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USA: ISM PMI Manufacturing – Hallo Mangelwirtschaft! - Nord LB

01.09.2021 16:52 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Bart Sadowski / shutterstock.com.

In den USA sind vor einigen Minuten aktuelle Zahlen zur Entwicklung des ISM PMI Manufacturing gemeldet worden. Im Berichtsmonat August zeigt sich bei diesem sehr wichtigen nordamerikanischen Stimmungsindikator ein gewisser Anstieg auf beachtliche 59,9 Punkte. Damit rückt die Marke von 60 Zählern wieder klar ins Blickfeld. Der vielbeachtete Einkaufsmanagerindex für die US-Industrieunternehmen deutet damit fast schon etwas überraschend klar auf ein starkes Wachstum hin. Das Tempo des Anstiegs der ökonomischen Aktivität bei den befragten Firmen hat sich zuletzt also offenkundig erhöht. Angesichts der jüngst zu beobachtenden Überhitzungstendenzen in der US-Wirtschaft ist diese Nachricht schon bemerkenswert.

Der Blick auf die Details der Zahlen zeigt, dass die wichtige Produktionskomponente des ISM PMI Manufacturing am aktuellen Rand auf genau 60,0 Punkte angestiegen ist. Der von den US-Industrieunternehmen tastsächlich realisierte Output erhöht sich damit inzwischen sogar wieder noch eine Spur schneller.

Auch bei der Auftragskomponente, der recht gute Vorlaufeigenschaften für den Headline-Index nachgesagt werden, zeigt sich ein überraschender Zuwachs. In Zahlen ausgedrückt kam es zu einem Anstieg auf beachtliche 66,7 Punkte. Damit werden sich sehr zügig füllende Auftragsbücher der befragten Firmen angezeigt. Diese Nachricht weckt Hoffnungen für die nähere Zukunft.

Dagegen gab die Preiskomponente des ISM PMI Manufacturing im Berichtsmonat August nach. Mit einem Wert von 79,4 Zählern verharrt dieser Indikator aber natürlich auch weiterhin auf einem sehr hohen Niveau. Folglich wird auch am aktuellen Rand signalisiert, dass die Einkaufspreise bei den US-Industrieunternehmen deutlich zulegen. Lediglich der Anstieg der Kosten konnte im August etwas gedämpft werden, was letztlich aber doch keine wirklich erfreuliche Nachricht ist. An dieser Stelle spielen sicherlich auch die global zu beobachtenden Lieferengpässe bei Halbleitern und anderen für die Industrie wichtigen Vorprodukten eine Rolle. Angesichts der innerhalb der US-Notenbank langsam aufkommenden Inflationssorgen dürfte diese Entwicklung zumindest eine gewisse Bedeutung für die Finanzmärkte haben.

Die Arbeitsmarktkomponente ist am aktuellen Rand wieder ganz knapp unter die „magische“ Marke von 50 Zählern gefallen, was paradoxerweise aber vielleicht doch eher ein Zeichen für die momentane Stärke der US-Ökonomie sein mag. Diese bemerkenswerte Entwicklung dürfte nämlich vor allem die Konsequenz eines akuten Personalmangels sein.

Die verbalen Rückmeldungen der Befragungsteilnehmer offenbaren die aktuellen Herausforderungen für die US-Wirtschaft in der Tat mit unmissverständlicher Klarheit. Die Probleme liegen momentan nicht auf der Nachfrageseite – sondern ganz eindeutig beim Angebot. Die Industrie im Land der unbegrenzten Möglichkeiten kämpft mit einem generellen Personalmangel und mit Knappheiten bei Rohstoffen und Vorprodukten.

Fazit: Im Berichtsmonat August zeigt sich beim ISM PMI Manufacturing ein gewisser Anstieg auf immerhin 59,9 Punkte. Die befragten Firmen kämpfen auch weiterhin mit Mangelerscheinungen. Konkret gesprochen sind Knappheiten beim Personal, bei einigen Rohstoffen und bei wichtigen Vorprodukten zu beobachten. Die Probleme liegen somit nicht auf der Nachfrage- sondern auf der Angebotsseite. Ohne diese Schwierigkeiten würde die US-Wirtschaft also noch zügiger wachsen können.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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