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Bank of Japan: Weiterhin keine Bewegung an der Zinsfront - Nord LB Kolumne

18.12.2020 09:49 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

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Die Bank of Japan hat heute erwartungsgemäß keine Anpassungen an ihrer Zinspolitik vorgenommen. Der traditionelle Leitzins und die Zielrendite von Staatsanleihen mit einer Restlaufzeit von 10 Jahren bleiben folglich unverändert. Aufgrund des weiterhin problematischen Umfeldes wurde das spezielle Wertpapierkaufprogramm zur Unterstützung der Finanzierungsmöglichkeiten von Firmen in der Coronavirus-Krise verlängert. Auch diese Entscheidung der Notenbank in Tokio stellt keine Überraschung dar.

Goushi Kataoka hat abermals gegen den Verzicht auf Leitzinssenkungen gestimmt. Er sieht Deflationsgefahren und fordert in der aktuellen Krise eine stärkere Koordinierung der Fiskal- und der Geldpolitik in Japan. Diese abweichende Meinung sollte auch keine Überraschung für die Marktteilnehmer sein. Kataoka bleibt aber noch immer ein einsamer Rufer nach einer noch expansiveren Ausrichtung der Geldpolitik der Bank of Japan.

Die absolute Mehrheit der hochrangigen Zentralbanker in Tokio will offenkundig weiterhin auf Zeit spielen. In der Stellungnahme zur geldpolitischen Entscheidung der Notenbank wurde darauf verwiesen, dass sich die japanische Volkswirtschaft inzwischen zwar wieder stärker präsentiert, die Belastungen durch den Kampf gegen das neue Coronavirus aber zunächst von Relevanz für die Geldpolitik des Landes bleiben werden. Dabei scheinen sich die Verantwortlichen aktuell besondere Sorgen um die Finanzierungsmöglichkeiten der japanischen Unternehmen zu machen. Ohne neue exogene Schocks sollten aber wohl auch weiterhin keine Zinssenkungen auf der Tagessordnung der Notenbank in Tokio stehen.

Das ökonomische Umfeld dürfte dieses Zögern der Zentralbank bei Anpassungen der Zinspolitik erlauben. Die weiteren Aussichten für die japanische Wirtschaft sind nach einem vielleicht doch etwas holprigen Start in das neue Jahr recht erfreulich. Die vor allem aufgrund der globalen Impfprogramme gegen das neue Coronavirus zu erwartende ausgeprägte Erholung der Weltwirtschaft dürfte der exportorientierten Ökonomie des Landes der aufgehenden Sonne perspektivisch helfen können. Zudem sollten sich in 2021 noch stützende Impulse durch die Ausrichtung der verschobenen Olympischen Sommerspiele ergeben.

Fazit: Die Zinspolitik der Bank of Japan bleibt erwartungsgemäß unverändert. Die Notenbank sorgt sich aufgrund der Coronavirus-Krise aber um die Finanzsituation der Unternehmen des Landes. Daher wurde das entsprechende Hilfsprogramm der Zentralbank verlängert. Diese Entscheidung hat uns ebenfalls nicht überrascht. Die Notenbanker in Tokio wollen offenbar auch weiterhin mit ruhiger Hand gegen die aktuelle Krise kämpfen. Die im Laufe des Jahres 2021 zu erwartende Erholung der japanischen Wirtschaft spielt der Zentralbank dabei ohne jeden Zweifel in die Karten. Insofern ist auch perspektivisch keine Bewegung an der Zinsfront in Japan zu erwarten.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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