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US-Arbeitsmarkt legt eine Verschnaufpause ein: Wohin streben die Stundenlöhne? - Commerzbank Kolumne

12.01.2021 09:59 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Bart Sadowski / shutterstock.com.

Anders als erwartet gingen in den USA im Dezember Stellen verloren (-140.000). Die Arbeitslosenquote – die auf anderen Daten beruht – verharrte bei 6,7%. Eine Schlüsselfrage für 2021 ist, wie sich die Verbraucherpreise entwickeln werden. Im Schaubild ist erkennbar, dass die von der Finanzkrise verursachte Unterbeschäftigung die Stundenlöhne in Schach gehalten hat und auch der Deflator für den privaten Konsum (bzw. die Inflation) selten über 2% hinausragte. Der aktuelle Anstieg der Stundenlöhne ist auch darauf zurückzuführen, dass überwiegend Arbeitnehmer mit unterdurchschnittlichen Löhnen entlassen wurden. Gleichwohl beschleunigt sich der Lohnanstieg seit 2018.

Anleihen

Die europäischen Rentenmärkte starteten zunächst mit leichten Kursgewinnen in die neue Woche, am Nachmittag drehten die Kurse jedoch ins Minus. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen erhöhte sich zwischenzeitlich auf über minus 0,50%, so hoch wie zuletzt im November. Zum einen dämpften robuste Konjunkturdaten die Kauflaune der Anleger am Anleihenmarkt etwas. Der vom Beratungsunternehmen Sentix erhobene Konjunkturindikator, der die Meinung von Finanzfachleuten widerspiegelt, stieg im Januar den zweiten Monat in Folge und erreichte den höchsten Stand seit Februar 2020. Zum anderen drückt die Flut an frischen Staatsanleihen zu Jahresbeginn auf die Kurse. Allerdings sind die meisten neuen Staatsanleihen hervorragend aufgenommen worden und waren häufig mehrfach überzeichnet. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen stieg von 2,10% auf über 2,14% (diese Höhe wurde zuletzt im März 2020 erreicht). Auslöser ist die Aussicht auf eine noch lockerere Finanzpolitik unter dem designierten demokratischen Präsidenten Biden. Dies treibt die Wachstums- und Inflationserwartungen, weshalb die Anleiherenditen zulegen. Der US-Dollar gewinnt dadurch gegenüber anderen Währungen deutlich an Stärke. Der Euro verlor nun den dritten Handelstag in Folge an Wert und büßte gegenüber seinem Hoch vom letzten Mittwoch rund 2 Cent auf 1,215 US-Dollar je Euro ein. Der US-Dollar profitierte auch von der trüberen Stimmung an den Aktienmärkten, denn er fungiert für verunsicherte Anleger als weltweite Reservewährung. Neben dem Euro gerieten zum Wochenstart auch der australische und der neuseeländische Dollar sowie Währungen von Ländern mit starker Rohölproduktion unter Druck, da die Ölpreise ebenfalls unter dem starken US-Dollar litten. Gold erwischte bisher keinen guten Jahresstart und verbilligte sich seit letztem Dienstag um rund 100 US-Dollar auf 1.850 US-Dollar je Feinunze. Höhere Anleiherenditen lassen die Attraktivität von Edelmetallen verblassen.

Aktien

Heute keine relevanten Unternehmenstermine

Zum Wochenanfang ging dem jüngsten Aufschwung an den Aktienmärkten die Puste aus. Ob das an den hohen, in UK oder USA unkontrollierbaren Neuinfektionszahlen lag, der zunehmenden Entdeckung der britischen, hochansteckenden Virusmutation auch in anderen Ländern oder der Informationslücke über die letzten Schritte des scheidenden USPräsidenten ist offen. Ökonomische Nachrichten waren gestern jedenfalls Mangelware. Die Anleger gingen nach dem freudvollen Jahresstart in der Mehrzahl lieber in Deckung. Der DAX gab am Ende 0,8% ab. Beim europäischen Stoxx 600 waren es -0,7%. Nur der Schweizer SMI zeigte mit +0,7% einen Positivtrend. Dies lag am Gesundheitsbereich (+0,5%), der in Europa als einziger Sektor im Plus schloss. Dagegen gaben Versorger, Energie und der zyklische Konsum über 1% ab. Bester Wert im DAX war Merck KgaA (+1,5%). Am Ende standen Fresenius (-2,9%), Delivery Hero (-2,4%) und Continental (-2,4%). Im SDAX ragten Pfeiffer Vacuum (+11%) nach neuen Mittelfristperspektiven heraus. In den USA gaben die Indizes in ähnlichem Umfang wie in Europa ab. Der Dow Jones schloss 0,3%, der S&P 500 0,7% und die Nasdaq 1,3% tiefer. Schwächster Sektor war zyklischer Konsum (-1,9%). Mit dem über 2% festeren Ölpreis legten Energiewerte 1,7% zu. Der Gesundheitssektor schloss 0,5% über Vortag. Hier lagen im Dow Jones Walgreens (+5,5%) und Merck Inc. (2,4%) ganz vorn. Auch im S&P 500 war mit Eli Lilly (+12%) ein Pharmawert nach Durch-bruch bei einem Alzheimer-Wirkstoff an der Spitze. Tesla (-7,8%) zeigte einen größeren Verlust. Twitter (-6%) bekam die Stummschaltung des Noch-Präsidenten indes weniger gut. In Asien schloss der Nikkei heute marginal höher aber auf 30-Jahreshoch. In China kamen die Indizes teilweise um über 2% voran. Für Europa werden gut behauptete Kurse erwartet.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!


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Die deutschen Maschinenbauer haben im November die Bestellungen gegenüber dem Vorjahresmonat insgesamt um 5% erhöhen können und damit erstmals wieder sowohl im Inland als auch im Ausland mehr Aufträge verbucht. Wie der Verband Deutscher Maschinen und Anlagenbau (VDMA) weiter mitteilte, seien die Aufträge aus dem Inland um 1% und die aus dem Ausland um 7% gestiegen. "Das Ergebnis ist erfreulich, selbst wenn dazu die schwache Vorjahresbasis einen großen Beitrag leistet", sagte VDMA-Chefvolkswirt Wiechers.

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