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Die US-Verbraucherpreise ziehen im Juli stärker als erwartet an - Commerzbank Kolumne

13.08.2020 09:58 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: autsawin uttisin / shutterstock.com.

Im Juli sind die Verbraucherpreise in den USA stärker als prognostiziert gestiegen. Im Monatsvergleich legten sie um 0,6% zu (erwartet 0,3%). Im Jahresvergleich lag der Anstieg bei +1,0%. Grund für den Anstieg waren zum einen höhere Energiepreise und zum anderen Nachholeffekte bei Produkten und Dienstleistungen, die sich besonders in der Krise verbilligt hatten. Nahrungsmittel kosteten dagegen weniger. Die Kerninflation – ohne Energie und Lebensmittel – stieg im Monatsvergleich um 0,6% und im Jahresvergleich um 1,6%, nach 1,2% im Juni. Das Inflationsziel der Fed – gemessen am Deflator für den privaten Verbrauch – bleibt damit weiter außer Reichweite.

Anleihen

USA: Erstanträge Arbeitslosengeld, 14:30 Uhr

Der seit einigen Tagen zu beobachtende Renditeanstieg setzte sich auch gestern fort. Zehnjährige Bundesanleihen rentierten gestern mit minus 0,43% rund zehn Basispunkte höher als am Montag, zehnjährige US-Treasuries legten rund 15 Basispunkte auf 0,69% zu. Grund sind zum einen die positive Risikostimmung an den Märkten, zum anderen das große Angebot an Staatsanleihen. Allein die USA begaben diese Woche neue Titel im Volumen von über 110 Mrd. USD. Die gestern veröffentlichen Daten zum Bruttoinlandsprodukt im Vereinigten Königreich für das zweite Quartal zeigen, dass dort der wirtschaftliche Einbruch infolge der Coronapandemie tiefer als in irgendeiner anderen europäischen Volkswirtschaft zu Buche schlug. So schrumpfte die Wirtschaftsleistung um 20,4% (nach -2,2% im ersten Quartal). Die Briten haben seit dem Herunterfahren der Wirtschaft im März ihren Konsum auf ein Minimum beschränkt. Gleichzeitig zahlte der Staat für mittlerweile mehr als neun Millionen zwangsbeurlaubte Arbeitnehmer, also mehr als ein Viertel der privat Beschäftigten, einen recht großzügigen Lohnersatz von vier Fünfteln ihres Einkommens. Massenentlassungen wurden zwar so vermieden, fraglich bleibt, wie lange die Rezession aber noch andauert und wie lange der Staat die Hilfen aufrechterhalten will. Offiziell läuft das Arbeitsplätze-Stützungsprogramm Ende Oktober aus. Immerhin gibt es erste Hoffnungszeichen: Im Juni ist die britische Wirtschaftsleistung um 8,7% im Monatsvergleich gestiegen und auch die Industrieproduktion legte um 9,3% M/M zu. Dies ist der zweite Produktionsanstieg in Folge, nachdem die Fertigung im April um mehr als 20% eingebrochen war. Wir rechnen mit einer langsamen Erholung der britischen Wirtschaft, die voraussichtlich erst 2023 wieder das Vorkrisenniveau erreichen wird. In den USA sind die Verbraucherpreise im Juli mit 0,6% M/M stärker als erwartet gestiegen (siehe „Im Blickpunkt“).

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Deutschland: Deutsche Telekom, Deutsche Wohnen, RWE, 1&1 Drillisch, Aareal, Bilfinger, Ceconomy, Deutsche Euroshop, Drägerwerk, K+S, Lanxess, SGL
Carbon, Sixt, Ströer, Telefonica Deutschland, ThyssenKrupp, United Internet
USA: Applied Materials

Erst der Anschub von den US-Märkten beförderte die europäischen Aktienmärkte gestern nennenswert in die Gewinnzone. Nach einem richtungslosen und nahezu unveränderten Handel kam es am Nachmittag mit den US-Börsen zu einem Anstieg des DAX und des Euro Stoxx 50 um jeweils 0,9%. Der britische FTSE 100 legte sogar 2% zu. Dabei erwiesen sich die Sektoren Telekom und Versorger mit je 1,7% Zugewinn als die Haupttreiber. Gesundheit kam um 1,4% voran. Industriewerte bildeten mit lediglich +0,6% das Schlusslicht. Beste Werte im DAX waren indes Deutsche Börse (+2,5%) und Beiersdorf (+2,1%). MTU lag mit -3% am Ende. Bei den Nebenwerten ragten freenet (+17%) nach einer Übernahmeofferte für ihre Schweizer 24%-Beteiligung Sunrise heraus. Evotec (-6,9%) gab nach Halbjahreszahlen und bestätigter Prognose die Vortagesgewinne wieder ab. In den USA gewannen die großen Indizes deutlich: Den Dow Jones bremsten Finanzwerte und Industrietitel etwas ab, er legte um 1,1% zu. S&P 500 (+1,4%) und die Nasdaq (+2,1%) kamen stärker voran. Hier erwies sich der IT-Sektor (+2,3%) als Zugpferd. Auch Gesundheit legte mit 1,7% kräftig zu. Beste Titel im Dow Jones waren Apple (+3,3%) und Microsoft (+2,9%). Boeing lag mit -2,6% am Ende. Teslas Split-Ankündigung (1:5) wurde mit erstaunlichen +13% belohnt. In Asien liegen die Märkte heute uneinheitlich. In Japan und Singapur gibt es Gewinne um 1%, in China und Korea leichte Verluste. In Europa sind die Indikationen etwas leichter, wobei heute viele Unternehmenszahlen beeinflussen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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