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Börse in Japan reagiert positiv auf Sugas Kandidaturverzicht zur Wiederwahl - Commerzbank

16.09.2021 09:20 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Japans Verschuldung ist sehr hoch. Die schlechte demografische Entwicklung bleibt eine Dauerhypothek. Bild und Copyright: TexBr / shutterstock.com.

Die japanische Börse reagierte in den vergangenen beiden Wochen sehr positiv auf den „Rücktritt“ Sugas. Für die kleine Rally zeichnen mehrere Faktoren verantwortlich. Zum einen wies der japanische Aktienmarkt vor der Rücktrittsankündigung eine deutliche Underperformance auf. Viele ausländische Investoren hatten sich von japanischen Aktien getrennt, da die Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Krise lange Zeit wenig fruchteten. Von dem neuen Premierminister erhoffen sich einige Investoren nun ein großvolumiges Konjunkturpaket in Höhe von rd. 30 Billionen Yen (231 Mrd. Euro), um u.a. Restaurants und Binnenreisen wieder zu unterstützen. Hinzu kommen schon bewilligte Mitte in Höhe von ebenfalls 30 Billionen Yen. Den erhofften starken Fiskalimpuls dürfte die japanische Notenbank weiterhin mit einer sehr expansiven Geldpolitik flankieren. Die Inflationsrate in Japan ist weiterhin sehr niedrig. Der Yen dürfte zudem gegenüber dem USD in der kurzen Frist eher noch etwas schwächer tendieren, was die zyklische japanische Wirtschaft im Exportgeschäft tendenziell begünstigen sollte.

Wir bestätigen unser Votum für die japanische Börse mit Neutral. In der kurzen Frist ist unseres Erachtens schon sehr viel Hoffnung eingepreist. Weder wissen wir, wer künftig die LDP anführen wird. Noch steht fest, wie die Unterhauswahlen im November 2021 ausgehen werden. Darüber hinaus birgt die Bekämpfung der Covid-19-Pandemie weiterhin Risiken, da die Impfquote in Japan recht gering ist und die Gefahr von Coronamutanten gegeben ist. Mit einem KGV von 15,3 (Topix) ist der Markt zudem nicht günstig bewertet. Japans Verschuldung ist sehr hoch. Die schlechte demografische Entwicklung bleibt eine Dauerhypothek. Der Reformeifer ist „überschaubar“. Hier muss der neue Regierungschef nachlegen und vor allem mehr Tempo machen, um die Wettbewerbsfähigkeit japanischer Unternehmen zu stärken und die Staatsfinanzen wieder solider zu gestalten.

Anleihen
USA: Einzelhandelsumsätze (Aug), 14:30 Uhr
USA: Erstanträge Arbeitslosengeld, 14:30 Uhr
USA: Philadelphia Fed Index (Sep), 14:30 Uhr

Der Rentenmarkt startete gestern freundlich gab aber am Nachmittag etwas nach. In China blieben im August sowohl die Einzelhandelsumsätze als auch die Industrieproduktion hinter den Erwartungen zurück. Erstere legten um magere 2,5% zum Vorjahr zu – erwartet worden war ein Plus von 7,0%. Neue CoVID-19 Fälle und die chinesische Null-Toleranzpolitik sorgten für Beschränkungen unter denen vor allem der Konsum aber auch die Produktion litten. Ähnliche Schwächen wie China zeigen sich mit Blick auf die Konjunktur auch für Japan – hier ist der Index für den Dienstleistungsbereich trotz der Olympischen Spiele im Juli um 0,6% zum Vormonat zurückgefallen. Der Index ist ein guter Indikator für das BIP-Wachstum im Dienstleistungsbereich. Die italienischen Inflationsdaten für August wurden gegenüber der ersten Schätzung leicht nach unten revidiert. Wichtigster Datenpunkt war eigentlich gestern die Industrieproduktion in den USA. Schwache Produktionszahlen wurden aber durch einen Stimmungsaufschwung beim Empire State Index relativiert: Der Empire State Index notiert für September bei 34,3 Punkten – nach 43 Punkten im Juli und 18,3 Punkten im August. Die Industrieproduktion legte im August zwar um 0,4% zum Vormonat zu, doch im enger gefassten verarbeitenden Gewerbe war der Zuwachs nur mit 0,2% etwa halb so kräftig wie erwartet. Insgesamt zeigt sich vor dem Hintergrund steigender Infektionszahlen, den Auswirkungen des Hurrikan Ida und den nicht enden wollenden Engpässen bei Vorleistungen ein Schwungverlust. Die Septemberdaten dürften noch keine Beschleunigung der Produktion in den USA zeigen, zumal der Hurrikan Ida die Ölproduktion stocken ließ.

Aktien
Heute keine relevanten Unternehmenstermine

Die jüngste Fondsmanagerumfrage der Bank of America bestätigt, was wir an dieser Stelle bereits in den vergangenen Wochen geschrieben haben: Die internationalen Anleger werden sukzessive vorsichtiger. Hauptgrund hierfür ist die mehrheitliche Erwartung unter den Befragten, dass sich die globale Konjunktur in naher Zukunft weiter abkühlen dürfte. Dies impliziert, dass auch die Erwartungen für die Firmengewinne rückläufig sein dürften. Nur noch netto 12 Prozent der befragten institutionellen Anleger erwarten eine Fortsetzung des Anstiegs der Firmengewinne (März 2021: 89%). Ausdruck dieser vorsichtigeren Einstellung waren in den zurückliegenden beiden Wochen eine Reihe von pessimistischeren Einschätzungen vor allem in Bezug auf den AktienmarktHighflyer USA. Fast 85 Prozent der Umfrageteilnehmer rechnen zudem mit einem Beginn des langsamen Zurückfahrens der Anleihenkaufprogramme der US-Notenbank zum Jahresende und mehr als 80 Prozent erwarten eine Lockerung der Geld- und Fiskalpolitik in China. Das Reich der Mitte kämpft derzeit mit mehreren Problemen (verstärkte Regulierungen in diversen Branchen, Krise bei China Evergrande etc.). Rund die Hälfte der Fondsmanager bleibt laut Umfrage in Aktien übergewichtet, vor allem deswegen, weil es im Niedrigzinsumfeld an renditeträchtigen Anlagealternativen fehlt. In diesem Umfeld gab der Dax gestern um 0,7% nach. Neben den Themen Konjunkturabkühlung, Inflation und Tapering sorgte auch die Krise beim chinesischen Immobilienriesen Evergrande für Sorgenfalten. Tagesgewinner war die Aktie von BMW mit einem Plus von 1,1% (Adidas: -3%). Die Börsen in den USA tendierten dank starker Konjunkturdaten freundlich. Der Dow Jones-Index gewann 0,7%. Die Börsen in Asien tendierten heute Morgen überwiegend schwächer. Enttäuschende Makrodaten aus China vom Mittwoch sowie die Sorge über eine mögliche Pleite von Evergrande belasteten.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!


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Nach Ansicht des Ifo-Instituts werden die deutschen Verbraucherpreise in diesem Jahr um durchschnittlich 3,0% -und damit so stark wie seit 28 Jahren nicht mehr- steigen. Ifo-Konjunkturchef Wollmershäuser begründete den Anstieg mit Basiseffekten, die aus extrem niedrigen Energiepreisen und der temporären Mehrwertsteuersenkung in 2020 resultierten. Das Institut geht davon aus, dass die Teuerungsrate im kommenden Jahr -mit dem Wegfall der Sonderfaktoren- auf 2,0 bis 2,5% ... diese News weiterlesen!

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