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MSCI Japan-Index weist im Januar und Februar 2021 eine Underperformance aus - Commerzbank

26.03.2021 09:47 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Die Bewertung des Topix ist seit dem starken Kursanstieg nach dem „Coronatief“ mit einem KGV (2021) in Höhe von fast 18 nicht mehr als günstig einzustufen (Mittel: 14). Bild und Copyright: spatuletail / shutterstock.com.

In den ersten beiden Monaten des Jahres 2021 stieg der MSCI Japan-Index lediglich um 0,5%. Damit weist er sowohl gegenüber dem MSCI Welt-Index (+1,7%) als auch gegenüber dem MSCI Developed-Index (+1,4%) eine Underperformance aus. Der breite Topix-Index legte im Berichtszeitraum allerdings um 3,3% zu. Alles in allem ist die Stimmung unter den Investoren für Japan nach wie vor recht zuversichtlich, auch wenn sich der Privatkonsum (60% des BIP) aufgrund des Corona-Notstands relativ schwach entwickelt. Demgegenüber stützen aber die verbesserten Ausfuhren (+6,4% im Januar 2021) sowie die Industrieproduktion (+4,2%). In Q4 2020 stieg das BIP um 2,8% (Q/Q). Der sogenannte „Reflation Trade“ begünstigt viele japanische exportorientierte Firmen, da diese von einer Erholung der Weltwirtschaft besonders profitieren. Das honorieren ausländische Anleger mit Käufen, wie die Zahlen für die ersten sechs Wochen des laufenden Jahres zeigen. Da sich die Zahl der Neuinfektionen um die Jahreswende 2020 wieder erhöht hat, verhängte die Regierung aber neue Einschränkungen, was die wirtschaftliche Erholung in Q1 2021 bremsen dürfte. Japans Unternehmen sind aber relativ gut aufgestellt. Die Bargeldreserven bei vielen Firmen sind hoch. Laut Analystenschätzungen halten rund zwei Drittel der Unternehmen ihre Dividenden während der Coronakrise stabil. 15 Prozent erhöhen die Dividendenzahlungen sogar. Die Bewertung des Topix ist seit dem starken Kursanstieg nach dem „Coronatief“ mit einem KGV (2021) in Höhe von fast 18 nicht mehr als günstig einzustufen (Mittel: 14). Für ein Übergewichten bedarf es vor allem einer glaubwürdigen Strategie der Regierung zur mittelfristigen Rückführung der hohen Schulden (der japanische Staat ist mit rund 260 Prozent gemessen am BIP verschuldet) sowie wirksamer und nachhaltiger Strukturreformen. Wir bestätigen daher unser neutrales Votum für die Börse in Japan.

Anleihen

Großbritannien: Einzelhandelsumsätze (Feb), 8:00 Uhr
Deutschland: Ifo-Geschäftsklimaindex (Mrz), 10:00 Uhr
USA: Private Einkommen (Feb), 13:30 Uhr
USA: Deflator, privater Konsum (Feb), 13:00 Uhr

Angesichts der ungebremsten – zuletzt sogar verstärkten – Anleihekäufe durch die Europäische Zentralbank wächst auch die Geldmenge weiterhin deutlich schneller als vor der Pandemie. So stieg die Geldmenge M3 im Februar um 12,3% zum Vorjahr – nach +12,5% im Januar. Zum Vergleich: 2019 lag das Geldmengenwachstum bei knapp 5%. Die Marktteilnehmer erwarten in ihrer Mehrheit nicht, dass daraus in Zukunft ein Inflationsproblem entstehen wird, denn die Inflationserwartungen sind – insbesondere im Februar – zwar etwas angestiegen, für die nächsten zehn Jahre sind am Kapitalmarkt gemessen an den inflationsindexierten Bundesanleihen aber nur 1,4% Inflation eingepreist. Da die Rendite 10-jähriger Anleihen bei -0,38% liegt, entsprechen die Preiserwartungen einem negativen Realzins von 1,78%. Wenn sich die Unternehmen dennoch mit Investitionen zurückhalten, dann ist dies sicherlich eher der Unsicherheit und der (noch) verhaltenen Konsumnachfrage geschuldet. Angesichts dieser Ausgangslage ist die Geldpolitik aktuell recht machtlos, stärker gefragt ist daher die Finanzpolitik. Gestern stimmte der Bundestag dem Aufbaufonds der EU zu. Damit ist der Weg eigentlich frei für eine gemeinsame Schuldenaufnahme auf EU Ebene. Nach einer Klage muss aber das Verfassungsgericht die Rechtslage prüfen, dadurch könnte sich die Auszahlung erster Hilfsgelder aus dem 750 Mrd. Euro schweren Fonds verzögern. In den USA werden die Maßnahmen gegen Corona regional gelockert, das dürfte den Arbeitsmarkt beleben. Die Zahl der gestellten Erstanträge auf Arbeitslosengeld ging in der Woche zum 20. März auf 684.000 zurück – nach 781.000 in der Vorwoche.

Aktien

BASF – Kapitalmarkttag

Der seit einigen Tagen andauernde leichte Abwärtstrend an den europäischen Börsen setzte sich auch am gestrigen Handelstag fort. Frühe Verluste konnten aber eingegrenzt werden. Für Gegenwind sorgte zuletzt wieder verstärkt die Pandemie, da in einigen Ländern die Zahl der Neuinfizierungen wieder (spürbar) steigt und daher weitere Öffnungsschritte entweder für unbestimmte Zeit auf Eis gelegt oder erfolgte Zugeständnisse wieder kassiert werden. Zudem ist das Impftempo in manchen Ländern infolge eines Mangels an Impfstoffen oder schlechter Organisation weiterhin schleppend, was die erfolgreiche Bekämpfung der Pandemie in die Länge zieht und somit immer mehr Folgekosten generiert, die die Verschuldung tendenziell weiter in die Höhe treibt. Die relevanten europäischen Leitindizes büßten in diesem Umfeld gestern bis zu 1% (Österreich) ein. Tagesverlierer im Dax (+0,1%) war aufgrund von Spannungen mit China die Aktie von Adidas (-6,1%). Die Deutsche Wohnen-Aktie gab nach Aussagen des Finanzchefs in einer Telefonkonferenz zum Wachstum des Unternehmens um 3,3% nach, obwohl die Bund-Renditen sanken. Tagesgewinner war die Aktie von Eon mit einem Plus von 4,3%. In der zweiten Reihe brach die Aktie von SGL Carbon nach Vorlage ihrer Jahreszahlen um 15% ein. Auch die Aktie vom Hamburger Hafen (-11,2%) fiel nach Vorlage von Zahlen und eines enttäuschenden Ausblicks kräftig. Auf europäischer Sektorenebene setzten sich Automobilwerte (+1,7%) an die Performancespitze, wohingegen Energieaktien als Tagesverlierer im Schnitt 2,1% einbüßten. Die US-Börsen tendierten freundlicher. Der Dow JonesIndex gewann 0,6%. Auf Sektorenebene waren vor allem Finanzwerte gefragt, die im Schnitt um 1,6% gewannen. Die Börsen in Asien tendierten zum Wochenschluss fester und wiesen die stärksten Gewinne seit zwei Wochen auf. Gesucht waren u.a. Konsumgüter und Kommunikationswerte.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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