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Aktien: MSCI Japan-Index weist 2021 eine deutliche Underperformance aus - Commerzbank

19.05.2021 09:09 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Alles in allem hat sich die Stimmung unter den Investoren für Japan zuletzt eingetrübt. Bild und Copyright: Songquan Deng / shutterstock.com.

In den ersten vier Monaten des Jahres 2021 verlor der MSCI Japan-Index 0,7%. Damit weist er sowohl gegenüber dem MSCI Welt-Index (+8,6%) als auch gegenüber dem MSCI Developed-Index (+9,2%) eine deutliche Underperformance aus. Der breite Topix-Index legte im Berichtszeitraum allerdings um 5,2% zu. Alles in allem hat sich die Stimmung unter den Investoren für Japan zuletzt eingetrübt. Woran liegt das? Zum einen schreitet die Bekämpfung der Covid-19-Pandemie nur relativ langsam voran. Der Mangel an Impfstoff führt zu einem geringen Impftempo. Die Metropolgebiete in Tokio und Osaka wurden zum dritten Mal in der Pandemie zum „Notstandsgebiet“ erklärt, da die Covid-Fallzahlen wieder stiegen. Zudem dürften die erhofften Wachstumsimpulse durch die in Tokio stattfindenden Olympischen Spiele weitgehend ausbleiben. Ausländische Touristen dürfen nicht einreisen und viele Inländer lehnen die Austragung des Sportevents ab. Nicht zuletzt führten im April/Mai 2021 Inflations- und Zinserhöhungsängste zeitweise zu einem Kursdruck bei großen IT-Werten, worunter auch die großkapitalisierten japanischen IT-Firmen litten. Die Bewertung des Topix ist seit dem starken Kursanstieg nach dem „Coronatief“ mit einem KGV (2021) in Höhe von fast 17 nicht mehr als günstig einzustufen (Mittel: 14). Für ein Übergewichten bedarf es v.a. einer glaubwürdigen Strategie der Regierung zur mittelfristigen Rückführung der hohen Schulden (der japanische Staat ist mit rd. 260 Prozent gemessen am BIP verschuldet) sowie wirksamer und nachhaltiger Strukturreformen. Ministerpräsident Suga, der zuletzt vor allem wegen des Missmanagements in Sachen Corona in Umfragen schon wieder deutlich eingebüßt hat, dürfte bis September 2021 (Wahlen) kaum neue Impulse setzen. Wir bestätigen daher unser neutrales Votum für die Börse in Japan.

Anleihen
Großbritannien: Verbraucherpreise (Apr), 08:00 Uhr
USA: Protokoll der letzten Fed-Sitzung, 20:00 Uhr

Am stärksten sprang gestern die Aufwärtsbewegung des Euro ins Auge. Er stieg kurzzeitig auf über 1,223 US-Dollar. Die gute Stimmung an den Kapitalmärkten verhalf der Gemeinschaftswährung zu dem Höhenflug. Der US-Dollar gab gestern deutlicher nach, denn viele Marktteilnehmer setzen darauf, dass die US-Notenbank Fed trotz steigender Inflation an ihrer lockeren Geldpolitik festhält. Das deutsche Bundesverfassungsgericht hat außerdem zwei Anträge gegen die Wertpapierkäufe der EZB verworfen. Der CSU-Politiker Gauweiler und der frühere AfD-Chef Lucke erzwangen eine Überprüfung durch das Gericht. Dem Urteil nach habe die Bundesregierung und der Bundestag aber die umstrittenen Käufe der EZB ausreichend überprüft. Der mit 18,3 Mrd. Euro (nach 28,7 Mrd. Euro im Februar) geringer als erwartet ausgefallene Außenhandelsüberschuss des Euroraums (saisonbereinigt) fand an den Märkten wenig Beachtung. Die Exporte aus dem Euroraum gingen im März um 0,3% M/M zurück, die Importe stiegen dagegen kräftig um 3,4% M/M. Während der Euroraum ggü. China nach wie vor ein Handelsdefizit hat, erzielt er ggü. den USA einen deutlichen Überschuss. Bestätigt wurde gestern der Rückgang des realen BIP im Euroraum im 1. Quartal um 0,6% Q/Q bzw. um 1,8% J/J (nach -0,7% Q/Q bzw. -4,9% J/J). Das Währungsgebiet erlitt im Winterhalbjahr 2020/21 erneut eine Rezession. Wegen der zu erwartenden Coronalockerungen wird aber ein kräftiger Wirtschaftsaufschwung erwartet. Die Daten aus den USA fielen ebenfalls gemischt aus. Die Baubeginne sanken im April zwar um -9,5% M/M stark, haben sich im März aber um 19,8% M/M überraschend kräftig erhöht. Der Aufwärtstrend bleibt intakt, zumal auch die Baugenehmigungen im April leicht zunahmen und sich auf hohem Niveau befinden.

Aktien
Cisco, Ergebnis Q3
Target, Ergebnis Q1

Auch am Dienstag kam an den europäischen Aktienbörsen nur wenig Dynamik auf. Dabei hatte der deutsche Leitindex Dax 30 zum Handelsauftakt fast noch ein neues Rekordhoch erzielen können. Allerdings bröckelten die frühen Gewinne dann sukzessive wieder ab. Klare Spitzenreiter im Auswahlindex waren die Aktien von Deutsche Wohnen (+4,2%) sowie Delivery Hero (+4,4%), die damit den scharfen Abwärtstrend der letzten Wochen vorerst bremsen konnten. Erneut stand die Konsolidierungswelle im Medienbereich im Fokus. Nachdem am Vortag bekanntgegeben wurde, dass AT&T WarnerMedia abspalten und mit dem TV-Konzern Discovery zusammenlegen will und auch Amazon seine Fühler Richtung MGM-Filmstudios ausstreckt, verkündeten nun der Mischkonzern Bouygues (-1,4% im CAC 40) und RTL die Fusion ihrer französischen Sendergruppen TF1 und M6. Neben dem Mediensektor (+1,1%) konnten auch Immobilienaktien (+1,0%) etwas stärker zulegen. Die Leitindizes der Wall Street weiteten nach einem durchwachsenen Handelsstart letztendlich ihre Vortagesverluste weiter aus. Hier setzte sich insbesondere der Kursdruck für die Aktien des Telekommunikationskonzerns AT&T (-5,8%), die bereits am Vortag knapp 3% verloren hatten, weiter fort. Dagegen machte Wal-Mart (+2,2%) positiv auf sich aufmerksam. Der größte US-Einzelhändler hatte im letzten Quartal von den staatlichen Hilfsprogrammen profitiert und hob zudem seine Jahresziele an. Auf Branchenebene tendierten unter der Führung von Öl & Gas (-2,5%) vor allem zyklische Sektoren schwächer, während sich die defensiven Titel insgesamt gehalten präsentierten. Im asiatischen Handel setzte der japanische Aktienmarkt seinen zuletzt sehr volatilen Verlauf weiter fort, während die chinesischen Börsen nur wenig einbüßten. Hongkong und Südkorea blieben feiertagsbedingt geschlossen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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