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Schieferölproduzenten auch nach Preiserholung unter Druck - Commerzbank Kolumne

30.06.2020 10:02 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Avigator Fortuner / shutterstock.com.

Am Wochenende hat einer der großen US-Schieferölpioniere Gläubigerschutz beantragt, um den branchentypisch hohen Schuldenberg zu restrukturieren. Die Preiserholung gibt der Branche jedoch wieder etwas Luft zum Atmen bzw. zum Produzieren. Genauso schnell wie der Produktionseinbruch (ca. 2,2 Mio. Fass/Tag seit März) erfolgte, könnte sich die Förderung kurzfristig erholen. Damit werden die Bemühungen der OPEC+ zwar unterlaufen, aber mittelfristig dürfte der hohe finanzielle Druck auf die US-Schieferölindustrie das Produktionsniveau weiter belasten, wenn die Preise nicht wieder über ca. 50 $/Fass steigen. Höhere Umweltschutzauflagen könnten nach der Präsidentschaftswahl die Kosten erhöhen.

Anleihen

China: Einkaufsmanagerindizes (Jun), 03:00 Uhr
Euroraum: Inflationsrate (Juni), 11:00 Uhr
USA: Verbrauchervertrauen (Juni), 16:00 Uhr

Die Renditen von Bundesanleihen stiegen gestern aufgrund der freundlichen Stimmung an den Aktienmärkten und der gestiegenen Inflationsrate in Deutschland leicht an. Die Verbraucherpreise sind im Juni stärker angestiegen als erwartet. Die Inflationsrate erhöhte sich von 0,6% auf 0,9% J/J. Man hatte mit einer unveränderten Rate gerechnet. Vor allem die Energiepreise trugen nach der Erholung der Ölpreise seit Ende April mit dazu bei. Während sie im Mai um 8,5% ggü. Vorjahr gesunken waren, gingen sie im Juni nur noch um 6,2% J/J zurück. Aufgrund der Wiedereröffnung im Dienstleistungs- und Freizeitbereich wurden viele Preiserhöhungen gemeldet. So gab es Preissteigerungen für Friseure und andere Körperpflegedienstleistungen, aber auch für Übernachtungen und Dienstleistungen in Gaststätten. Im zweiten Halbjahr dürfte die Mehrwertsteuersenkung, die für das Corona-Konjunkturpaket beschlossen wurde, die Inflationsrate nahe der Nulllinie drücken. Die Mehrwertsteuersätze werden vorübergehend bis Jahresende von 19% auf 16%, der ermäßigte von 7% auf 5%, gesenkt. Sollten die Ölpreise wieder zulegen, dürften die Inflationsraten auch wieder leicht ansteigen. Das europäische Wirtschaftsvertrauen (ESI) stieg im Juni von 67,5 auf 75,5 Punkte an, weniger als erwartet. Die Wirtschaftsstimmung hat damit aber erst 30% ihres Einbruchs in der Coronakrise wettgemacht. Die Daten hatten gestern keinen Markteinfluss. Realwirtschaftliche Daten, wie Aufträge und Produktion, werden nächste Woche gemeldet. In den USA stiegen die schwebenden Hausverkäufe im Mai um 44,3% M/M (nach einem Rückgang von 21,8% M/M) kräftig an. Auch wenn die Erholung überraschend dynamisch ist, liegen die offenen Immobilienverkäufe damit aber immer noch 10,4% unter dem Vorjahresniveau.

Aktien

Heute keine relevanten Unternehmenstermine

Zum Wochenbeginn pendeln die europäischen Aktienmärkte im Spannungsfeld zwischen gestiegener Corona-Sorgen und Konjunkturdaten, die auf eine Wirtschaftserholung hindeuten. Anfangs war nur ein kleines Plus beim Dax 30 und an den europäischen Börsen zu verzeichnen, bis ein freundlicher US-Häusermarkt am Nachmittag unterstützte. Der Dax 30 schloss bei rd. 12.230 Punkte (+1,2%). Spitzenreiter im Euroraum war Italien (+1,4%) und den letzten Rang belegte die Schweizer Börse (+0,2%). Im Dax 30 entwickelt sich Wirecard gänzlich zum Spielball der Spekulanten: Eröffnung der Aktie bei rd. 1,70 EUR, Hoch bei rd. 3,90 EUR und Schluss bei 3,26 EUR (+155%). Davon abgesehen stach die Deutsche Bank im Dax hervor (+3,7%). Das Schlusslicht bildet RWE (-2,4% bzw. -0,75 EUR/Aktie) durch Dividendenabschlag (0,80 EUR/Aktie). Der MDax zeigte +0,2%, wobei Varta mit gut 7% den Spitzenplatz belegte, während Sartorius Vz. mit -4,2% das Schlusslicht bildeten. Der EuroStoxx50 gewann 0,9%: ING mit +4% auf Rang 1 und Unilever mit -2,5% auf dem letzten Platz. Der marktbreite Stoxx Europe 600-Index legte +0,6% zu. Telekommunikation (+1,4%) und Finanztitel (+1,3%) lagen an der Spitze und nicht-zyklische Konsumtitel (-0,2%) dagegen hinten. Unterstützung fand die Wall Street durch robuste Konjunkturdaten. So stieg der Dow Jones um 2,3% und der S&P500 um +1,5%. Alle Branchen zeigten positive Vorzeichen. Gesucht waren v.a. Basic Materials mit +1,9%, gefolgt von Industrie +1,8%, während Technologietitel unverändert notierten. Der technologiestarke Nasdaq 100 – in der Vorwoche mit einem neuen Allzeithoch – legte um 1,1% zu. Eine weitere Erholung der chinesischen Industrie haben die asiatischen Börsen angetrieben. Der Nikkei 225 mit +1,3% ebenso. Chinas Festlandaktien (CSI 300-Index) mit +1,3%. Dies dürfte auch den Dax 30 heute weiter begünstigen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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