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Technologieunternehmen kehren der US-Westküste und damit dem Silicon Valley den Rücken - Commerzbank Kolumne

16.12.2020 09:23 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Alexander Kirch / shutterstock.com.

Nun hat auch das Technologieunternehmen Oracle verkündet, seinen Hauptsitz von Redwood City (Kalifornien) nach Texas zu verlegen. Eine neue Firmenzentrale soll jetzt in Austin entstehen. Fast beiläufig und erst im Nachgang der guten Quartalsberichterstattung teilte Oracle mit, dass mit der Maßnahme „weiteres Wachstum gesichert“ und den Mitarbeitern künftig mehr „Flexibilität hinsichtlich ihrer Arbeitsweise“ geboten werden soll. Ein großer Teil der Belegschaft kann demnächst den Bürostandort frei wählen und dauerhaft auch von zu Hause in Teilzeit oder Vollzeit arbeiten. Der während der Pandemie verstärkte Trend hin zu einer neu gelebten „Work-From-Home“-Arbeitswelt erhält damit auch durch Oracle eine weitere aktive Unterstützung. Die vorhandenen Standorte will Oracle aber gleichzeitig nicht gänzlich aufgeben. Einige Tage zuvor hatte sich bereits Hewlett Packard Enterprise (HPE) bezüglich des Firmensitzes neu orientiert und eine Verlegung des seit Jahrzenten bestehenden Hewlett-Packard-Hauptquartiers von Palo Alto nach Houston beschlossen. Auch HPE will sich demnach mit einem neuen Campus-Standort attraktiver für das „Arbeiten der Zukunft“ aufstellen, gleichzeitig Kosten einsparen und neue Möglichkeiten bei der Rekrutierung von Fach- und Nachwuchskräften ausschöpfen. Die Büromieten liegen nach Maklerdaten durchschnittlich rund 50% unter denen an der Westküste der USA, auch sind die Bauvorschriften erheblich weniger streng als in Kalifornien. Und die allgemeinen Lohnkosten dürften in Texas ebenfalls deutlich niedriger ausfallen als die an den inzwischen von Start Up-Unternehmen geliebten Standorten im Silicon Valley. Arbeitsplätze, die sich nicht direkt mit der technologischen Forschung und Entwicklung befassen, wie beispielsweise jene für Verwaltung, Personal, Rechtsabteilungen und Kommunikation, werden somit sukzessive nach Texas verlagert werden. Dies ist gleichzeitig nicht für jeden Mitarbeiter eine gute Nachricht.

Anleihen

Großbritannien: Verbraucherpreise (Nov), 8:00 Uhr
Euroraum: Einkaufsmanagerindizes (Dez), 10:00 Uhr
Großbritannien: Einkaufsmanagerind. (Dez), 10:30 Uhr
USA: Einzelhandelsumsätze (Nov), 14:30 Uhr
USA: NAHB Wohnungsmarkt-Index (Dez), 16:00 Uhr
USA: Fed-Zinsentscheidung, 20:00 Uhr

Am Rentenmarkt hält die Spreadeinengung von Staatsanleihen gegenüber Bundesanleihen getrieben von den massiven EZB-Käufen weiter an. Nachdem seit letzter Woche schon die Laufzeitenkurve bis zu zehn Jahre der portugiesischen Staatsanleihen in den negativen Bereich gerutscht war, ist dies nun auch bei der spanischen Kurve bis zehn Jahre der Fall. Zehnjährige italienische Anleihen rentieren mit 0,51% so niedrig wie noch nie zuvor, zehnjährige griechische Staatstitel sanken gestern auch auf ein neues Tief von 0,54%. Angesichts fehlender Alternativen auf der Rentenseite, die noch eine positive laufende Verzinsung anbieten, dürfte sich der Trend noch eine Weile fortsetzen. Selbst mit Unternehmensanleihen ist es schwierig, eine attraktive Rendite zu generieren: Der Index iBoxx Euro NonFinancial Overall weist einen durchschnittlichen Risikoaufschlag von rund 65 Basispunkten auf, was eine Rendite von ca. 0,30% entspricht. Trotz hoher wirtschaftlicher Unsicherheit aufgrund der Coronakrise weiteten sich die Risikoaufschläge in den letzten Wochen kaum aus. Die gestrigen Wirtschaftsdaten aus den USA zeigen, dass die US-Wirtschaft weiter solide läuft. In der Region New York ging das Stimmungsbarometer zwar im Dezember leicht gegenüber dem Vormonat zurück, liegt aber immer noch im Wachstumsbereich. Die US-Industrie weitete im November ihre Produktion um 0,4% M/M aus und lag damit über den Erwartungen. Der im Mai begonnene Aufwärtstrend setzte sich somit fort. Im Jahresvergleich betrug der Produktionsrückgang jedoch 5,5%.

Aktien

Heute keine relevanten Unternehmenstermine

Die Aktienmärkte zeigten sich in Europa erneut recht robust, interpretierten viele Nachrichten hoffnungsfroh und begleiteten am Nachmittag den US-Markt auf seinem Weg nach oben. Der europaweite Stoxx 600 legte 0,3% zu, wobei der größte europäische Markt Großbritannien mit -0,3% einmal mehr eine bremsende Sonderrolle spielte. Der Euro Stoxx 50 legte 0,5% zu. Beste Branchen in Europa waren die Finanzwerte (+1,1%), sowie Technologie (+1%) und Grundstoffe (+0,8%). Gesundheit (-1,2%) lag am Ende. Dagegen ging es für den DAX sogar um 1,1% nach oben. VW(+7,6%) lag mit Hoffnung auf Effizienzsteigerungen klar in Front und zog auch die anderen Automobiltitel mit. Delivery Hero (-2,3%) konsolidierte die Vortagesgewinne. Bei den Nebenwerten stachen Ceconomy (+25%) sowie Mutter Metro (+5,8%) und ThyssenKrupp (+6,8%) hervor. In den USA setzte sich die Rekordfahrt der Märkte fort. Der Dow Jones legte 1,1% zu, noch etwas deutlicher stiegen mit der Hoffnung auf Fortschritte im seit langem angekündigten staatlichen Hilfspaket und dem Impfbeginn in USA der S&P 500 (+1,3%) und die Nasdaq (+1,3%). Alle Branchen endeten im Plus, die Spitzenposition hatten Versorger (+1,9%), Energie (+1,9%) und Grundstoffe (1,8%). Aber auch die gewichtigeren Sektoren Finanzen (+1,6%) und IT (+1,6%) lagen gut im Markt. Bei letzteren ragte Apple (+5%) nach Meldungen zu deutlichen Produktionsausweitungen 2021 für das iPhone heraus. Im Healthcare-Bereich gab es erneut eine milliardenschwere Übernahme: Eli Lilly (+6%) will das BiotechUnternehmen Prevail Therapeutics (+82%) übernehmen. Bei Moderna (-5%) gab es trotz nahender Zulassung des Impfstoffes Gewinnmitnahmen. In Asien setzt sich die gute Stimmung heute gebremst fort. Japan und China legen um 0,3% zu, die kleineren Märkte teils deutlicher. In Europa steht ein freundlicher Handelsstart an.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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