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Covid19 und Versicherer, bei der Schadenshöhe gilt - Nichts Genaues weiß man nicht - Commerzbank Kolumne

16.06.2020 09:46 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Allianz.

Von, mit und in der Krise lernen, das gilt auch für die Versicherer. Schauten zu Beginn der Entwicklung manche Manager der Branche vergleichsweise entspannt auf das Schadenpotenzial, so dürfte dieser Haltung oft Ernüchterung gefolgt sein. Dabei gilt es zwischen direkten, indirekten und nachgelagerten Einflüssen und Belastungen zu differenzieren. Direkte Schäden entstehen u.a. aus Betriebsunterbrechung (soweit versichert), Veranstaltungsausfall, Kreditabsicherung. Indirekte Einflüsse sind Wirkungen über die Kapitalmärkte (z.B. Verwerfungen an Aktien-/Rentenmärkten, Ausfall von Bonds). Nachgelagerte Effekte betreffen Ratingabstufungen und z.B. in der Lebensversicherung höhere Sterberaten durch Suizide (empirisch nachweisbar). Wie hoch aktuell die Streuungsbreite der Schätzungen ist, verdeutlicht die Grafik. So werden direkte Schäden in der Größenordnung von rund 30 Mrd. bis über 100 Mrd. USD geschätzt. Ein Grund für die Spannbreite liegt auch in politischen Unsicherheiten (Einflussnahme zur kulanten Regelung) oder unklaren Vertragsregelungen.

Anleihen

Großbritannien: Arbeitslosenzahl (Mai), 8:00 Uhr
Deutschland: ZEW-Umfrage (Juni), 11:00 Uhr
USA: Einzelhandelsumsätze (Mai), 14:30 Uhr

Nachdem am Wochenende ein neuer Coronavirus-Ausbruch in Peking bekannt wurde, ist die Risikoaversion an den Märkten, gemessen an der Volatilität, erneut angestiegen. Die Besorgnis über eine zweite Infektionswelle nimmt wieder zu, so dass einige Bezirke Pekings erneut Sperrmaßnahmen eingeführt haben. Für Enttäuschung sorgten auch die schwächer als prognostiziert gemeldeten chinesischen Konjunkturdaten: Im Mai erholte sich unter anderem die Industrieproduktion des Landes nicht so stark wie erwartet. Zudem verzeichneten in den USA einige Bundesstaaten wieder steigende Neuinfektionszahlen. Allerdings ist es zumindest im Falle der USA verfrüht, von einer zweiten Welle zu sprechen, denn das Virus breitet sich nun in anderen Regionen als im bisher besonders betroffenen Nordosten des Landes weiter aus. Des Weiteren ist zu berücksichtigen, dass sich die Datengrundlage geändert hat. So sind in den USA die Anzahl der Tests in den letzten Monaten massiv erhöht worden. Gerade in Staaten, die jetzt besonders viele Neuinfektionen aufweisen, wurde die Anzahl der Tests stark nach oben gefahren. Somit dürfte ein Teil der hohen Zahlen darauf zurückzuführen sein, dass die Fälle jetzt besser erfasst werden. Die Flucht in die sicheren Häfen der Staatsanleihen, die schon letzte Woche nach der Sitzung der US-Notenbank Fed begonnen hatte, setzte sich nur zu Handelsbeginn fort. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen sank auf bis zu -0,47% im Tief (Schlusskurs am Freitag: -0,44%). Am Nachmittag kam es dann zu einer Gegenbewegung: Neben der deutlich besser als erwarteten Stimmung der Unternehmen in der Region New York sorgte die Ankündigung der Fed, nun auch einzelne Unternehmensanleihen zu kaufen, für Kursgewinne bei Unternehmensanleihen.

Aktien

Heute keine relevanten Unternehmenstermine

Die deutlichen Kursverluste seit Mitte vergangener Woche setzten sich zunächst auch zu Wochenbeginn weiter fort. Bereits in Asien hatte es zum Wochenstart zum Teil kräftige Indexverluste gegeben. So büßten beispielsweise der Nikkei 225-Index und der südkoreanische KOSPI-Index rd. 3,5% bzw. 4,8% ein. Für Abgabedruck sorgte vor allem die Furcht der Anleger vor einer möglichen zweiten Corona-Infektionswelle, nachdem es unter anderem in Peking Dutzende neuer Covid-19-Fälle gegeben hatte. Auch in den USA stieg die Zahl der Neuinfektionen wieder an. Zudem steht weiterhin die Frage im Raum, ob sich die globale Wirtschaft wieder schnell von dem Corona-Rezessionsschock erholen wird oder nicht. Nach den jüngsten Aussagen des Bundeswirtschaftsministeriums dürfte sich die deutsche Konjunktur nur langsam aus der Rezession herausarbeiten. Während die Außenhandelsdaten für Europa im April 2020 einen massiven Einbruch widerspiegelten, stieg die Geschäftsaktivität des verarbeitenden Gewerbes im Großraum New York stärker an als erwartet. Nachdem der Dax in der ersten Handelsstunde kurz unter die Marke von 11.600 Punkten gefallen war, setzte eine deutliche Erholungsbewegung ein, sodass zum Handelsschluss nur noch ein Minus von 0,3% stehen blieb. Tagesgewinner war die Aktie von Wirecard (+6,8%). Dagegen büßte die Aktie der Deutschen Lufthansa rd. 3% ein. Auf europäischer Sektorenebene waren vor allem Werte aus dem Bereich Bau gesucht, die im Schnitt um 0,9% stiegen. Tagesverlierer war der Rohstoffsektor (-2,1%). Die Börsen in den USA drehten nach schwächerem Beginn ins Plus. Die Aussicht auf ein Infrastrukturpaket in Höhe von rd. 1 Billion USD in den USA sowie unterstützende Maßnahmen zur Bekämpfung der negativen Folgen durch Covid-19 seitens der Notenbanken in den USA, China und Japan führten heute auch in Asien zu satten Kursgewinnen (Nikkei 225-Index: +4,9%).

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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