4investors Exklusiv

Aktien

Branchen- und Themenspecials

Ihre privaten Finanzen

Öl - Rohstoffe

OPEC+ muss Ölförderung weiter deutlich einschränken, um Preise zu stabilisieren - Commerzbank Kolumne

05.03.2020 09:38 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: tcly / shutterstock.com.

Der Nachfrageausfall durch das Coronavirus und den warmen Winter dürfte im 1. Halbjahr die Ölnachfrage erheblich schrumpfen lassen. Es zeichnet sich ab, dass Russland bei einer weiteren Förderkürzung durch die OPEC+, die sich heute und morgen in Wien trifft, mitzieht. Unsicher ist aber die Höhe und Dauer. Um den Markt zu stabilisieren sind wohl mindestens 1 Mio. Fass/Tag notwendig (bisherige Kürzungen 2,1 Mio. Fass/Tag). Bereits im Februar haben die 14 Länder der OPEC wegen des Ausfalls von 1 Mio. Fass/Tag aus Libyen nur noch 27,8 Mio. Fass/Tag gefördert, nach 28,8 Mio. Fass/Tag im Januar. Das waren aber immer noch 0,7 Mio. Fass/Tag mehr als im 1. Quartal durchschnittlich benötigt werden dürften.

Anleihen

USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe, 14:30 Uhr
USA: Auftragseingänge Industrie (Jan), 16:00 Uhr

Nach der ad hoc Zinssenkung der Fed um 50 Bp. am Dienstag haben sich die Märkte gestern weiter stabilisiert. Die Renditen gingen meist nicht weiter zurück, stiegen zwischen-zeitlich sogar leicht an. Am Dienstag testete die Rendite 10-jähriger US-Treasuries ein Rekordtief von 0,90% und stieg gestern wieder über 1,00% leicht an. Zu Jahresbeginn lag sie noch gut 90 Bp. höher. Die Rendite 2-jähriger US-Treasuries fiel seit Jahresbeginn um etwa 100 Bp., gab aber erst in den letzten Tagen kräftig nach. Gestern fiel sie weiter und erreichte 0,60%. Die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen hielt sich über der Marke von minus 0,65%. Der Euro gab gestern leicht zwischenzeitlich auf 1,11 US-Dollar nach. Die Zinssenkungen und geldpolitischen Lockerungen der Notenbanken gehen weiter. Gestern folgte die Bank of Canada der Fed mit einer Zinssenkung um 50 Bp. auf 1,25%. Erwartet worden war ein kleinerer Zinsschritt. Die EZB kommt zunehmend auch unter Handlungsdruck und dürfte auf ihrer Sitzung am 12. März den Depositensatz um 10 Bp. senken. Auch für die BoE wird am 26. März eine Zinssenkung eingepreist. Beide Notenbanken können aber auch früher und außerplanmäßig handeln. Die Wachstumsprognosen werden sukzessive nach unten genommen. Wir rechnen damit, dass das reale BIP in den ersten beiden Quartalen im Euroraum zurückgehen dürfte, also in eine „technische Rezession“ rutschen könnte. In den USA kamen gestern gute Konjunkturdaten. So wurden im Februar laut ADP in den USA 183.00 neue Stellen in der Privatwirtschaft geschaffen, mehr als erwartet. Dafür wurde der Vormonat nach unten revidiert. Der ISM-Index für das nichtverarbeitende Gewerbe stieg im Februar überraschend stark von 55,5 auf 57,3 Punkte, der höchste Stand seit einem Jahr.

Aktien

Continental, Hugo Boss, Jahresergebnis
Henkel, Bilanz-PK
Merck, ProSiebenSat.1, Vonovia, Jahresergebnis

Die europäischen Aktienmärkte tendierten zur Wochenmitte freundlicher. Die relevanten europäischen Leitindizes legten in der Spitze um bis zu 1,6% (Schweiz) zu. Die Sorge der Börsianer vor den negativen konjunkturellen Folgen des Coronavirus, das sich unterdessen immer weiter ausbreitet, hat die Märkte weiter fest im Griff, weshalb sich selbst die US-Notenbank veranlasst sah, den Leitzins außerplanmäßig um 50 Basispunkte zu senken, um den fallenden Börsen und der Wirtschaft unter die Arme zu greifen. Die Sinnhaftigkeit dieser Maßnahme ist unter Ökonomen und Anlegern aber umstritten. Der Dax legte in diesem unverändert fragilen Umfeld um 1,2% zu und eroberte somit die Marke von 12.000 Punkten zurück. Tagesgewinner im Dax war die Aktie von Vonovia (+4,6%), die v.a. von den zuletzt kräftig gesunkenen Renditen profitierte. Autowerte hielten sich trotz des Einbruchs des Absatzes in China im Februar (-80% J/J) recht gut. Bayer (+4,4%) profitierte auch von einer Kaufempfehlung. Wirecard büßte als Tagesverlierer 2,5% ein. Auf europäischer Sektorenebene erzielten Versorgerwerte die größten Gewinne (+4%). Der zuletzt sehr gebeutelte Sektor Reise & Freizeit notierte als Tagesverlierer weiter schwach (-1,6%). Die Börsen in den USA tendierten nach den deutlichen Vortagesverlusten sehr fest. Der Dow Jones-Index gewann 4,5%. Weitere Leitzinssenkungen (u.a. in Kanada) und fiskalische Impulse in den USA (rd. 8 Mrd. USD für den Kampf gegen das Coronavirus) sorgten für Rückenwind. Auf Sektorenebene legten Pharmatitel (+5,8%) am stärksten zu, da Joe Biden bei den Vorwahlen der Demokraten ein Comeback hinlegte. Energiewerte stiegen als „Tagesverlierer“ im Schnitt noch um 2,2%. Die Börsen in Asien tendierten dementsprechend ebenfalls freundlicher (Nikkei 225-Index: +1,1%).

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

4investors-News - Öl - Rohstoffe

DGAP-News dieses Unternehmens

06.05.2024 - Helvetica setzt für ihre Fonds auf gezieltes ...
06.05.2024 - KURSAAL BERN AG: RÜCKKEHR IN DIE ...
06.05.2024 - EQS-News: WashTec AG: EBIT-Marge im ersten Quartal trotz verhaltenem Start in ...
06.05.2024 - DocMorris kündigt Beginn der Rückkaufangebotsfrist für die ausstehenden ...
06.05.2024 - Swiss Central City Real Estate Fund schliesst erfolgreich und frühzeitig ...
06.05.2024 - EQS-News: Hypoport mit prozentual zweistelligem Wachstum erfolgreich in 2024 ...
06.05.2024 - Zeichnungspreis für die Ausübung der Optionsscheine der Serie TO4 auf 0,40 ...
06.05.2024 - EQS-News: KPS veröffentlicht die Ergebnisse für die ersten sechs Monate des ...
06.05.2024 - EQS-News: United Benefits Holding erwirbt für EURO REAL ESTATE den City Tower ...
06.05.2024 - EQS-News: NEON EQUITY AG: Zeichnungsfrist der 10%-Unternehmensanleihe 2024/2029 ...