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Rohstoffpreisanstieg verliert an Momentum, Inflationserwartungen werden gedämpft - Commerzbank

02.07.2021 09:26 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Avigator Fortuner / shutterstock.com.

Das Momentum des Rohstoffpreisanstiegs hat seinen Gipfel im Mai erreicht und ist seitdem rückläufig. Zum einen beginnt der Basiseffekt höherer Vorjahrespreise seine Wirkung zu entfalten und zum anderen wirkt die Preiskonsolidierung bei Metallen und Agrargütern. Da die Rohstoffpreise ein wesentlicher Faktor für den aktuellen Inflationsanstieg sind, wirkt sich das auch auf die Inflationserwartungen aus, die gedämpft werden. Die tatsächliche Inflation auf Verbraucherebene reagiert jedoch mit Verzögerung – zunächst ist hier durch die steigenden Produktionskosten noch ein erheblicher Druck in der Pipeline. Aber mittelfristig wird auch hier der Basiseffekt dämpfen.

Anleihen
Euroraum: Erzeugerpreise (Mai), 11:00 Uhr
USA: Arbeitsmarktbericht (Juni), 14:30 Uhr
USA: Handelsbilanz (Mai), 14:30 Uhr

Die endgültigen Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe haben sich in Deutschland, Frankreich und dem Euroraum ggü. der Erstschätzung für Juni noch einmal verbessert. Für den Euroraum stieg der Index sogar auf ein Rekordhoch von 63,4 Punkte. In Deutschland, wo ein Anstieg von 64,9 auf 65,1 Punkte gemeldet wurde, lähmen Lieferengpässe die Produktion. Während die Auftragseingänge in Deutschland seit Jahresbeginn um gut 6% anstiegen, ging die Produktion sogar zurück. In den USA ging der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe im Juni zwar leicht von 61,2 auf 60,9 Punkte zurück, verharrt damit aber weiter auf hohem Niveau. Die Komponente für „bezahlte Preise“ stieg von 88,0 auf 92,1 Punkte den höchsten Stand seit 1979. Der Preisdruck auf Produktionsvorstufen steigt immer noch an. Es zeichnet sich zudem ab, dass sich der US-Arbeitsmarkt weiter erholt. Die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung sanken in der Vorwoche von 415.00 auf 364.000, den tiefsten Stand bevor sich die Coronakrise im vergangenen Jahr im März verschärfte. Heute steht der nationale Arbeitsmarktbericht für Juni zur Meldung an. Die US-Notenbank wird die Daten genau beobachten, da ihr Arbeitsmarktziel noch nicht erreicht ist. Man rechnet, dass im Juni gut 700.000 neue Stellen geschaffen wurden. Die Rentenmärkte tendierten gestern uneinheitlich, per Saldo blieben die Renditen kaum verändert. Die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen fiel gestern wieder unter die Marke von minus 0,20%. Der Euro tendierte ebenfalls seitwärts. Das britische Pfund wertete gestern ab, da die Zinserhöhungserwartungen zurückgingen. Bei einer Rede bestätigte BoE-Chef Bailey, dass die Inflation nur vorübergehend überschießt.

Aktien
Heute keine relevanten Unternehmenstermine

Die Situation an den europäischen Aktienmärkten bleibt nach wie vor sehr stabil. Kursrückschläge werden unverändert recht schnell zum Wiedereinstieg genutzt. Andererseits fällt es den Märkten aber auf den erreichten Niveaus (Dax: +13% im ersten Halbjahr 2021; der US-Aktienmarkt erlebte das beste erste Halbjahr seit 1998) auch schwer, neue Dynamik nach oben zu entwickeln. Diese könnte eventuell mit Beginn der nahenden Berichtssaison aufkommen. Auch das Zinsumfeld spricht nach wie vor für Aktien. Die Rendite für die zehnjährige deutsche Bundesanleihe verharrt trotz der kräftigen konjunkturellen Erholung weiterhin im negativen Bereich und die zehnjährigen US-Treasuries notieren gerade einmal bei 1,46%. In diesem Umfeld erlebten die europäischen Aktienmärkte gestern einen freundlichen Tag. Die Leitindizes kletterten in der Spitze um bis zu 2,1% (Österreich). Der Dax gewann 0,5% und konnte sein Tageshoch bei 15.708 Punkten nicht verteidigen. Tagesgewinner im Dax war die Aktie von Covestro mit einem Plus von 1,9%. Die Aktie von Infineon gab als Tagesverlierer um 1,9% nach. In der zweiten Reihe verlor die Aktie von Nordex nach Ankündigung einer weiteren Kapitalerhöhung rund 12,6% an Wert. Der Kurs von Curevac brach nach enttäuschenden Studienergebnissen um 10,5% ein. Auf europäischer Sektorenebene waren v.a. Energiewerte gesucht, die im Schnitt um 2,1% nach oben kletterten. Technologieaktien büßten dagegen als Tagesverlierer durchschnittlich 0,7% ein. Die US-Börsen tendierten freundlicher. Der S&P 500-Index (+0,5%) kletterte den sechsten Tag in Folge und markierte ein Rekordhoch (4.320,66 Punkte). Auf Sektorenebene stießen wie in Europa v.a. Energiewerte auf rege Nachfrage (+1,7%). Verbrauchsgüter verloren im Schnitt 0,3%. Die Börsen in Asien tendierten zum Wochenschluss uneinheitlich. Während der Nikkei 225-Index um 0,3% zulegte, verloren A-Aktien (China) im Schnitt 1,8%.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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