PMI Manufacturing gemeldet worden. Im Berichtsmonat Oktober war bei diesem für die internationalen Finanzmärkte sehr wichtigen US-Stimmungsindikator erwartungsgemäß eher wenig Bewegung zu beobachten. Die Zeitreihe ist zwar marginal zurückgegangen, notiert mit einem Wert von immerhin 60,8 Punkten aber noch immer ganz klar oberhalb der magischen Marke von 50 Zählern, die nach mechanistischer Interpretation als Expansionsschwelle gilt. Somit gehen die befragen Einkaufsmanager der Industrieunternehmen in den USA auch weiterhin davon aus, dass die ökonomische Aktivität zulegt. Lediglich das Tempo dieser nun schon eine Weile anhaltenden Aufwärtsbewegung hat sich am aktuellen Rand ganz leicht – aber wohl kaum spürbar – reduziert. Es hätte also schlimmer kommen können!

Die wichtige Produktionskomponente des ISM PMI Manufacturing hat sich im Oktober ebenfalls kaum bewegt. Sie notiert somit auch weiterhin nur ganz knapp unterhalb der vor allem psychologisch wichtigen Marke von 60,0 Punkten. Der von den US-Industrieunternehmen tastsächlich realisierte Output zieht folglich mit im Prinzip unverändertem Tempo weiter an.

Die Auftragskomponente, der recht gute Vorlaufeigenschaften für den Headline-Index nachgesagt werden, ist am aktuellen Rand ganz knapp unter die Marke von 60 Punkten gefallen. Die Auftragsbücher der befragten Firmen füllen sich also auch weiterhin sehr zügig – aber eben doch nicht mehr ganz so schnell, wie noch im Vormonat.

Die Preiskomponente des ISM PMI Manufacturing legte im Oktober weiter zu. Die Zeitreihe notiert inzwischen bei 85,7 Punkten. Die US-Industrieunternehmen sehen sich also auch weiterhin mit steigenden Einkaufspreisen konfrontiert. Lieferengpässe spielen bei der Erklärung dieser Beobachtung sicherlich eine große Rolle. Die Entwicklung der Preiskomponente des ISM PMI Manufacturing passt inzwischen allerdings immer weniger gut zum von der US-Notenbank offenbar noch immer präferierten Szenario eines lediglich temporären Inflationsanstieges.

Die Arbeitsmarktkomponente konnte am aktuellen Rand auf 52,0 Zählern anziehen. Die US-Industrie hat somit im Oktober etwas verstärkt neues Personal eingestellt. In jedem Fall wird nun mit besonderem Interesse auf die US-Arbeitsmarktdaten am Freitag zu achten sein. In der Tat könnte der Stellenaufbau in den USA noch immer unter den Personalengpässen leiden. Das Umfeld für die Human-Resources-Abteilungen vieler Firmen in Nordamerika bleibt offenkundig weiterhin schwierig. Perspektivisch sollte dieses Problem der US-Wirtschaft unserer Auffassung nach aber bald an Bedeutung verlieren.

Die verbalen Rückmeldungen der Befragungsteilnehmer offenbaren im Oktober sogar eher wachsende Probleme der Firmen mit Rohstoffen und Vorprodukten. Diese Angebotsprobleme treffen noch immer auf eine sehr starke Nachfrage, was die aktuelle Entwicklung bei den Prices Paid durchaus erklären könnte.

Fazit: Der ISM PMI Manufacturing hat sich im Oktober kaum bewegt. Mit nun 60,8 Zählern wird von diesem Indikator ein vom Tempo her kaum verringertes Anziehen der ökonomischen Aktivität in der US-Industrie signalisiert. Lieferkettenprobleme bleiben offenkundig ein zentrales Problem für die Wirtschaft der Vereinigten Staaten. Immerhin konnte die Arbeitsmarktkomponente inzwischen doch etwas deutlicher über die „magische“ Marke von 50 Punkten steigen.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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