4investors Exklusiv

Aktien

Branchen- und Themenspecials

Ihre privaten Finanzen

4investors News

Prognosen sind schwierig, vor allem, wenn sie die Zukunft betreffen - Commerzbank Kolumne

24.07.2020 09:03 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: science photo / shutterstock.com.

Die Versicherungsbranche leidet unter dem globalen Wirtschaftseinbruch, den die Corona-Pandemie ausgelöst hat. Aber – da ist eine Studie des Rückversicherers Swiss Re sicher – sie wird sich schnell wieder von den Einbrüchen des laufenden Jahres erholen. Mithin gehen die Spezialisten aus der Schweiz von einer V-förmigen Erholung aus. Dabei wird der Leben-Bereich zunächst stärker von einem Nachfrageeinbruch betroffen sein als der Nicht-Lebensektor, der von steigenden Preisen begünstigt wird. Aber auch hier gibt es Teilbereiche wie Transport- und Luftfrachtversicherung, die unter der wirtschaftlichen Abkühlung leiden. Die über direkte Auswirkungen der Pandemie zu erwartenden Schäden werden als verkraftbar eingeschätzt. Es sind eher indirekte Effekte wie geringere Investitionsrenditen (Zinsniveau, Bondausfälle) und eine reduzierte Nachfrage im Lebenbereich z.B. als Folge gestiegener Arbeitslosigkeit, die die Profitabilität drücken. Gleichwohl gibt auch hier die Swiss Re-Studie Hoffnung. Vor allem die Schwellenländer, mit China als Zugpferd, dürften im nächsten Jahr wieder für Wachstum (siehe Grafik) sorgen. Dies könnte dann die (kurzfristige) Schwäche in den Entwickelten Märkten im Jahr 2021 kompensieren.

Anleihen

Großbritannien: Einzelhandel (Juli), 08:00 Uhr
Euroraum: Einkaufsmanagerindizes (Juli), 10:00 Uhr
USA: Markit Einkaufsmanagerindizes (Juli), 15:45 Uhr
USA: Verkäufe neuer Häuser (Juni), 16:00 Uhr

Trotz der neuen Spannungen zwischen den USA und China sowie weiter weltweit steigender Corona-Infektionszahlen tendierten die Finanzmärkten gestern stabil. In Europa wirkt weiterhin die Einigung zu einem Wiederaufbaufonds positiv, wenngleich es Unmut im EU-Parlament bezüglich des EU-Haushaltsrahmens gibt. In einem fünfseitigen Dokument verlangen die Abgeordneten einen größeren EU-Haushalt, strengere Regeln zum Schutz des Rechtsstaats und mehr Einfluss des Parlaments bei den Corona-Hilfen. Sie fordern vor allem mehr Geld für Klimaschutz, Forschung und Gesundheit. In diese Bereiche würde nach der Gipfeleinigung deutlich weniger Geld fließen als von der EU-Kommission vorgeschlagen. Die Abgeordneten stimmen über das Paket im September ab. Während der Euro nach dem starken Anstieg gestern konsolidierte, engten sich die Spreads in der Euro-Peripherie bis zu fünf Basispunkten weiter ein. So fiel die Rendite 10-jähriger italienischer Staatsanleihen erstmals seit Februar wieder unter die Marke von 1,0%. Damit verkleinerte sich der Spread 10-jähriger italienischer Staatspapiere gegenüber entsprechender Bundesanleihen auf fast 145 Bp. Der Euro stieg gestern kurzzeitig über die Marke von 1,16 US-Dollar je Euro. In den USA enttäuschten gestern die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, die sich zur der Vorwoche (bis 18.Juli) wieder um 109.000 auf 1,42 Mio. erhöhten. Die Wochen davor gingen sie zurück. Damit baut sich die Arbeitslosigkeit in den USA langsamer ab, als man erwartet. Die Anträge auf Arbeitslosenunterstützung gelten als verlässlicher und zeitnaher Indikator für die aktuelle Lage am Arbeitsmarkt.

Aktien

Amazon, American Express, Ergebnis Q2
Schlumberger, Verizon, Ergebnis Q2
Vodafone, Ergebnis Q1

Die europäischen Börsen tendierten am gestrigen Handelstag nach einem freundlichen Vormittag uneinheitlich. Die Grundstimmung an den Börsen bleibt aber noch positiv. Die relevanten europäischen Leitindizes legten in der Spitze um bis zu 0,7% (Holland) zu (Österreich: -1,2%). Für Rückenwind sorgten neben positiven Makrodaten (u.a. GfK-Konsumklimaindex) auch wieder erfreuliche Quartalszahlen. So legte die Aktie des Gabelstaplerherstellers Jungheinrich im SDax um rd. 15% zu, nachdem die Zahlen und der Ausblick in Summe etwas besser ausfielen als von den meisten Analysten im Schnitt erwartet. Tagessieger im Dax (+/-0%) war die Notierung von Daimler mit einem Aufschlag von 4,3%. Die Hoffnung auf eine Absatzerholung im zweiten Halbjahr 2020 stimmte ebenso positiv wie die Votenheraufstufung für die Aktie durch einen Broker (BMW: +2%). Tagesverlierer war die Aktie von Wirecard (-7,1%). Auf europäischer Sektorenebene wies der Bereich Automobile (+2,1%) die größten Gewinne aus. Tagesverlierer war der Bereich Immobilien (-1,3%). Der Goldpreis setzte seinen Höhenflug fort und notierte gestern mit 1.890 US-Dollar auf dem höchsten Stand seit fast neun Jahren. Die US-Börsen tendierten nach einem überraschenden Anstieg der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe schwächer. Der Dow Jones-Index verlor 1,3%. Auf Sektorenebene waren insbesondere Verbrauchsgüteraktien gesucht (+0,2%). Am Performanceende rangierten IT-Werte (-2,6%). Microsoft verlor nach Vorlage von Zahlen 4,4%. Die Börsen in Asien tendierten zum Wochenschluss schwächer. Die sich verschlechternden Beziehungen zwischen den USA und China führten heute v.a. in China zu kräftigen Gewinnmitnahmen. Der Schanghai A-Index gab zeitweise um 4% nach. Die Börse in Japan hatte feiertagsbedingt geschlossen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

4investors-News - Swiss Re

27.08.2014 - Swiss Re: Rendite von 6 Prozent ...
11.12.2013 - Swiss Re: Sieger bei der Bewertung ...
07.11.2013 - Swiss Re: Klare Überraschung ...
15.10.2013 - Swiss Re: Blick auf die USA ...
12.07.2013 - Swiss Re: Problem vor Lösung ...
08.07.2013 - Swiss Re: Keine Unruhe durch das Hochwasser ...
24.06.2013 - Swiss Re: Investorentag steht an ...

DGAP-News dieses Unternehmens