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Mythos Resilienz (Widerstandsfähigkeit) im Gesundheitssektor - Commerzbank Kolumne

09.04.2020 09:13 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Corona-Pandemiefolgen: Klinische Studien müssen teilweise verschoben werden, die Auswertungen verzögern sich. Klinische Daten sind jedoch ein wichtiger Katalysator für Finanzierungsrunden, insbesondere bei kleineren Biotech-Unternehmen. Bild und Copyright: science photo / shutterstock.com.

Der Begriff Resilienz bezieht sich u.a. auf die Fähigkeit von Unternehmen, externe Störungen zu verkraften. Grundsätzlich haben externe Faktoren (wie z.B. Konjunkturzyklen) den Gesundheitssektor in der Vergangenheit relativ wenig tangiert. Im Rahmen der Corona-Pandemie zeigt sich jedoch auch hier eine Verletzlichkeit, selbst wenn diese nicht so stark ausfällt wie in anderen Bereichen. Konkret kämpft der Healthcare-Sektor derzeit mit zunehmenden Lieferengpässen bei einigen Antibiotika, Hormonen, Vitaminen, Schmerz- und Narkosemitteln sowie antiviralen Medikamenten (Versorgungsprobleme gab es bspw. bei Antibiotika schon seit Jahren, diese haben sich nun aber deutlich verschärft). Auch klinische Studien müssen teilweise verschoben werden, die Auswertungen verzögern sich. Klinische Daten sind jedoch ein wichtiger Katalysator für Finanzierungsrunden, insbesondere bei kleineren Biotech-Unternehmen. Und ohne die Studien erfolgt keine Neuzulassung. Zudem führt die Zulassungsbehörde FDA aktuell nahezu keine Kontrollen mehr durch, diese sind gleichwohl eine Grundvoraussetzung bspw. für die Genehmigung eines Produktionsprozesses. Hinzu kommen Produktionsstopps, entfallende Aufträge, Einschränkungen bei Forschung und Logistik, die Streichung von Operationen etc. Wenig überraschend kann sich also auch der Healthcare-Sektor nicht von allem abkoppeln. Die Branche mag relativ resilient sein, doch auch sie ist Teil der Wirtschaft und gleichzeitig, trotz aller Eigenständigkeit, damit bis zu einem gewissen Grad abhängig von derselben und die wirtschaftenden Subjekte finanzieren mit ihren Steuern wiederum das Gesundheitssystem usw. Die Pandemie dürfte tiefgreifende Folgen haben, nicht nur wirtschaftliche: Möglicherweise wächst auch das Bewusstsein wieder dafür, was wirklich wichtig ist: u.a. Bildung und ein funktionierendes Gesundheitssystem. In der Ableitung sollte der Gesundheitssektor damit langfristig tendenziell zu den Gewinnern gehören.

Anleihen

Deutschland: Exporte (Feb), 8:00 Uhr
Italien: Industrieproduktion (Feb), 10:00 Uhr
Großbritannien: Industrieproduktion (Feb), 10:30 Uhr
USA: Erstanträge Arbeitslosengeld (28.03), 14:30 Uhr
USA: Verbrauchervertrauen, UoM (Apr), 14:30 Uhr

Die EZB hat wie angekündigt ihre Anleihekäufe massiv ausgeweitet und allein in der vergangenen Woche Anleihen im Volumen von 40 Mrd. Euro gekauft. Dabei ist sie von dem üblichen Kapitalschlüssel abgewichen und hat z.B. verstärkt italienische Staatsanleihen gekauft. In der letzten Woche entfielen dabei rund drei Viertel der Käufe auf das neue Pandemie-Notfallkaufprogramm (PEPP), das seit Ende März zum Einsatz kommt. Trotz der wachsenden Zuversicht auf ein baldiges Abflauen der Corona-Pandemie sind die Reaktionen am Rentenmarkt auf die EZB-Käufe bislang jedoch – jenseits der italienischen Renditen – begrenzt. Die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen liegt mit -0,31% deutlich über dem Tiefpunkt vor der Krise. Auch die Risikoaufschläge von Unternehmensanleihen sind bislang kaum gesunken. Offenbar ist die Wirksamkeit von Anleihekäufen begrenzt, da die Coronakrise weder eine Vertrauenskrise ist, noch mit einer Kreditklemme verbunden ist. Nach den Produktionszahlen legten auch die deutschen Exporte im Februar mit 1,3% gegenüber dem Vormonat besser als erwartet zu und waren damit weniger negativ von den in China ergriffenen Quarantänemaßnahmen betroffen als zu erwarten war. Die Erstanträge auf Arbeitslosengeld in den USA dürften in die Millionen gehen. Wir rechnen damit, dass über 10 Mio. Amerikaner vorübergehend ihren Job durch die Coronakrise verlieren. Die US-Notenbank steht zu ihrem Kurs, das geht aus dem Protokoll der nicht-turnusmäßigen Sitzung am 15. März hervor. Vor einer Zinserhöhung müsse Zuversicht herrschen, dass die Wirtschaft die Krise gemeistert habe.

Aktien

Heute keine relevanten Unternehmenstermine

Nachdem die europäischen Börsen am Dienstag deutlich unter ihren Tageshöchstständen geschlossen hatten und auch der Dow Jones-Index seine Gewinne im Tagesverlauf komplett einbüßte und schließlich leicht im Minus schloss, beruhigte sich das Geschehen an den meisten Börsen gestern wieder. Auch auf Einzelwertebene gab es längst nicht mehr so viele starke Kursausschläge, wie wir sie in der letzten Anstiegsbewegung gesehen haben. Nach dem starken Kursaufschwung seit dem 19. März 2020 dürften die Aktienmärkte einen großen Teil der positiven Nachrichten in Form von niedrigeren Infektions- und Todesfallzahlen in diversen Ländern eingepreist haben. Hinzu kommt die steigende Hoffnung auf eine baldige schrittweise Aufhebung der vielen Beschränkungen des öffentlichen Lebens und der Wirtschaft. Nicht zuletzt sollten die vielen Maßnahmen der globalen Notenbanken und Regierungen zur Unterstützung der Kapitalmärkte und Volkswirtschaften ebenfalls beruhigend wirken. Der Dax büßte gestern 0,2% ein, schloss aber rd. 130 Punkte über dem Tagestief. Tagesgewinner war die Aktie von Infineon (+6,2%). Die Aktie von Siemens, die zuletzt auch sehr gut gelaufen war, büßte als Tagesverlierer rd. 3,1% ein. Auf europäischer Sektorenebene hatten wie schon am Dienstag Werte aus dem Bereich Reise & Freizeit die Nase vorn (+3,3%; -38,7% seit Jahresbeginn!). Die Aktie von TUI gewann 6,7% (-61% seit Jahresbeginn). Am Ende der Performanceskala rangierten Versicherungswerte (-1,1%). Die Börsen in den USA tendierten fester. Der Dow Jones-Index gewann 3,4%. Die Aussicht auf weitere Konjunkturhilfen sowie das Signal der US-Notenbank, den Leitzins länger auf dem Rekordtief zu halten, sorgten für kräftigen Rückenwind. Auf Sektorenebene waren v.a. Immobilienwerte gefragt (+7,4%). Die Börsen in Asien tendierten uneinheitlich. Während der Topix-Index 0,6% verlor, legte der Kospi-Index (Südkorea) um 1,6% zu.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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