Am Morgen: BP, DMG Mori, Novartis und Uniper im Fokus - Nord LB Kolumne

Wie erwartet hielten die jap. Währungshüter an ihrer lockeren Geldpolitik fest. Die Zentralbank ließ das kurzfristige Zinsziel bei -0,1% und die Zielrendite für zehnjährige Staatsanleihen bei 0%. Zugleich erklärte sie sich zu weiteren Schritten bereit, um bei Bedarf der Wirtschaft zusätzlich unter die Arme zu greifen. Die Notenbank blickt inzwischen noch etwas optimistischer in die Zukunft, sieht aber dennoch etwas größere Deflationsgefahren.

Optimismus bei deutschen Exporteuren: Die Konjunkturerholung in wichtigen Abnehmerländern lässt die Unternehmen einer Ifo-Umfrage zufolge so optimistisch in die Zukunft blicken wie seit Januar 2011 nicht mehr. Das Barometer für die Exporterwartungen der Industrie kletterte im April um 0,8 auf 24,6 Punkte. „In vielen Ländern zeigt sich die Industrie von der Pandemie kaum beeinträchtigt”, sagte Ifo-Präsident Fuest. „Davon profitiert die Nachfrage nach deutschen Exportgütern deutlich.”

Trotz des fortgesetzten Lockdowns haben die deutschen Gastwirte und Hoteliers von Jan. auf Feb. ein kleines Umsatzplus von +1,6% (inflationsbereinigt: +1,2%) verzeichnet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat, der noch nicht von den Schließungen betroffen war, lag der Rückgang allerdings bei 67,7% (Gaststätten: -60,5%, Hotellerie: -82%). Immer mehr gastronomische Betriebe nutzen das Instrument des „Außer-Haus-Service“, hieß es.

Rentenmarkt
Durch das Ausbleiben wichtiger Konjunkturdaten fehlten den deutschen Bundesanleihen die Impulse. So pendelten die Notierungen um das Vortagesniveau. US-Treasuries verzeichneten im Handelsverlauf Verluste.

Aktienmarkt
Einen Tag vor der Sitzung der US-Notenbank haben sich die Anleger am deutschen Aktienmarkt zurückgehalten. Die Indizes endeten bei nur geringen Ausschlägen uneinheitlich. DAX -0,31%, MDAX +0,06%, TecDAX +0,08%.

Auch an der Wall Street haben sich die Anleger angesichts der anstehenden Fed-Sitzung nicht aus dem Fenster lehnen wollen. Dow Jones +0,01%, S&P-500 -0,02%, Nasdaq-Comp. -0,34%. Überraschend gute Zahlen beim Paketdienstleister UPS ließen Anleger zugreifen und die Aktie um 10,42% steigen. Im Schlepptau ging es für den Konkurrenten FedEx um 4,26% nach oben. Der Nikkei 225 tendiert aktuell 0,36% höher bei 29.098 Zählern.

Unternehmen
DMG Mori musste in Q1 Einbußen gegenüber dem Vorjahr hinnehmen. Bei Erlösen von 421,6 Mio. EUR (-8%) brach das EBIT um 53% auf 11,8 Mio. EUR ein. Dagegen konnten die Auftragseingänge um 34% auf 589,8 Mio. EUR gesteigert werden. Die gut gefüllten Orderbücher stimmen den Werkzeugmaschinenbauer für das Gesamtjahr deutlich zuversichtlicher. Der Auftragseingang soll bei rd. 2,0 (bisher: 1,7) Mrd. EUR liegen, beim Umsatz werden 1,8 (bisher: 1,7) Mrd. EUR erwartet u. das EBIT soll einen Sprung auf 60 (bisher: 30) Mio. EUR machen.

Uniper erzielte in Q1 nach vorl. Zahlen ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen und Steuern (adjusted EBIT) von 730 (Vj.: 651) Mio. EUR. Vor allem außerordentliche Gewinne im globalen Energiehandel hätten das Ergebnis begünstigt, hieß es. Der Versorger blickt nun optimistischer auf das Gesamtjahr und erwartet ein adjusted EBIT in der Spanne von 800 bis 1.050 (bisher: 700 bis 950) Mio. EUR. Auch unter dem Strich soll mit 650 bis 850 (550 bis 750) Mio. EUR deutlich mehr übrigbleiben als geplant.

Höhere Einnahmen aus dem Raffineriegeschäft und dem Erdgashandel sowie die gestiegenen Ölpreise haben BP in Q1 einen signifikanten Gewinnanstieg beschert. Der Nettogewinn sprang gegenüber dem Vorjahr auf 2,63 (0,79) Mrd. US-$.

Novartis litt in Q1 unter den Folgen der Corona-Pandemie. Nach Unternehmensangaben hielten sich Patienten mit Arztbesuchen und operativen Eingriffen zurück. Allerdings geht der Arzneimittelhersteller von einer Normalisierung des Gesundheitsbetriebs bis zur Jahresmitte aus und bekräftigte daher seine Jahresprognose. In Q1 ging der Nettoumsatz unter Ausschluss von Wechselkursschwankungen um 2% auf 12,41 Mrd. US-$ zurück, das op. Kernergebnis sank um 8% auf 3,957 Mrd. US-$.

Devisen
Nach anfänglichen Kursverlusten hat der Euro in die Spur zurückgefunden und nur wenig verändert geschlossen.

Öl / Gold
Die Ölpreise haben sich am Dienstag etwas verbessert. Auch die Bestätigung der Opec+ Minister, die Ölmenge nach und nach auszuweiten, konnte die Kursgewinne nicht stoppen. Der Goldpreis hat sich erneut nur wenig bewegt.

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