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Angebotssituation bei Palladium verschärft sich durch Produktionsausfälle - Commerzbank

24.03.2021 09:18 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Der weltweit größte Palladiumproduzent Norilsk Nickel verzeichnete im Februar Wassereinbrüche in zwei seiner größten Minen. Letzte Woche schätzte er, dass es mit 3-4 Monaten überraschend lange dauern wird, bis sich die Produktion normalisiert hat. Der Ausfall wurde mit etwa 500 tsd. Feinunzen beziffert. Das sind ca. 5% des jährlichen globalen Angebots. Angesichts des seit Jahren bestehenden Angebotsdefizits sind die Bestandspuffer aufgebraucht. Gleichzeitig zieht die Nachfrage mit der steigenden Automobilproduktion und wegen höherer Palladiumanteile in den Katalysatoren an. Das Defizit bei Palladium dürfte 2021 über 1 Mio. Feinunzen betragen.

Anleihen

Großbritannien: Verbraucherpreise (Feb), 08:00 Uhr
Euroraum: Einkaufsmanagerindex (Mrz), 10:00 Uhr
USA. Aufträge langlebiger Güter (Feb), 13:30 Uhr
USA: Einkaufsmanagerindex Markit (Mrz), 14:45 Uhr

Gestern herrschte eine sehr freundliche Stimmung an den Anleihemärkten. Die Sorge um die Coronapandemie, insbesondere in Europa, hat wieder zugenommen. So verschieben sich die Erwartungen für eine konjunkturelle Erholung in Deutschland hinsichtlich des verlängerten Lockdowns bis 18. April nach hinten. Pro Monat entspricht ein Lockdown einem wirtschaftlichen Schaden von gut 10 Mrd. Euro. Wir haben deshalb unsere BIP-Wachstumsprognose von 4,5% auf 3,5% für dieses Jahr für Deutschland gesenkt. Auch die EZB gab den Staatsanleihen wieder Rückenwind. Nach dem gestern veröffentlichten Daten kaufte sie vergangene Woche netto 21 Mrd. Euro an Anleihen im Rahmen des Coronaprogramms PEPP, fast 50% mehr als die Woche davor. Die EZB beschloss auf ihrer Sitzung, die Anleihekäufe in den nächsten Monaten zu erhöhen. In dieser Gemengelage gab der Euro gestern deutlich nach. Er sank ggü. dem US-Dollar um fast einen Cent auf 1,1840 US-Dollar. Die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen sank zwischenzeitlich um 4 Basispunkte, die 10-jähriger US-Treasuries um fast 10 Bp. Sie unterschritt heute Morgen die Marke von 1,60%. In den USA ist der Neubauverkauf im Februar eingebrochen. Man hatte wegen des starken Wintereinbruchs schon damit gerechnet, jedoch fielen die Daten noch schlechter aus. Sie gingen um 18,2% M/M zurück. Nach dem kräftigen Renditeanstieg kam es in den letzten Tagen zu einer Gegenbewegung. Auch die Aussage vom Chef der Fed Dallas Kaplan, konnte der Stimmung an den Bondmärkten nichts anhaben. Er geht davon aus, dass die US-Notenbank Fed bereits im nächsten Jahr die Zinsen anheben wird. Er befindet sich damit aber klar in der Minderheit unter den Fed-Notenbankern.

Aktien

E.ON, Norma, Rational, Zahlen Q4
Total, Zahlen Q4

Die europäischen Aktienmärkte kämpften sich gestern nach schwächerem Beginn teilweise sogar in die Pluszone (Schweiz, Spanien). Der Dax landete praktisch auf Vortagesniveau, beim EuroStoxx 50 und Stoxx 600 blieb das Minus mit -0,2% eng begrenzt. Die neuerlichen Lockdown-Schritte in Deutschland oder Infektionszunahmen in praktisch allen europäischen Ländern schreckt derzeit die Märkte weniger, weiter wird auf die Erholung im Anschluss gesetzt. Allerdings war gestern fürs Erste für die zyklischen Titel Schluss mit der Aufwärtsfahrt. Die defensiven Branchen Versorger (+1,5%), Telekom (+1,4%) und Immobilien (+1,2%) lagen vorn, am Ende standen Energiewerte (-1,6%) mit dem um fast 5% gefallenen Ölpreis, Industrie, Technologie und der zyklische Konsum (je -0,7%). Das spiegelt auch der DAX: Deutsche Wohnen (+3%), Vonovia (+2,5%) bzw. EON (+2,9%) und RWE (+2,5%) lagen vorn, VW Vz. (-4,7%) ganz hinten. In den USA gaben die Kurse vor allem in den letzten zwei Handelsstunden nach. Anfangs hatte vor allem der Technologiebereich sogar zugelegt. Aussagen von Finanzministerin Yellen zu erforderlichen Steuereinnahmen ließen die Anleger nachdenklich werden. Der Dow Jones gab 0,9% nach. Bei S&P 500 lag das Minus bei 0,8%, an der Nasdaq sogar bei 1,2%. Es ergab sich ein ähnliches Branchenbild wie in Europa: Die Versorger zogen 1,5% an, während Grundstoffe (-2,1%) und Industrie (-1,8%) deutlicher verloren. Bester Titel im Dow Jones war P&G (+1,9%). Microsoft (+0,7%) legte nach Meldungen zu Akquisitionsplänen im Game-Bereich zu. Dow (-4,3%) und Boeing (-4%) waren größte Verlierer. In Asien gibt es heute teils deutliche Verluste. Japan und Hong Kong geben um 2% ab, Korea hält sich etwas besser. Dies dürfte die Konsolidierung in Europa verlängern.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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