Am Morgen: K+S und Wienerberger im Blickpunkt - Nord LB Kolumne

Das Wachstum des chinesischen Dienstleistungssektors ist im Juni deutlich gebremst worden. Hintergrund waren die zuletzt zunehmende Zahl von Corona-Neuinfektionen und die Sorge um einen verlangsamten Schwung der chinesischen Wirtschaft. Der Caixin/Markit-Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Dienstleistungssektor fiel im Juni auf 50,3 (Mai: 55,1) Punkte und lag damit nur noch knapp über der Wachstumsschwelle von 50 Zählern. Es war der niedrigste Stand seit April 2020.

Nach Angaben des Handelsverbandes HDE hat sich die Stimmung der Verbraucher in Deutschland im Juli den fünften Monat in Folge verbessert. Das Konsumbarometer kletterte mit 100,80 (97,65) Punkten auf den höchsten Stand seit mehr als zwei Jahren. "Die Lockerungen der Corona-Maßnahmen zum Sommer begünstigen den zunehmenden Optimismus," hieß es.

Bauen oder Renovieren wird nach Angaben des Statistischen Bundesamtes zunehmend kostspieliger. So verteuerte sich Konstruktionsvollholz im Mai um 83,3% zum Vorjahresmonat, Dachlatten um 45,7% und Bauholz um 38,4%. Betonstahl in Stäben wurde 44,3% teurer, für Betonstahlmatten mussten 30,4% mehr bezahlt werden als im Vorjahr. „Hauptgründe für die anziehenden Preise dürfte die steigende Nachfrage im In- und Ausland während der Corona-Pandemie sein sowie Probleme in der Versorgung mit Rohstoffen”, erklärte das Amt.

Auch nach endgültigen Daten ist der deutsche Dienstleistungssektor im Juni deutlich gewachsen. Der dazugehörige IHS-Markit Einkaufsmanagerindex stieg auf 57,5 (Mai: 52,8; Erstschätzung: 58,1) Punkte. Auch in der Euro-Zone ging es für die Dienstleister aufwärts. Hier wurden mit endgültig 58,3 Punkten sowohl der MaiWert (55,2) als auch die Erstschätzung (58,0) übertroffen. Der Composite-Index stieg in der Euro-Zone im Juni so stark wie seit 15 Jahren nicht mehr auf 59,5 (Mai: 57,1, Erstschätzung: 59,2) Zähler. In Deutschland lag der aus Industrie und Dienstleistung zusammengefasste Composite-Index bei 60,1 (Mai: 56,2, Erstschätzung: 60,4) Punkten.

Die Börsianer sind mit der Konjunktur im Euro-Raum im Juli so zufrieden wie seit Februar 2018 nicht mehr. Das Sentix-Barometer stieg um 1,7 auf 29,8 Zähler. Die Umfrage unter 1114 Anlegern ergab aber auch, dass der Gradmesser für die Erwartungen mit 29,8 (35,3) Punkten rückläufig war.

Die Pkw-Nachfrage in Deutschland ist im Juni deutlich angestiegen. Insgesamt wurden 274.152 Autos neu zugelassen und damit fast ein Viertel mehr als vor einem Jahr. Der Anteil von Elektro-Autos und Hybrid-Fahrzeugen hat dabei deutlich zugenommen.

Rentenmarkt
Die robusten Konjunkturdaten aus der Euro-Zone haben bei dt. Bundesanleihen zu leicht nachgebenden Kursen geführt. Wegen eines Feiertages blieben die Märkte für US-Staatsanleihen geschlossen.

Aktienmarkt
Der deutsche Aktienmarkt startete zunächst leichter in die neue Woche. Im Laufe des Handels konnte der DAX dank positiver Stimmungsdaten aus Europa allerdings seine Anfangsschwäche abschütteln. Da feiertagsbedingt Impulse der US-Börsen fehlten, ging es auf dem Parkett dabei eher ruhig und schwankungsarm zu. DAX +0,08%, MDAX +0,21%, TecDAX -0,05%. K+S legte in der zweiten Reihe den vierten Tag in Folge zu und kletterte auf den höchsten Stand seit November 2019. Offensichtlich beflügelt immer noch aus der Vorwoche das ambitionierte Kursziel eines Analysten von 22 EUR. An den US-Börsen fand feiertagsbedingt kein Handel statt. Nikkei-225 notiert fester bei aktuell bei 28.675,08 Punkten.

Unternehmen
Wienerberger rechnet dank eines zuletzt starken Aufschwungs in allen Kernmärkten für das Gesamtjahr mit mehr Gewinn. Die Prognose für das EBITDA wurde auf 640 (bisher: 620) Mio. EUR nach oben revidiert, teilt der österreichische Ziegelkonzern mit. Für Q2 geht Wienerberger von einem op. Gewinn von mind. 198 Mio. EUR, für das erste Halbjahr von über 305 Mio. EUR aus.

Devisen
Die starken europäischen Konjunkturdaten sorgten dafür, dass der Euro etwas Boden gutmachen konnte.

Öl / Gold
Die Opec+ Mitglieder konnten sich nicht auf eine neue Fördermenge einigen, der Ölpreis zog an. Die schleichende Aufwärtstendenz beim Goldpreis hielt an.

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