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USA: ISM PMI Non-Manufacturing - Hinweise auf eine Bodenbildung? - Nord LB Kolumne

03.06.2020 18:18 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Bart Sadowski / shutterstock.com.

Vor wenigen Minuten sind in den USA Angaben zu den aktuellen Entwicklungen beim ISM PMI Non-Manufacturing gemacht worden. Der zunehmend beachtete Einkaufsmanagerindex für das wichtige Service-Segment der US-Wirtschaft konnte nach dem zuletzt zu beobachtenden regelrechten Einbruch nun im Mai zumindest wieder etwas Boden gutmachen. In Zahlen gesprochen notiert die Zeitreihe am aktuellen Rand immerhin wieder bei 45,4 Punkten. Nach mechanistischer Interpretation wird damit aber natürlich weiterhin kein Wachstum angezeigt (der Indikator notiert schließlich weiterhin unterhalb der „magischen“ Marke von 50 Zählern). Zudem müssen Verzerrungen bei den Auslieferungen im Auge behalten werden.

Der Blick auf die Details zeigt zunächst ein deutliches Anziehen der Komponente „Unternehmensaktivität“ (von zuvor sehr schwachen 26,0 auf nun immerhin schon wieder 41,0 Punkte). Der Indikator verharrt damit zwar weiterhin klar unterhalb der „Schallmauer“ von 50 Zählern, es zeigen sich aber doch immerhin Tendenzen hin zu einer weniger negativen Beurteilung der durch die Dienstleistungsunternehmen tatsächlich realisierten ökonomischen Aktivität.

Der Sub-Index „Auslieferungen“ ist im Mai zwar etwas gefallen, notiert aber noch immer bei einem Wert von „beachtlichen“ 67,0 Zählern. Rein numerisch stützt diese Zahl den Headline-Index also weiterhin. Es handelt sich aber natürlich um eine klare Datenverzerrung. Der auch im Mai sehr hohe Wert ist ein unmissverständlicher Hinweis auf durch die Krise noch immer gestörte Lieferketten in der US-Ökonomie und damit keinesfalls ein Indiz für eine starke Nachfrage.

Klar positiv zu interpretieren ist dagegen der Anstieg der leicht in die Zukunft blickenden Unterkomponente „Auftragseingänge“. Diese notiert nun immerhin schon wieder bei 41,9 Punkten. Bis hin zur „magischen“ Marke von 50 Zählern ist es zwar auch hier noch ein weiter Weg, den Unternehmen brechen die Aufträge aber immerhin nicht mehr so stark wie noch im April weg.

Die Komponente „Beschäftigung“ verharrt dagegen nach einem nur leichten Anstieg mit nun 31,8 Punkten auf extrem niedrigem Niveau. Die Beschäftigungssituation in den USA hat sich somit doch recht nachhaltig eingetrübt. Diese Nachricht ist keine größere Überrachung.

Der Sub-Index „Preise“ legte marginal auf 55,6 Punkte zu. Die Einkaufspreise bei den befragten Unternehmen ziehen damit weiterhin an. Die Geschwindigkeit dieses Anstiegs hat sich relativ zum April kaum verändert. Diese Entwicklung ist sicherlich auch in den Kontext der gestressten Lieferketten zu stellen.

Die verbalen Rückmeldungen einiger Befragungsteilnehmer wecken die Hoffnung, dass die ökonomische Aktivität im US-Dienstleistungssektor inzwischen den Boden gefunden haben könnte. Aus der Finanzwirtschaft kam zudem die Einschätzung, dass die Abwicklung der staatlichen Hilfsprogramme zu einer erhöhten Arbeitsbelastung der Mitarbeiter in den Banken zu führen scheint.

Fazit: Der ISM PMI Non-Manufacturing konnte im Mai zwar deutlicher zulegen, notiert aber weiterhin unterhalb der „magischen“ Marke von 50 Punkten. Die Zahlen passen gut zu der Prognose eines durch Covid-19 nachhaltig belasteten Wirtschaftswachstum in den USA. Es gibt aber durchaus auch Hoffnungsschimmer. Die ökonomische Aktivität im Dienstleistungssektor der Vereinigten Staaten könnte mittlerweile in der Tat den Boden gefunden haben.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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