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Silberpreis-Rally möglicherweise erst am Anfang - Commerzbank Kolumne

03.02.2021 09:04 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Der nachhaltig steigende Goldpreis und die steigende industrielle Nachfrage für Silber (wichtiger Rohstoff für Klimaneutralität) dürften auch die Investmentnachfrage weiter anziehen lassen. Bild und Copyright: VladKK / shutterstock.com.

Es scheint so, als ob die durch Privatanleger ausgelöste Silberpreisrally nicht weit trägt. Aber, anders als bei einigen durch Short-Eindeckungen in die Höhe getriebenen Aktien, besteht bei Silber keine Überbewertung. Relativ zu Gold liegt das Verhältnis nur am langfristigen Durchschnitt. Der nachhaltig steigende Goldpreis und die steigende industrielle Nachfrage für Silber (wichtiger Rohstoff für Klimaneutralität) dürften auch die Investmentnachfrage weiter anziehen lassen. Für Investments stehen aber nur ca. 300 Mio. Feinunzen der jährlichen Silberproduktion zur Verfügung (aktueller Wert ca. 8 Mrd. $). Der Markt kann also schnell sehr eng werden.

Anleihen

Euroraum: PMI Dienstleistungen (Jan), 10:00 Uhr
Euroraum: Inflationsrate (Jan), 11:00 Uhr
USA: ADP Beschäftigungsaufbau (Jan), 14:15 Uhr
USA: ISM-Index Dienstleistungen (Jan), 16:00 Uhr

Der kräftige Anstieg der Inflationserwartungen brachte gestern die Staatsanleihen unter Druck. Die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen stieg um 4 Bp. auf minus 0,48% und die Inflationserwartungen 10-jähriger inflationsindexierter Bundesanleihen erhöhten sich auf über 1,11%, den höchsten Wert seit Frühjahr 2019. Zu Jahresbeginn lagen sie noch bei 0,91%. Es gab Hinweise, dass sich die Biden-Administration mit den Republikanern auf ein Fiskalpaket einigen könnten. Es gab noch eine Rede der neuen US-Finanzministerin und ehemaligen Fed-Chefin Janet Yellen vor dem Senat. Yellen setzte sich weiter stark für das neue Fiskalpaket ein. Zudem stieg der Ölpreis weiter kräftig an. Die Marke Brent erreichte den höchsten Stand seit fast einem Jahr. Im Euroraum ging das reale BIP im 4. Quartal 2020 um 0,7% Q/Q zurück. Der Rückgang fiel damit nicht ganz so stark aus wie befürchtet. Hart getroffen von der Pandemie waren vor allem Italien und Frankreich, wo das BIP um 2,0% Q/Q bzw. 1,3% Q/Q schrumpfte. Im 1. Quartal 2021 dürfte das Minus noch stärker ausfallen, da die Einschränkungen das gesamte erste Quartal spürbar beeinträchtigen werden. Damit befindet sich der Euroraum erneut in einer Rezession. Einen Einbruch wie im ersten Halbjahr 2020 wird es aber nicht geben. Ab dem 2. Quartal dürfte die Konjunktur wieder einen kräftigen Schub bekommen, wenn vermutlich die Pandemie bei steigenden Temperaturen und fortschreitenden Impfungen zurückgeht. Der langsame Fortschritt bei den Impfungen im Euroraum sorgte gestern jedoch für eine kräftige Abschwächung des Euro ggü. dem US-Dollar. In Italien zeichnet sich nach Scheitern der Sondierungsgespräche eine Übergangsregierung unter dem ehemaligen EZB-Chef Mario Draghi ab.

Aktien

Deutschland: Siemens, Zahlen Q4
Europa: GlaxoSmithkline, Novo Nordisk, Santander Vodafone, Zahlen Q4
USA: Biogen, Ebay, Paypal, Qualcom, Zahlen Q4

Mit dem Aufwind der freundlichen Vortagesbilanz der Wall Street erholten sich die europäischen Aktienmärkte spürbar. Der DAX legte 1,6% zu, der STOXX 600 1,3%. Etwas weniger dynamisch ging es bei britischen (FTSE100 +0,8%) und Schweizer Aktien (SMI +0,6%) voran. Bester Sektor war Finanzen (+2,4%) dicht gefolgt von Industrie (+2,1%) und zyklischen Konsum (+1,9%) mit den Automobilwerten. Bei den Einzeltiteln gab es markante Bewegungen. Im DAX gingen MTU (+4%), VW Vz. (+3,8%) und Continental (+3,5%) stürmisch voran. Dagegen setzte eine Gewinnwarnung für 2021 FMC (-10,3%) und auch Mutter Fresenius (-3%) heftig zu. Im EuroStoxx 50 lag Airbus (+6,6%) ganz vorn, noch vor dem ersten Finanzwert Banco Santander (+5%). In den USA hielt das freundliche Börsenklima auch dank konstruktiver Gespräche zwischen Präsident Biden und Republikanern wegen Corona-Unterstützungen an. Der Dow Jones und die Nasdaq legten 1,6% zu, der S&P 500 1,4%. Beste Sektoren waren wie in Europa Finanzen (+2,6%), Industrie (+2,2%) und zyklischer Konsum (+2%). Beste Werte im Dow Jones waren entsprechend Goldman Sachs (+4,6%) und Caterpillar (+4,2%). Dagegen scheint es bei Gamestop (-60%) jetzt game over zu heißen. Der spektakuläre Short squeeze durch einen Flash Mob von Kleinanlegern verpuffte dort und bei anderen Kandidaten wie AMC (-41%) oder auch am jüngsten Spekulationsfeld, dem Silbermarkt (-8%). Nachbörslich kamen noch gute Zahlen von Alphabet und Amazon. Auch Siemens erhöhte heute schon die Prognose. So steht nach Gewinnen um 1% in Asien auch in Europa ein freundlicher Börsentag bevor.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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