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Rückkehr der Corona-Sorgen - Börse München

12.07.2021 09:58 Uhr - Autor: Robert Ertl  auf twitter

Robert Ertl, Börse München: „Mit der Ausbreitung der ansteckenderen Delta-Corona-Variante sind die Sorgen wegen der Pandemie und deren Auswirkungen auf die Wirtschaft zurück, das dürfte auch in der aktuellen Woche so bleiben.” Bild und Copyright: Bayerische Börse AG.

Die Achterbahnfahrt geht weiter: In der vergangenen Woche haben die deutschen Aktienbörsen wie schon in den Vorwochen deutlich geschwankt, unter dem Strich verzeichneten sie ein leichtes Plus. Von Seiten der Konjunkturdaten gab es sowohl positive Überraschungen – die Unternehmens- und die Anlegerstimmung in der Eurozone – als auch negative wie die Auftragseingänge in der deutschen Industrie oder die ZEW-Konjunkturerwartungen. Die Vorgaben der richtungsweisenden Wall Street fielen ebenfalls unterschiedlich aus. Einen erheblichen Dämpfer erhielt die Stimmung an den Märkten durch eine Rückkehr der Corona-Sorgen, die durch die zunehmende Verbreitung der Delta-Variante ausgelöst wurde. Befürchtungen steigender Ölpreise brachten die Börsen zeitweilig zusätzlich unter Druck. Andererseits nutzen etliche Investoren gesunkene Kursniveaus zum Einstieg, was Indexdellen glättete.

Der Deutsche Aktienindex (Dax) verbesserte sich im Wochenvergleich um 0,2 Prozent auf 15.687,93 Punkte. Wie schon in der Vorwoche zählten Automobilwerte wie BMW, Continental oder Daimler zu den größten Wochenverlierern, allein Volkswagen wies dank eines erheblichen Kursanstiegs am Freitag ein minimales Wochenplus aus. Der Wolfsburger Autobauer hatte mit seinen Halbjahreszahlen überzeugt. Der MDax, der im Wochenverlauf mehrere neue Rekordstände markiert hatte, legte im Wochenvergleich um 0,9 Prozent auf 34.777,59 Zähler zu. Der Kurs von TeamViewer allerdings sackte auf Wochensicht um 9,7 Prozent ab, das Softwareunternehmen hatte nach schwach ausgefallenen Quartalsdaten die Erwartungen für das laufende Jahr gedämpft. Der TecDax stieg im Wochenvergleich um 1,1 Prozent auf 3.607,16 Punkte. Der m:access All-Share ging dagegen um 1,0 Prozent auf 3.120,29 Zähler zurück.

Die Kurse an den deutschen Anleihemärkten haben in der vergangenen Woche weiter zugelegt. Unterstützung kam dabei in erster Linie von einigen unterhalb der Prognosen ausgefallenen Konjunkturdaten aus den USA und der Eurozone. Wenig Auswirkung hatte die Vorstellung der neuen geldpolitischen Strategie der Europäischen Zentralbank, die kaum Überraschungen mit sich brachte. Im Wochenvergleich reduzierte sich die Rendite der marktbestimmenden zehnjährigen Bundesanleihe von -0,23 auf -0,29 Prozent. Die Umlaufrendite sank von -0,31 auf -0,39 Prozent.

Die US-Aktienbörsen haben die vergangene Woche trotz Schwankungen und eines deutlichen Rücksetzers am Donnerstag leicht im Plus beendet. Die Sorgen angesichts der Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus und in Bezug auf die konjunkturelle Lage dominierten die Stimmung nur vorübergehend. Der Dow-Jones-Index kam im Wochenvergleich um 0,2 Prozent voran auf 34.870,16 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500-Index legte um 0,4 Prozent auf 4.369,55 Zähler zu, dem Index gelang am vergangenen Freitag sogar ein neuer Rekordstand. Der technologielastige Nasdaq-100-Index stieg um 0,7 Prozent auf 14.826,09 Punkte.

Ausblick

Mit der Ausbreitung der ansteckenderen Delta-Corona-Variante sind die Sorgen wegen der Pandemie und deren Auswirkungen auf die Wirtschaft zurück, das dürfte auch in der aktuellen Woche so bleiben. Umso genauer dürften die Anleger wieder die diesbezügliche Nachrichtenlage verfolgen, die zuletzt ja etwas in den Hintergrund getreten war. Wie stark sich das Thema letztlich auf die Märkte auswirken wird, dürfte in hohem Maße davon abhängen, ob wieder über weitergehende Beschränkungen gesprochen werden wird.

Daneben könnten auch die Inflationsangst beziehungsweise die damit einhergehenden Befürchtungen in Bezug auf eine raschere Straffung der Geldpolitik wieder eine größere Rolle für das Marktgeschehen spielen, hier dürfte es auch auf die in dieser Woche zur Veröffentlichung anstehenden Teuerungsraten ankommen.

Sollte es in Bezug auf die beiden genannten Themen allerdings keine negativen Meldungen geben, so könnte die Börsen ihre Aufwärtsbewegung fortsetzen. Wichtige Impulse könnten hier von der in den USA anlaufenden Quartalsberichtssaison kommen, von der sich etliche Beobachter gut ausfallende Zahlen erhoffen. In den kommenden Tagen zählen die Großbanken Bank of America, Goldman Sachs, JPMorgan, Morgan Stanley und Wells Fargo zu den Unternehmen, die die Berichtssaison einläuten.

Daneben dürfte sich der Blick der Anleger auch auf die neuen Konjunkturdaten und hier besonders auf die Einzelhandelsumsätze und das Verbrauchervertrauen in den USA, die Industrieproduktion in den USA und der Eurozone sowie das Bruttoinlandsprodukt Chinas richten.

Ausgewählte wichtige Termine der Woche

Montag, 12.07.: Großhandelspreise in Deutschland
Dienstag, 13.07.: Verbraucherpreise in Deutschland; Verbraucherpreise in den USA; Handelsbilanz Chinas
Mittwoch, 14.07.: Industrieproduktion in der Eurozone; Beige Book der US-Notenbank; Erzeugerpreise in den USA; Ergebnis der Ratssitzung der Bank of Canada
Donnerstag, 15.07.: Großhandelspreise in Deutschland; Philadelphia Fed Herstellungsindex (USA); Industrieproduktion in den USA; New York Empire State Produktionsindex; Bruttoinlandsprodukt Chinas
Freitag, 16.07.: Verbraucherpreise in der Eurozone; Handelsbilanz der Eurozone; Einzelhandelsumsätze in den USA; Verbrauchervertrauen der Universität Michigan (USA); Ergebnis der Ratssitzung der Bank of Japan

Autor: Dr. Robert Ertl, Vorstand der Bayerischen Börse AG

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Bayerischen Börse AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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