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Fed gibt erste vorsichtige Ausstiegssignale aus den Wertpapierkäufen - Commerzbank

29.07.2021 09:11 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Die US-Notenbank Fed geht unverändert davon aus, dass der Inflationsschub nur vorübergehend und eine Folge der Coronakrise sei. Bild und Copyright: Rob Crandall / shutterstock.com.

Gestern gab die US-Notenbank (Fed) auf ihrer Notenbanksitzung früher als erwartet die erste Vorwarnung für ein Ende der Anleihekäufe und passte ihre Forward Guidance entsprechend an. Sie stellte erstmals fest, dass die Wirtschaft Fortschritte in Richtung ihrer Ziele gemacht habe. Der Offenmarktausschuss werde die Fortschritte auf den folgenden Sitzungen weiter bewerten. Weiterhin wird sie monatlich Anleihen im Volumen von 120 Mrd. US-Dollar (80 Mrd. US-Dollar Staatsanleihen und 40 Mrd. US-Dollar hypothekengesicherte Anleihen) kaufen. Der Leitzinskorridor bleibt unverändert bei 0,00% bis 0,25%.

Durch den starken Anstieg der Inflationsrate im Juni von 5,0% auf 5,4% J/J, die Kernrate erreichte mit 4,5% den höchsten Wert seit 30 Jahren, kommt die Fed zwar zunehmend unter Druck, ihre expansive Geldpolitik zurückzufahren. Sie geht aber unverändert davon aus, dass der Inflationsschub nur vorübergehend und eine Folge der Coronakrise sei.

In der Pressekonferenz stelle Fed-Chef Powell mehrfach heraus, dass die für eine Reduzierung der Wertpapierkäufe (Tapering) erforderlichen substanziellen Fortschritte noch nicht erreicht worden sind. Bevor man sich dem Ziel annähert, will man offenbar noch starke Zahlen, insbesondere vom Arbeitsmarkt, sehen. Für ein Tapering sollte der Markt ausreichend vorbereitet werden, damit es zu keinem kräftigen Renditeanstieg wie 2013 kommt. Powell ließ durchblicken, dass das Tapering von US-Staatsanleihen und Hypotheken wohl gleichzeitig durchgeführt wird.

Es war noch nicht das klare Signal für den Ausstieg aus den Anleihekäufen wie von einigen erhofft. Damit bewahrt sich die Fed aber eine gewisse Flexibilität. Man bewegt sich sichtbar auf das Tapering zu, die Entscheidung dafür dürfte im 4. Quartal fallen. Der US-Dollar gab gestern nach der Pressekonferenz deutlich nach, der Rentenmarkt tendierte freundlich.

Anleihen
Deutschland: Arbeitslose (Juli), 9:55 Uhr
Euroraum: Wirtschaftsvertrauen, ESI (Juli), 11:00 Uhr
Deutschland: Verbraucherpreise (Juli), 14:00 Uhr
USA: Erstanträge, Arbeitslosengeld, 14:30 Uhr
USA: Bruttoinlandsprodukt (2. Quartal), 14:30 Uhr
USA: Schwebende Hausverkäufe (Juni), 16:00 Uhr

Dass die Erholung in Deutschland im zweiten Quartal sehr schwungvoll verlief, unterlegen auch die Daten des Statistischen Bundesamts zu den Umsatzsteuervoranmeldungen. Seit letztem Jahr bietet das Bundesamt ein paar zusätzliche Leistungen an, z.B. ein Dashboard Deutschland mit Daten zur Konjunktur und zu aktuellen Themen (www.dashboarddeutschland.de). Ferner werden „experimentelle“ Daten zur zeitnahen Erfassung der konjunkturellen Entwicklung bereitgestellt. Neben der Umsatzsteuervoranmeldung sind dies z.B. Mobilfunkdaten, Scannerkassendaten für die Preisstatistik oder ein LKW-Maut-Fahrleistungsindex. Die Umsatzsteuervoranmeldungen zeigen für Juni einen Anstieg der Umsätze in der gewerblichen Wirtschaft um 2,7% zum Vormonat. Der Zuwachs im Mai wurde auf 2,3% nach oben revidiert. Somit lag der Umsatzzuwachs im zweiten Quartal bei 6% zum Vorquartal. Dies dürfte einem gesamtwirtschaftlichen Plus im zweiten Quartal von etwa 2,5% entsprechen. Eine erste Schätzung wird am Freitag vom Statistischen Amt veröffentlicht. Für das dritte Quartal zeichnet sich – auch wegen des statistischen Überhangs – ein ähnlich hoher Umsatzzuwachs ab. Die jüngsten Umfrageergebnisse des Ifo-Instituts lassen zwar eine Stimmungseintrübung vor allem im Dienstleistungsbereich erkennen, das spricht aber eher für einen Schwungverlust im Schlussquartal. Die US-Notenbank wird weiterhin monatlich Anleihen im Volumen von 120 Mrd. US-Dollar kaufen. Ein Abschmelzen (Tapering) wurde gestern vom FOMC nicht beschlossen (vgl. „Im Blickpunkt“).

Aktien
Zwischenberichte Q2
Deutschland: Draegerwerk, HeidelbergCement, Kion, Puma, VW
Europa: AB Inbev, Air Liquide, Airbus, Arcelor, AstraZeneca, Danone, Diageo, Enel, L’Oréal, Nestlé, Nokia, Orange, Qiagen, Repsol, Sanofi, Royal Dutch, Telefonica, Veolia
USA: Altria, Amazon, Gilead

Die europäischen Aktienmärkte konnten gestern die Vortagesverluste annähernd aufholen. Der DAX legte 0,3% zu, beim EuroStoxx 50 waren es sogar 0,9%. Der französische CAC 40 stach mit +1,2% hervor. Dabei waren wieder Zykliker gefragt. Am besten schnitten jedoch Technologie (+2,4%) und Gesundheit (+1,1%) ab. Der Finanzbereich zeigte sogar ein leichtes Minus. Im DAX legte Siemens Energy als bester Wert 3,2% zu. MTU (+2,8%) profitierte von den guten Zahlen von Boeing. Den ganzen Tag am DAX-Ende lag Deutsche Börse (-2,1%) nach enttäuschendem Quartalsbericht. Im Euro Stoxx 50 erholten sich Prosus (+6,6%) aber auch Technologiefirmen wie ASML (3,1%) und Adyen (2,9%). Stark kam auch das französische Luxussegment nach Zahlen von Kering (+3,6%) und im Gefolge LVMH (+2,8%) heraus. In den USA bewegte vor allem die Berichtssaison. Bei unverändertem S&P 500 gab der Dow Jones 0,3% nach, während die Nasdaq 0,7% zulegen konnte. Bester Sektor war mit einem Plus von 1% Energie. Im Dow flog nach Zahlen vor allem Boeing (+4,2%). Dagegen gaben viele Finanzwerte um knapp 2% nach. Bei den Tech-Giganten war jede Reaktion nach den Zahlen dabei: Alphabet kletterte um 3,2%, Microsoft war unverändert, Apple gab 1,2% nach. Die Fed-Sitzung konnte keine zusätzlichen Impulse verleihen. In Asien gibt es heute vor allem in Hong Kong und China spürbare Zuwächse zwischen 2-3%.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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