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USA: ISM PMI Non-Manufacturing legt überraschend deutlich zu - Nord LB Kolumne

06.07.2020 17:09 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Bart Sadowski / shutterstock.com.

Heute sind in den USA aktuelle Angaben zur Entwicklung des ISM PMI Non-Manufacturing veröffentlicht worden. Der an den Finanzmärkten immer stärker an Bedeutung gewinnende Einkaufsmanagerindex für den wichtigen Dienstleistungssektor der US-Ökonomie ist seinem Pendant aus der Industrie am aktuellen Rand gefolgt und legte im Berichtsmonat Juni somit ebenfalls zu. In der Tat konnte der ISM PMI Non-Manufacturing die „magische“ Marke von 50 Zählern sogar sehr deutlich überspringen. Der Index notiert nun bei extrem erfreulichen 57,1 Punkten. Die in vielen US-Bundesstaaten vorgenommenen Lockerungen des „Lockdowns“ haben dem Dienstleistungssegment der US-Wirtschaft offenkundig sehr stark geholfen. Die Stimmung der Firmen präsentiert sich entsprechend signifikant verbessert. Allerdings dürfte der aktuelle Anstieg natürlich auch eine Konsequenz der ausgeprägten Schwäche in den zwei Vormonaten sein.

Der Blick auf die Details der heute gemeldeten Daten offenbart zunächst ein deutliches Anziehen der Komponente „Unternehmensaktivität“ auf extrem starke 66,0 Zähler. Die von den US-Dienstleistungsunternehmen tatsächlich realisierte ökonomische Aktivität hat also kräftig zulegen können.

Auch der wichtige Sub-Index „Aufträge“ ist im Juni nachhaltig angestiegen. Mit 61,4 Punkten werden sich schnell füllende Order-Bücher angezeigt. Dieses Faktum macht – allen aktuellen Problemen (Stichwort Fallzahlen) zum Trotz – zumindest etwas Hoffnung für die nähere Zukunft.

Klar positiv zu bewerten ist der weitere Rückgang der Komponente „Lieferungen“ auf nun 57,5 Zähler. Die bei diesem Sub-Index im Juni zu beobachte Abschwächung zeigt unserer Auffassung nach vor allem eine Normalisierung bei den bisher signifikant gestressten Lieferketten an. Es handelt sich sozusagen – wie auch schon beim ISM PMI Manufacturing – um eine negative Nachricht mit eigentlich positivem Inhalt.

Die Komponente „Beschäftigung“ konnte am aktuellen Rand zwar deutlich anziehen, bleibt mit 43,1 Punkten aber dennoch weiterhin auf einem recht niedrigen Niveau. Die Beschäftigungssituation bei den US-Service-Unternehmen präsentiert sich somit – trotz klarer Verbesserung – noch immer sehr schwierig.

Der Sub-Index „Preise“ stieg kräftig auf 62,4 Punkte an Die Einkaufspreise bei den befragten Unternehmen erhöhen sich also spürbar. Mangelnde Preisüberwälzungsspielräume könnten daher noch zu einem Problem für die Rentabilität der befragten Unternehmen werden.

Die verbalen Rückmeldungen der an der Erhebung teilnehmenden Einkaufsmanager aus dem Dienstleistungssegment der US-Wirtschaft scheinen in der Summe schon mehr Zuversicht zu zeigen. Covid-19 bleibt aber für viele Befragte ein großes Problem.

Fazit: Der ISM PMI Non-Manufacturing konnte im Berichtsmonat Juni weiter zulegen und klar über die „magische“ Marke von 50 Punkten springen. Die Stimmung im Service-Segment der Wirtschaft der USA hat sich somit überraschend deutlich verbessert, was aber auch eine Konsequenz der Schwäche in den Monaten April und Mai sein dürfte. Der US-Dienstleistungssektor scheint bisher überproportional stark unter Covid-19 gelitten zu haben und profitiert folglich von den Maßnahmen zur Lockerung des „Lockdowns“. Mit Blick auf den kommenden Monat dürfte nun vor allem interessant sein, wie die steigende Zahl von nachgewiesenen akuten Erkrankungen mit dem Coronavirus auf das Sentiment der Einkaufsmanager der US-Dienstleistungsunternehmen wirkt.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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