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US-Handelsbilanz: Nachfragewachstum kurbelt die Importe an und lässt das Defizit wachsen - Commerzbank

29.09.2021 08:58 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Bart Sadowski / shutterstock.com.

US-Präsident Trump wollte einer aggressiven Handelspolitik das US-Defizit im Außenhandel reduzieren. Das ist nicht gelungen. Die Importnachfrage profitierte in den letzten anderthalb Jahren kräftig von dem geld- und fiskalpolitisch getriebenen Nachfragewachstum. Da das Exportwachstum nicht mithalten konnte, stieg auch das Außenhandelsdefizit des Warenhandels wieder an und erreichte im Juni mit 92 Mrd. US-Dollar einen neuen Rekordwert. Wohl auch, weil die US-Produktion und Welthandel im August durch die Pandemie behindert wurde. Damit erreichte das Defizit im Warenhandel im August 87,6 Mrd. US-Dollar nach 86,8 Mrd. im Vormonat.

Anleihen
Deutschland: Importpreise (Aug), 08:00 Uhr
Euroraum: Wirtschaftsvertrauen (Sep), 11:00 Uhr
USA: Schwebende Hausverkäufe (Aug), 16:00 Uhr

Der Renditeanstieg an den Staatsanleihemärkten setzte sich gestern fort. Besonders stark erhöhten sich die Renditen in den USA und Großbritannien. Hier ziehen die Notenbanken eine leichte Straffung ihrer Geldpolitik in Erwägung. So betonte gestern Fed-Chef Powell bei der Anhörung vor dem Haushaltsausschuss des Senats, dass ein Anstieg der Preise und Einstellungsschwierigkeiten nach der Coronakrise länger als erwartet anhalten könnten. Falls sich die Inflation verfestige würde die Fed sicherlich reagieren. Fed-Notenbanker Bullard erwartet, dass die Reduzierung der Wertpapierkäufe (Tapering) im November beginnt. Die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen stieg gestern auf über minus 0,17%, die 10- jähriger US-Treasuries auf 1,57%. Auf dem Notenbanksymposium von Sintra, das wieder virtuell abgehalten wird, betonte EZB-Chefin Lagarde dagegen, dass der Anstieg der Inflation im Euroraum vorübergehend sei und die EZB deshalb nicht ihre Hilfsmaßnahmen zurücknehmen werde. Es gebe keine Anzeichen, dass der Anstieg der Inflation auf breiter Basis in der gesamten Wirtschaft stattfinde. Die EZB solle deshalb nicht überreagieren und die positiven Nachfragekräfte fördern, die die Inflation dauerhaft in Richtung des Inflationsziels von 2% bringen könnten. In den USA stocken weiterhin die Beratungen über eine Anhebung der Schuldengrenze. US-Finanzministerin Yellen drohte, dass die Schuldenobergrenze voraussichtlich am 18. Oktober erreicht werde. Dann werde die USA nicht mehr in der Lage sein, ihre Schulden zu bedienen. Noch gehen die Marktteilnehmer nicht davon aus. In den USA enttäuschten gestern die Konjunkturdaten. So sank das US-Verbrauchervertrauen im September von 115,2 auf 109,3 Punkte und damit stärker als erwartet.

Aktien
Heute keine relevanten Unternehmenstermine

Die Aktienmärkte erlebten am Dienstag einen deutlichen Einbruch, dem sich nur wenige Werte und Segmente entziehen konnten. Die Stimmung wurde durch die erneut anziehenden Renditen belastet, was insbesondere den Technologiebereich nach unten drückte. Der DAX summierte bis zum Handelsende einen Verlust von 2,1% an, im TechDax waren es gar 2,9%. Dazwischen fanden sich der EuroStoxx 50 (-2,6%) und der europaweite Stoxx 600 (-2,2%) ein. Relativ gut konnte sich der britische Markt (-0,5%) halten. Hier ist der gestern einzige Sektorgewinner Energie (+0,4%) stärker vertreten, umgekehrt besitzt der Technologiebereich (-4,7%) als klarer Tagesverlierer weniger Bedeutung. Die Einzelwertbilanz spiegelt den teils kräftigen Rückzug von den bis unlängst hoch gehandelten Technologietiteln wider. Im DAX büßte Infineon 5,6% ein. Im Euro Stoxx 50 lagen die erfolgsverwöhnten Adyen (-5,4%) und ASML (-7,2%) ganz am Ende. Nur Covestro (1,5%) verzeichnete im DAX nennenswerte Zuwächse, im Euro Stoxx 50 legten neben Philips (+1,5%) die Ölwerte ENI und Total zu. In den USA ging der Kursrutsch weiter. Der Dow Jones (-1,6%) schnitt noch besser als S&P 500 (-2,0%) und die Nasdaq (-2,8%) ab. Hier belasteten neben den schwächeren Konjunkturdaten auch die Diskussionen über die bald erreichte Schuldenobergrenze. Ölwerte (+0,5%) waren einer der wenigen Lichtblicke: Chevron (+0,4%) lag an der DowSpitze, auch Exxon Mobil (+1,1%) und ConocoPhillips (+1,6%) legten zu. Dagegen standen die großen Tech-Giganten erheblich unter Druck. Microsoft fand sich mit -3,6% am Dow-Ende wieder, bei Apple waren es -2,4%, bei Alphabet -3,7%. In Asien setzen sich die Verluste heute fort. Japan gibt über 2% nach. Nur in China und Hong Kong sieht es mit kleinen Verlusten bzw. leichten Gewinnen besser aus. Dort ist morgen der letzte Handelstag vor einer Feiertagswoche.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!


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