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Swiss Re - Katastrophen: Klimawandel, Primär- und Folgeschäden - Commerzbank Kolumne

28.02.2020 08:57 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Das abgelaufene Jahr war im Hinblick auf die Schadenhöhe durch Naturkatastrophen nicht außergewöhnlich. Im Vergleich zum Jahr 2018 gab es sogar Rückgänge bei totaler Schadenhöhe, versicherten Schäden (i.d.R. nur ein Teil des Gesamtschadens) und bei den zu beklagenden Opfern. Der weitaus überwiegende Teil der Schäden in 2019 entfällt auf Naturereignisse, nur ein kleiner Schadenanteil ist direkt durch Menschen bewirkt. Heftige Stürme gab es erneut in Japan (Taifune Faxai und Hagibis). Der unbestrittene Klimawandel fordert erneut Tribut. Dies gilt nicht nur für Ausmaß und Häufigkeit von Primärschäden (also heftiger Wind, der z.B. Dächer abdeckt), sondern auch für sogenannte sekundäre Schadenereignisse wie Starkregen, Überflutungen oder auch Waldbrände. Gemäß Swiss Re sind sekundäre Ereignisse mittlerweile für geschätzt mehr als die Hälfte der durch Naturereignisse verursachten versicherten Schäden verantwortlich. Die Schadenhöhe aber wächst im Trend nicht nur wegen einer steigenden Häufigkeit der Ereignisse, sondern auch wegen eines steigenden Wohlstands (mehr Menschen leben in Gebieten mit steigenden Immobilienwerten).

Anleihen

Japan: Industrieproduktion (Jan), 0:50 Uhr
Frankreich: Verbrauchervertrauen (Feb), 8:45 Uhr
Deutschland: Arbeitslosenzahl (Jan), 9:55 Uhr
Deutschland: Verbraucherpreise (Jan), 14:00 Uhr
USA: Ausgaben privater Haushalte (Jan), 14:30 Uhr
USA: Chicago Einkaufsmanagerindex (Feb), 15:45 Uhr

Die Risikoaversion setzte sich auch gestern an den Märkten fort, wovon sichere Staatsanleihen weiter profitierten. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen sank auf unter minus 0,56% im Tief; am Montag lag diese noch elf Basispunkte höher. Auch die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen sackte erneut ab, auf unter 1,25%. Nie zuvor rentierten die zehnjährigen US-Treasuries so niedrig. Grund für die jüngste Absatzbewegung sind Zinssenkungsspekulationen in den USA: Die Fed könne angesichts der Virus-Risiken einen Zinsschritt in Erwägung ziehen. Entscheidend dürften daher die kommenden US-Daten sein. Für die Märzsitzung der US-Notenbank Fed rechnet die Mehrheit der Marktteilnehmer mit einer Zinssenkung. Dies belastet auch zunehmend den US-Dollar. Er verlor gegenüber dem Euro im Wochenverlauf inzwischen über 1% an Wert und handelte knapp 2 Cent schwächer als am Montag bei fast 1,10 US-Dollar je Euro. Einblick in die US-Daten boten gestern die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter. Diese fielen im Januar weniger stark als erwartet (-0,2% – erwartet: -1,4%). Außerdem wurde der Dezemberwert von 2,4% auf 2,9% nach oben revidiert. Ohne schwankungsanfällige Transportgüter stiegen die Aufträge im Januar um 0,9%. Die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone hat sich im Februar wider Erwarten aufgehellt. Der von der Europäischen Kommission veröffentlichte Sammelindex stieg von 102,6 auf 103,5 Punkte. Im Euroraum wächst die Kreditvergabe an private Haushalte weiter solide (Januar: 3,7% – nach 3,6% im Dezember).

Aktien

BASF, Eni, Munich Re, Jahresergebnis

Die europäischen Aktienmärkte tendierten nach dem Erholungsversuch zur Wochenmitte am gestrigen Donnerstag schon wieder deutlich schwächer. Die relevanten europäischen Leitindizes büßten in der Spitze um bis zu 3,8% (Niederlande) ein. Damit verloren die großen europäischen Indizes seit Ende der vergangenen Woche rd. 9% bis 10% an Wert. Die Sorge der Börsianer vor den negativen konjunkturellen Folgen des Coronavirus, das sich unterdessen immer weiter ausbreitet, hat die Märkte derzeit fest im Griff, zumal die Bewertungen vieler Indizes nach Jahren des Kursaufschwungs relativ hoch sind. In diesem Umfeld büßte der Dax rd. 3,2% ein. Alle Dax-Werte notierten im Minus, wobei die Aktie von RWE als Tagesgewinner lediglich um 0,1% nach-gab. Unter Druck standen vor allem konjunktursensitive Wer-te wie die Aktie der Deutschen Lufthansa, die als einer der Tagesverlierer rd. 6% einbüßte (Deutsche Bank: -6,4%). Damit akkumuliert sich der Verlust seit Jahresbeginn hier auf 25%. Auch die Aktie von Tui (-9,2%) stand wegen der Gefahrenlage infolge des Coronavirus weiter unter Beschuss. Auf europäischer Sektorenebene notierten alle Branchen im Minus, wobei der Bereich Versorger mit durchschnittlichen Abschlägen von 2% noch am glimpflichsten davon kam. Die stärksten Kursverluste wiesen Reise- & Freizeitaktien aus, die im Schnitt 5,7% einbüßten. Die Börsen in den USA erlitten den stärksten Kursverlust seit 2011. Der Dow Jones-Index büßte 4,4% ein. Dem S&P 500-Index droht die schlimmste Woche seit der Finanzkrise von 2008. Auslöser ist natürlich auch hier die Furcht vor einer globalen Dimension des Coronavirus. Auf Sektorenebene gaben Energie- und Immobilienaktien am stärksten nach (rd. -5,5%). Die wichtigen Leit-indizes in Asien büßten zwischen 3% und 4% ein. Südkorea verzeichnet nun über 2.000 Coronavirus-Fälle; Japan schließt seine Schulen. Wir wünschen ein virusfreies Wochenende!

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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