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MSCI Japan-Index weist im Januar 2020 eine leichte Underperformance aus - Commerzbank Kolumne

13.02.2020 09:42 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: TexBr / shutterstock.com.

Der MSCI Japan-Index hat 2019 um 17,1% zugelegt. Trotz dieser sehr ansehnlichen Zugewinne wies er gegenüber dem MSCI Welt-Index (+24% im Jahr 2019) eine Underperformance aus. Diese setzte sich im Januar 2020 in leicht abgeschwächter Form fort. Während der MSCI Japan-Index um 1,4% sank, fiel der MSCI Welt-Index nur um 1,2%. Belastet wurden die Börsen im Januar 2020 vor allem durch den Ausbruch des Coronavirus in China, der u.a. zu Werkschließungen, verlängerten Ferien (Neujahrsfest) und demzufolge auch zu einer Unterbrechung von Lieferketten führte. All dies dürfte das Wachstum im Reich der Mitte in Q1 2020 spürbar negativ beeinflussen. Zusammen mit den Handelsstreitigkeiten (USA/China; Japan/Südkorea) führte dies im laufenden Fiskaljahr 2019/20 (per Ende März 2020) zu einer Abwärtsrevision für die geschätzten Topix-Indexgewinne auf mittlerweile -1,9% (J/J). Für das Fiskaljahr 2020/21 erwartet der Konsensus eine Erholung beim Wachstum der Firmengewinne von +9,9% (J/J). Allerdings gehen wir vor dem Hintergrund des weiterhin grassierenden Coronavirus und der nur schleppenden Erholung der Konjunktur in Europa davon aus, dass die Gefahr weiterer Abwärtsrevisionen für die Gewinnerwartungen im ersten Halbjahr 2020 recht hoch ist. Für die besonders zyklische japanische Börse kommt hinzu, dass sich der weltweite Konjunkturzyklus in der Spätphase befindet. Mögliche aufkommende rezessive Tendenzen in 2020/21 (in den USA oder in Europa) dürften Japan spürbar treffen und den Yen möglicherweise temporär stärken, was wiederum negativ für viele exportsensitive Firmen wäre. Die Bewertung des Topix erachten wir als fair (KGV 2020/21e: 13,9). Für ein Übergewichten bedarf es v.a. einer glaubwürdigen Strategie der Regierung zur mittelfristigen Rückführung der hohen Schulden (250 Prozent gemessen am BIP) sowie wirksamer und nachhaltiger Strukturreformen. Vielen Anlegern fehlt derzeit ein zündendes Investmentthema.

Anleihen

USA: Erstanträge Arbeitslosengeld, 14:30 Uhr
USA: Verbraucherpreise (Jan.), 14:30 Uhr

Da die chinesische Behörden nun auch an dem Coronavirus Erkrankte durch "klinische Diagnosen" erfasst und nicht allein durch Tests, ist die Zahl der Infizierten über Nacht um 14.840 gestiegen – ggü. 2022 neuen Fällen am Vortag. Das dürfte heute für erneute Beunruhigung an den Märkten sorgen. Trotzdem sind Marktteilnehmer relativ zuversichtlich und schauen zunehmend durch die ökonomischen Folgen der sich ausbreitenden Infektionen mit dem Coronavirus hindurch. Wir möchten aber vier Dinge zu bedenken geben: i) Eine normale Infektionswelle klingt von alleine ab. Der Rückgang bei den Neuerkrankungen in China ist dagegen ziemlich sicher auf die Quarantänemaßnahmen zurückzuführen. Entsprechend würden die Neuerkrankungen wieder ansteigen, wenn die Maßnahmen aufgehoben werden. ii) Damit bleibt aber auch die Unsicherheit hoch und es ist – anders als z.B. bei einem Erbeben – kaum möglich, die Folgen schon jetzt abzuschätzen. iii) Die Beeinträchtigung der Produktion wird erst nach und nach sichtbar. Aktuelle Zahlen zeigen einen Rückgang beim Straßenverkehr in 100 Städten seit dem Neujahrsfest um etwa 25%. Der Baltic Dry Index ist praktisch kollabiert und liegt jetzt deutlich niedriger als zum Höhepunkt der Finanzkrise 2008. iv) Ein Teil der Produktionsausfälle dürften wieder aufgeholt werden. Aber auch nicht alle. Bei vielen Dienstleistungen (Tourismus) und in ohnehin ausgelasteten Betrieben wird das kaum möglich sein. Nachdem einzelne Länder (u.a. Deutschland, Frankreich) bereits schwache Produktionszahlen für Dezember gemeldet haben, überraschte es gestern nicht, dass auch die Industrieproduktion im Euroraum insgesamt im Dezember im Vergleich zum Vormonat deutlich gefallen ist – um 2,1%. Besonders harsch war mit -4% der Rückgang bei den Investitions-gütern.

Aktien

Airbus, Aurubis, Jahresergebnis, Ergebnis Q1
Barclays Bank, Bilfinger, Jahresergebnis
Credit Suisse, Linde, Jahresergebnis
Metro, Nestlé, Ergebnis Q1, Jahresergebnis
Orange, ThyssenKrupp, Jahresergebnis, Ergebnis Q1
Vivendi, Zurich Insurance, Jahresergebnis

Die europäischen Aktienmärkte bestätigten am gestrigen Handelstag abermals ihre Aufwärtstendenz, wenngleich die Dynamik geringfügig nachließ. Die relevanten europäischen Leitindizes legten in der Spitze um bis zu 0,9% (Deutschland) zu. Wieder wurden neue Allzeithochs erreicht, u.a. vom Dax (13.758 Punkte) und vom Stoxx Europe 600-Index (431 Punkte). Für Rückenwind an den Märkten sorgte auch gestern wieder die weiter rückläufige Zahl von Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Allerdings ist das Ausmaß der wirtschaftlichen Einbußen in China und darüber hinaus nach wie vor schwer zu beziffern. In diesem Umfeld gewann der Dax 0,9%. Im Fokus des Interesses standen vor allem Autowerte und deren Zulieferer, die seit Anfang des Jahres zu den deutlichen Underperformern zählen und nun offenbar trotz schlechter Nachrichten (siehe u.a. Daimler, Michelin) auf relativ niedrigem Niveau zurückgekauft werden. Die Nachricht, dass BMW seine Produktion in China am kommenden Montag wieder aufnehmen will, beflügelte. So gewannen Continental 6,6%, VW 3,4%, BMW 4,1% und Daimler 3,2%. Auf europäischer Sektorenebene waren somit vor allem Automobilwerte gesucht, die im Schnitt um 3,8% kletterten. Aktien aus dem Bereich Versorger büßten als Tagesverlierer im Schnitt 0,4% ein. Die Börsen in den USA tendierten ebenfalls freundlich und markierten neue Allzeithochs. Auf Sektorenebene waren v.a. Energiewerte gefragt (+1,4%). Die Börsen in Asien tendierten etwas schwächer. Hier sorgte die Nachricht über eine deutliche Aufwärtsrevision der Coronavirusfälle für eine zunehmende Risikoaversion.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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