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Die „Technologisierung” hat gerade erst begonnen - AXA IM Kolumne

10.06.2020 14:54 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Der Ausbau von Technologien der nächsten Generation wie Quanteninformatik, Big-Data-Analyse, künstliche Intelligenz (KI) und 5G-Kommunikationsnetzwerke soll wirtschaftlichen Mehrwert freisetzen und jeden Tag weitere digitale Verbraucher miteinander verbinden. Bild und Copyright: arleksey / shutterstock.com.

Von Computern, die noch ganze Räume füllten, über Tischrechner, bis hin zu Smartphones, den kleinen intelligenten Helden, die heute unsere Computer in der Hosentasche sind: All diese technologischen Entwicklungen wurden durch Halbleiter ermöglicht und vorangetrieben. Spätestens seit dem Aufkommen intelligenter Smartphones und ihrer Rolle innerhalb der globalen Vernetzung sind Halbleiter auf dem Radar vieler Investoren. Trotz weitreichender Historie ist ein Ende der Weiterentwicklungs- und Wachstumsgeschichte längst nicht in Sicht. Tatsächlich könnte jetzt der beste Zeitpunkt für Investoren sein, von den Chancen der Halbleiterindustrie zu profitieren, meint Tom Riley, Portfolio Manager von AXA Investment Managers (AXA IM): „Unserer Ansicht nach stehen wir vor einer Periode mit dauerhaft höheren Wachstumsraten in bestimmten Märkten, da Halbleiter Einzug in neue Anwendungsbereiche halten – unter anderem in Robotik, autonome Fahrzeuge und vernetzte Produktionsbetriebe.“ Die „Technologisierung“ habe dabei gerade erst begonnen – dem Experten zufolge könnte das Jahr 2020 ein Jahrzehnt voller beispielloser Innovationsschritte einläuten, bei der die Konnektivität und Halbleiter kontinuierlich verbessert und weiterentwickelt werden: beides Komponenten, die für das Automatisierungsökosystem entscheidend sind.

So erwartet Riley den Ausbau von Technologien der nächsten Generation wie Quanteninformatik, Big-Data-Analyse, künstliche Intelligenz (KI) und 5G-Kommunikationsnetzwerke, die wirtschaftlichen Mehrwert freisetzen und jeden Tag weitere digitale Verbraucher miteinander verbinden werden. Laut Schätzungen werden die Menschen bis 2025 alle 18 Sekunden mit einem Online-Gerät interagieren. Zum Vergleich: Heute sind es gerade mal alle 6,5 Minuten. Bis 2030 sollen darüber hinaus 500 Milliarden Geräte angeschlossen sein und damit mehr als 16-Mal so viele wie aktuell (30 Milliarden).[1]

Halbleiter: Die Wachstumstreiber von morgen

Beim industriellen Internet der Dinge (IIoT) werden Halbleiterchips in alle Arten von Maschinen und Geräten eingesetzt, um Daten in Fertigungs- und Industrieprozessen zu sammeln und im Anschluss kommunizieren, verarbeiten und analysieren zu können. „Silicon Labs stellt beispielsweise mit seinem Fachwissen Geräte für IIoT-Anwendungen her, die hohe Leistung bei gleichzeitig niedrigem Energieverbrauch gewährleisten. Es besteht weiterhin ein enormes Potenzial für die weitere Verbreitung von IIoT-Anwendungen. Bain & Company zum Beispiel schätzt die weltweiten Ausgaben bis 2021 auf 520 Milliarden US-Dollar[2]“, so Riley.

Daneben nimmt sowohl die Autonomität als auch die Elektrifizierung von Fahrzeugen zu. Die Verbrauchernachfrage sowie der Halbleiteranteil pro Fahrzeug werden sich auf die Erträge auswirken: Gegenwärtig liegt der Anteil von Halbleitern bei konventionellen Fahrzeugen schätzungsweise bei 330 US-Dollar, bei geläufigen Elektro-Modellen sind es bereits 1.000 US-Dollar.[3] „Texas Instruments ist ein weltweit führendes Unternehmen für Halbleiterdesign und -herstellung. Seine Sensoren und Halbleiterkomponenten werden zunehmend für neue Innovationen im Automobilsektor benötigt, darunter zum Beispiel Kollisionswarnsysteme und die Ermöglichung von autonomen und elektrischen Fahrzeugen (EVs)“, fügt Riley hinzu.

Darüber hinaus wird die Verbreitung von 5G der Halbleiterindustrie Antrieb geben: Das Telekommunikationsunternehmen Ericsson prognostiziert, dass 65 Prozent der Weltbevölkerung bis 2025 Zugriff auf 5G haben werden und 45 Prozent des globalen mobilen Datenverkehrs darüber abgewickelt wird.[4] Die Halbleiter von Qualcomm, die in vielen Apple-Geräten verwendet werden, werden von der Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (TSMC), der führenden Fertigungsanlage für die Halbleiterherstellung, hergestellt.

Und schließlich ist da noch die fortschreitende Entwicklung und stetige Ausweitung des Einsatzgebietes von Künstlicher Intelligenz (KI): Nvidia ist beispielsweise ein Halbleiterunternehmen, das sich auf die Entwicklung von Grafikprozessoren (GPUs) und verwandter Software konzentriert. Seine Produkte ermöglichen den Zugang zu fortschrittlichen Technologien und künstlicher Intelligenz in einer Vielzahl von Endmärkten wie Industrie, Videospiele und computergesteuerten Anwendungen wie Rechenzentren und autonomes Fahren.

Optimistische Aussichten

Neben der steigenden Akzeptanz und dem größeren Einsatzgebiet von Halbleitern scheint die Industrie heute in einer besseren Verfassung als noch vor einem Jahrzehnt zu sein. „Da sich ein breiterer Trend von Angebot und Nachfrage herausgebildet hat, ist die Halbleiterindustrie nicht mehr so zyklisch wie früher. Unternehmen konzentrieren sich zunehmend auf ihr Bestandsmanagement und die Gesamtrentabilität“, erläutert Riley. Zudem haben viele Unternehmen die Produktion ausgelagert. Früher besaßen viele Halbleiterunternehmen Produktionsanlagen zur Herstellung dieser Geräte. Die Geschäftsmodelle haben sich jedoch mit dem Fortschritt der Technologie weiterentwickelt. „Gegenwärtig lagern Halbleiterunternehmen diese kapitalintensiven Prozesse an Firmen wie TSMC aus, um Kosten und die damit verbundenen Risiken zu reduzieren. Stattdessen können sie sich stärker auf die Forschung und Entwicklung neuer Technologien konzentrieren“, fährt Riley fort. Zudem haben in den letzten Jahren diverse Fusionen und Übernahmen für höhere Eintrittsbarrieren auf dem heutigen Markt gesorgt und, und weitere Konsolidierung wird zweifellos dazu beitragen, dass dieser Trend anhält. Die Gewinner werden so leichter von den Verlierern zu unterscheiden sein.

„Die von uns beschriebenen Trends, kombiniert mit einer besseren Industriestruktur, einer verbesserten Rentabilität und optimistischen Wachstumsaussichten, bieten starke Gründe für Investoren, die Halbleiterindustrie als eine attraktive langfristige Investitionsmöglichkeit genauer zu betrachten“, schließt Riley.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne von AXA Investment Managers. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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