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BioNTech: Quartalsverlust steigt wegen COVID-19 Impfstoffstudie stark - „Aussichten noch nie so gut wie heute”

10.11.2020 13:44 Uhr - Autor: Michael Barck  auf twitter

BioNTech-CEO Ugur Sahin. Bild und Copyright: BioNTech.

Nach dem gestern gemeldeten Durchbruch bei den klinischen Tests des COVID-19 Impfstoffs BNT162 hat BioNTech heute die Zahlen für das dritte Quartal des laufenden Jahres vorgelegt. Das Mainzer Biotech-Unternehmen meldet einen Umsatzanstieg von 28,7 Millionen Euro auf 67,5 Millionen Euro, der im Wesentlichen aus den Umsätzen der Kooperationsvereinbarungen entstanden sei. Auf Neunmonatsbasis hat die Gesellschaft einen Umsatz von 136,9 Millionen Euro erzielt im Vergleich zu 80,6 Millionen Euro in den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres.

„Die Umsatzerlöse aus Kooperationsvereinbahrungen sind insgesamt durch die Realisierung von Umsätzen aus den neuen Kooperationen mit Pfizer und Fosun Pharma im Rahmen des BNT162 Impfstoffprogramms gegen COVID-19 angestiegen. Die Erlöse aus sonstigen Betriebstätigkeiten stiegen durch angestiegene Aufträge und beinhalten den Verkauf von Diagnostika, Peptiden und retroviralen Vektoren für die klinische Versorgung sowie Entwicklungs- und Herstellungsdienstleistungen für Drittkunden”, so BioNTech.

Deutliche Kostensteigerungen im Jahresverlauf durch Corona-Impfstoffstudien

Gestiegen sind allerdings auch die Kosten des Biotech-Unternehmens - keine ungewöhnliche Entwicklung in dem Stadium von BioNTech, die nicht nur den COVID-19 Impfstoff entwickelt, sondern vor allem an neuen Behandlungsmethoden im Bereich der Krebserkrankungen forscht. Im dritten Quartal 2020 haben sich die Kosten für Forschung und Entwicklung von 50,4 Millionen Euro auf 227,7 Millionen Euro erhöht, auf Neunmonatsbasis 2020 von 161 Millionen Euro auf 388 Millionen Euro. Der Kostenanstieg geht im Wesentlichen auf die Forschungen an BNT162 zurück, die angesichts der Pandemie mit Hochdruck voran getrieben wurden und in Kürze zu einem Notfall-Zulassungsantrag für den COVID-19 Impfstoff führen dürften.

Auch die allgemeinen und Verwaltungs-Kosten stiegen vor diesem Hintergrund. Für das dritte Quartal weist BioNTech in diesem Bereich eine Kostenbelastung von 23,3 Millionen Euro aus - mehr als doppelt so viel wie die 10,6 Millionen Euro aus dem Vorjahresquartal. Auf Neunmonatsbasis sind die Kosten für Allgemeines und Verwaltung von 34,5 Millionen Euro auf 58 Millionen Euro gestiegen. „Dieser Anstieg war hauptsächlich auf höhere Rechts- und Beratungskosten sowie einen Anstieg des Personalbestands, der zu höheren Löhnen, Leistungen und sozialen Abgaben führte, zurückzuführen”, so das Mainzer Unternehmen.

BioNTechs COVID-19 Impfstoffkandidat BNT162. Bild und Copyright: BioNTech.



Fast eine Milliarde Euro liquide Mittel per Ende September 2020

Unter dem Strich haben sich aufgrund der Ausgaben die Verluste erhöht: Für das dritte Quartal 2020 meldet das Biotech-Unternehmen einen Verlust von 210 Millionen Euro nach 30,1 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Der Neunmonatsverlust steigt von 120,9 Millionen Euro auf 351,7 Millionen Euro.

Die liquiden Mittel per Ende September beziffert die Gesellschaft mit 990,5 Millionen Euro. Hinzu kommen weitere Finanzierungsmittel vom Bund, die bis zu 375 Millionen Euro ausmachen und in den Zahlen bisher nicht enthalten sind. Den entsprechenden Deal hatte man Mitte September gemeldet. „BioNTech erwartet, dass die Nettoausgaben für betriebliche Aktivitäten und Investitionen in Sachanlagen für das gesamte Geschäftsjahr 2020 ca. 450 Millionen Euro bis 600 Millionen Euro betragen werden”, so die Mainzer weiter.

„Die gestrige Veröffentlichung der ersten Zwischenanalyse aus unserer globalen Phase 3-Studie für unseren Impfstoffkandidaten BNT162 gegen COVID-19 ist ein Wendepunkt, sowohl für unser Unternehmen als auch für die Innovation in der Wissenschaft. Diese Daten bringen uns einer möglichen Lösung für die aktuelle globale Pandemie einen Schritt näher”, sagt Ugur Sahin, CEO von BioNTech. „Wir haben die ersten rollierenden Überprüfungsprozesse für unser COVID-19-Impfstoffprogramm in der EU, dem Vereinigten Königreich und Kanada iniitiert und wir arbeiten weiterhin mit unseren Partnern zusammen, um die Produktionskapazität zu erhöhen und eine mögliche weltweite Markteinführung unseres COVID-19-Impfstoffs vorzubereiten, falls dieser zugelassen wird. Neben unserem signifikanten Forschritt von BNT162 haben wir auch unsere breite onkologische Pipeline mit 11 Therapien im klinischen Stadium, in vier verschiedenen Medikamentenklassen weiter vorangetrieben. In dieser Woche haben wir klinische Daten aus unserer laufenden Phase-1/2-Studie für unseren gemeinsam mit Genmab hergestellen Checkpoint-Immunmodulator der nächsten Generation, BNT311, vorgestellt, von dem wir glauben, dass er Potenzial für die Behandlung einer Reihe solider Tumore haben könnte. Wir glauben, dass die Aussichten für das Unternehmen noch nie so gut waren wie heute”, so der BioNTech-Chef.

Die komplette heutige Mitteilung von BioNTech: hier klicken.

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