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Amazon: Prime oder nicht Prime? - Commerzbank Kolumne

22.10.2020 09:53 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Die Corona-Pandemie hat dem Onlinehandel spätestens seit dem Lockdown im Frühjahr einen zusätzlichen Schub verliehen. Bild und Copyright: Frederic Legrand - COMEO / shutterstock.com.

Mit dem einmal im Jahr den Stammkunden vorbehaltenen Prime Day versucht Amazon immer wieder, mit besonders attraktiven Angeboten neue Abonnenten für sein Kundenbindungsprogramm zu gewinnen. Das diesjährige Prime Day-Event dauerte sogar 2 Tage. Ob es auch in diesem besonderen Jahr wieder ein Rekord geworden ist, bleibt aber unklar, denn Amazon gibt zu dem Event keinen umfassenden Bericht ab. Immerhin teilte man mit, dass an den beiden Tagen 3,5 Mrd. USD für externe Händler umgesetzt wurden. Die Umsätze auf eigene Rechnung wurden nicht genannt. Allerdings strich man den in der Vergangenheit üblichen Hinweis aus der Meldung, dass es der umsatzstärkste Tag in der Unternehmensgeschichte gewesen wäre. Insgesamt dürften Waren im Wert von 7 bis über 10 Mrd. USD über den virtuellen Tresen gegangen sein.

Die Corona-Pandemie hat dem Onlinehandel spätestens seit dem Lockdown im Frühjahr einen zusätzlichen Schub verliehen. Zahlreiche Händler (auch die stationären) haben eine deutliche Beschleunigung ihrer Online-Umsätze erlebt. Neben Zwangsschließungen und Abstandsregelungen haben Reisebeschränkungen dazu geführt, dass die Reisebudgets in andere Konsumgüter gewandert sind. So haben Baumärkte und jegliche Produkte, die das Leben und die Freizeit Zuhause verbessern, besonders profitiert. Vieles davon wurde online bestellt. Zwar hat die (vielleicht nur zwischenzeitliche) Öffnung teilweise zu einem Zurückschwingen des Pendels in Richtung Ladengeschäfte geführt, allerdings wird die Onlinebestellung immer alltäglicher und die aktuelle Entwicklung mit wieder zunehmenden Kontaktbeschränkungen wird den Onlinehandel in einer weiteren Welle unterstützen, zumindest bis ins Frühjahr. Aufhalten kann den Siegeszug wahrscheinlich wenig, höchstens bremsen, wie z.B. eine Rezession. Das Risiko ist zumindest gestiegen.

Anleihen

Frankreich: Geschäftsklima, INSEE (Okt.), 8:45 Uhr
USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe, 14:30 Uhr
USA: Verkäufe bestehender Häuser (Sept.), 16:00 Uhr

Nach einigen Tagen eher ruhigen Handels kam der Rentenmarkt gestern wieder etwas mehr in Bewegung. Bundesanleihen verzeichneten zwischenzeitlich Kursverluste, konnten sich dann im Tagesverlauf aber wieder erholen. Viele Marktteilnehmer setzen weiter auf die Möglichkeit einer Zinssenkung der EZB bis zum Ende des Jahres. Munition für diese Sichtweise liefert auch der starke Euro, der sich langsam wieder an die Marke von 1,20 US-Dollar je Euro herankämpft (Hoch gestern: 1,188 USD je Euro). Denn mit einem starken Euro steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die EZB diese Entwicklung aufhalten wird – EZB-Chefvolkswirt Lane deutete dies letzten Monat in einem Kommentar an – und den Einlagensatz von minus 0,50% noch einmal verringert. Andererseits hatten in den vergangenen Tagen mehrere EZB-Ratsmitglieder die Effektivität von Anleihekäufen betont und nicht den Fokus auf den Wechselkurs zum US-Dollar gelegt. Auch in den USA korrigierten die Staatsanleihen gestern nach anfänglichen erneuten Kursverlusten. So ließ im frühen Handel die Hoffnung auf ein neues Corona-Konjunkturpaket die Renditen zehnjähriger US-Treasuries mit 0,83% auf den höchsten Stand seit vier Monaten ansteigen. Aber wie so oft in den vergangenen Wochen fanden sich schnell divergierende Äußerungen der Verhandlungsparteien aus Republikanern und Demokraten, welche aktuell eine Einigung vor der Präsidentenwahl unwahrscheinlich erscheinen ließen. Einer der „Knackpunkte“ in den Verhandlungen ist – neben der Höhe des Hilfspaketes – auch ein möglicher Zuschuss für strauchelnde Bundesstaaten. Die Republikaner sind gegen solche Finanzhilfen, denn die Staaten mit den größten Finanzproblemen sind zumeist von den Demokraten regiert.

Aktien

DNB ASA: Ergebnis Q3
L‘Oreal: Umsatz Q3
Pernod Ricard: Umsatz Q1
Schneider Electric: Umsatz Q3
Unilever: Handelsergebnis Q3
AT&T / Coca Cola / Intel: Ergebnis Q3

Der Stimmungsverlust an den europäischen Aktienmärkten setzte sich auch zur Wochenmitte fort. Das sich weiter ausbreitende Infektionsgeschehen sowie die sukzessive durchgeführten gesellschaftlichen Beschränkungen und auch der näher rückende Wahlkampftermin in den USA sorgen aktuell dafür, dass sich die Anleger deutlich zurückhalten. Im deutschen Leitindex Dax 30 tendierten mit wenigen Ausnahmen (Covestro: +0,5%, Merck: +0,4%, Linde: +0,3%) fast alle Titel leichter. Am Ende des Kurstableaus standen die Aktien von Delivery Hero (-4,0%). Im Euroraum konnten sich auf Branchenebene lediglich Medien (+0,5%) dem allgemeinen Abwärtstrend entziehen. Besonders stark unter Druck gerieten die Titel des Reise und Freizeitsektors (-3,3%). Im EUROSTOXX 50 führten die Aktien von Vivendi (+1,6%) nach der Vorlage von Quartalszahlen den Index an. Der Medienkonzern konnte insbesondere mit seiner Musiksparte überzeugen. Besonders schwach entwickelten sich die Titel der Airbus Group (-4,3%), nachdem der neue EU-Handelskommissar Dombrovskis im Streit um Beihilfen für Flugzeugbauer ein Kompromissangebot der USA abgelehnt hatte. Auch an der Wall Street wurden die Anleger wieder etwas vorsichtiger. Widersprüchliche Kommentare zu den Verhandlungen um das weiter ausstehende Konjunkturpaket sowie teilweise enttäuschende Quartalsergebnisse (u.a. Netflix: -6,9% nach schwachen Zahlen) belasteten. Auch an den asiatischen Börsen herrschten heute Morgen in der Breite Verluste vor. Mit diesen Vorgaben dürften auch die europäischen Märkte erneut schwächer eröffnen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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