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US-Arbeitsmarktbericht: Viel Lärm um wenig Arbeitslosigkeit! - Nord LB Kolumne

07.02.2020 15:13 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Bart Sadowski / shutterstock.com.

Soeben sind in den USA neue Daten zum Arbeitsmarkt gemeldet worden. Die Frage war, ob die Beschäftigungsentwicklung von dem Mitte Januar unterzeichneten „Phase-1-Deal“ stärker profitiert hat. Im Berichtsmonat Januar sind letztlich 225.000 neue Jobs entstanden. Zudem sind in den beiden Vormonaten zusammen 7.000 Stellen mehr geschaffen als ursprünglich gemeldet.

Dieser wichtige Indikator ist deutlich über den Erwartungen ausgefallen. Gewisse Hoffnungen auf vielleicht noch etwas solidere Daten hatten die ADP-Beschäftigungszahlen geweckt, wohingegen die Beschäftigungskomponenten der beiden ISM PMI weniger positive Signale lieferten.

Neue Stellen wurden vor allem in den Bereichen Bau, Gesundheit und Freizeit geschaffen. Ein Beschäftigungsrückgang war dagegen im verarbeitenden Sektor zu verzeichnen. Relativ gute Witterungsverhältnisse trugen zu dem recht deutlichen Beschäftigungsaufbau bei.

Insgesamt bleibt die Job-Maschine also unter Dampf! Den Jobaufbau bremsen dürfte derzeit sogar eher eine zu beobachtende mangelnde Verfügbarkeit von geeigneten Arbeitnehmern.

Die Arbeitslosenquote zog im Januar leicht auf 3,6% an. In dieser Haushaltsumfrage stieg zwar erfreulicherweise erneut die Labor Force an – also die Erwerbstätigen (Beschäftigten plus Arbeitslose) – allerdings nahm die Beschäftigung ab, was natürlich negativ zu bewerten ist. Andererseits stieg die Partizipationsrate von 63,2% auf 63,4% – ein erfreuliches Signal!

Im Januar fiel der Lohnanstieg mit 0,2% M/M recht moderat aus. Die Jahresrate zog allerdings auf 3,1% an. Die gute Arbeitsmarktsituation lässt damit den Lohndruck weiterhin nicht für die Unternehmen problematisch ansteigen.

Mit diesem Job-Report kann von einer grundsätzlich anhaltend robusten Entwicklung auf dem US-Arbeitsmarkt gesprochen werden. Die sich zwischenzeitlich breitmachenden weltweiten Konjunktursorgen prallen weiterhin an den Büros der Personalabteilungen in den US-Unternehmen völlig ab. Die Federal Reserve hat den Leitzins im letzten Jahr dreimal gesenkt und wird nun abwarten. Auf Konjunkturdaten wird sie genau schauen (Data-Dependent), wie auch auf die globalen Tendenzen.

Die Frage wird jetzt lauten, wie sich das Coronavirus weiter ausbreitet und ob es auch den US-Arbeitsmarkt tangiert. Das ist aber erst mit dem nächsten Bericht am 6.03. zu erfahren. Perspektivisch werden auch neue Jobs im Rahmen des Census 2020 zu berücksichtigen sein.

Insgesamt trägt der Arbeitsmarkt weiter zu einem robusten Konsum als Konjunkturlokomotive bei.

Fazit: Der US-Arbeitsmarktbericht ist solide ausgefallen: Der Beschäftigungszuwachs fiel mit 225.000 Personen und den Revisionen der Vormonate um 7.000 nach oben über den Erwartungen stark aus – aber auch nicht zu stark. Relativ gute Witterungsverhältnisse im Januar trugen auch dazu bei. Die ADP-Beschäftigungszahlen hatten freundliche, die ISM-Beschäftigungskomponenten schwächere Zahlen erwarten lassen. Die Arbeitslosenquote zog zwar leicht auf 3,6% an, die Partizipationsrate aber auch. Die Stundenlöhne steigen um recht moderate 0,2% M/M, die Jahresrate von 3,1% ist eher höher als erwartet ausgefallen. Summa Summarum bleibt das Bild eines robusten US-Arbeitsmarktes erhalten, und dass trotz geo- und handelspolitischer Unwägbarkeiten. Die Job-Maschine in den USA läuft robust weiter. Nun bleibt abzuwarten, ob der nächste Arbeitsmarktbericht auch immun gegen das Coronavirus ist.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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