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US-Arbeitsmarktdaten: Entschleunigte Erholung - DWS Kolumne

03.10.2020 10:43 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Bart Sadowski / shutterstock.com.

Die Zahl der in den USA im September neugeschaffenen Stellen hat deutlich enttäuscht. Die Statistiker zählten lediglich 661.00 neue Jobs– nur knapp halb so viele wie im Vormonat. Besonders der im vorangegangenen Monat stark vertretene öffentliche Sektor schwächelte im September: dieser Bereich büßte sogar rund 216.000 Stellen ein. Im Gegensatz dazu überraschte der private Sektor positiv mit 877.000 neuen Arbeitsplätzen. Jedoch fiel auch hier das Wachstum deutlich niedriger aus als im Vormonat. Einzig Unternehmen im Unterhaltungs- und Gastgewerbe sowie dem produzierenden Sektor wiesen ein deutlich positives Momentum beim Wachstum auf. Die Arbeitslosenquote fiel hingegen überraschend von 8,4 Prozent auf 7,9 Prozent, zum Teil jedoch auch deshalb, weil weniger Personen für eine Beschäftigung zur Verfügung standen. Dadurch sank die Partizipationsrate auf 61,4 Prozent. Und tatsächlich verlangsamte sich der Anstieg der beschäftigten Personen deutlich: ein separater, auf Umfragen basierender Bericht wies einen Anstieg der Beschäftigung um gerade einmal 275.000 aus – im Durchschnitt der Vormonate seit April waren es noch 3,5 Millionen. Erneut wurde zudem ein Messfehler berichtet – die tatsächliche Arbeitslosenquote könne um 0,4 Prozentpunkte höher sein als veröffentlicht, so das zuständige statistische Amt.

Der Begriff „mittelmäßig“ charakterisiert den jüngsten Arbeitsmarktbericht am besten: Während in der Wirtschaft zwar weiter neue Arbeitsplätze geschaffen werden, verlangsamt sich das Tempo des Aufbaus jedoch merklich. Diese Entwicklung hatten wir jedoch bereits erwartet. In den kommenden Monaten rechnen wir mit einer ähnlichen Dynamik. Berichte, wonach kleine Unternehmen zusehends die vom Staat bereitgestellten Unterstützungen aufgebraucht haben, sowie Meldungen, dass große Unternehmen verstärkt Stellen abbauen, sind keine guten Vorzeichen. Erschwerend kommt hinzu, dass die kommende kalte Jahreszeit die Pandemie-Situation erneut verschärfen könnte.

Christian Scherrmann, Volkswirt USA

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der DWS. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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