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Börsen bis auf weiteres schwankungsanfällig - Börse München Kolumne

13.01.2020 13:57 Uhr - Autor: Robert Ertl  auf twitter

Robert Ertl: „In welche Richtung es in den kommenden Tagen tatsächlich geht, könnte – sofern es von politischer Seite keine unerwarteten Impulse gibt – einerseits von der in den USA beginnenden Berichtssaison, andererseits von den Konjunkturdaten abhängen”. Bild und Copyright: Bayerische Börse AG.

Angst wegen Iran währt nur kurz: Die deutschen Aktienbörsen haben in der vergangenen Woche teils spürbar zugelegt. Nachdem zu Beginn der Handelswoche noch die Befürchtung, der Konflikt zwischen den USA und dem Iran könnte eskalieren, die Kurse gedrückt hatte, zeigten sich die Anleger im weiteren Wochenverlauf zunehmend entspannter. Grund hierfür waren Signale beider Staaten, nicht an einem Krieg oder einer weiteren Zuspitzung interessiert zu sein. In der Folge kehrte der Optimismus an den Märkten zurück, zudem nutzen Investoren die vorangegangenen Kursrückgänge zum Einstieg. Zu Ende der Handelswoche stützte zudem die Zuversicht, dass die USA und China tatsächlich kurz vor der Unterzeichnung eines Teilabkommens im Handelsstreit stehen. Konjunkturdaten wie die hinter den Erwartungen zurückgebliebenen US-Arbeitsmarktzahlen blieben dagegen ohne größeren Einfluss auf das Marktgeschehen.

Der Deutsche Aktienindex (Dax) tastete sich am Freitag bis auf rund 50 Zähler an seinen Rekordstand von Januar 2018 heran, verlor dann aber an Kraft. Im Wochenvergleich gewann der Index dennoch um 2,0 Prozent auf 13.483,31 Punkte. Der MDax kam um lediglich 0,1 Prozent voran auf 28.470,89 Zähler. Hier belastete auch ein Kurseinbruch bei Varta. Die Aktie des Batterieherstellers, die zuletzt zu den Top-Werten gezählt und neue Rekorde markiert hatte, litt unter einer kritischen Studie der Commerzbank. Der Tec-Dax kletterte im Wochenvergleich um 2,3 Prozent auf 3.105,16 Punkte. Der m:access All-Share, der noch in der Vorwoche dem allgemeinen Abwärtstrend getrotzt hatte, gab 0,2 Prozent auf 2.630,88 Zähler ab.

Die Beruhigung in der Iran-Krise und der damit steigende Optimismus der Anleger haben die Kurse an den deutschen Anleihemärkten in der vergangenen Woche merklich sinken lassen. Nachdem die Anleger zu Ende der Vorwoche noch aus Sorge vor einer Eskalation zu den als sicher geltenden Bundespapieren gegriffen hatten, ging es in der vergangenen Woche in die andere Richtung. In der Folge zog die Rendite der richtungsweisenden zehnjährigen Bundesanleihe im Wochenvergleich von -0,29 auf -0,20 Prozent an. Die Umlaufrendite stieg von -0,30 auf -0,24 Prozent.

An den US-Aktienbörsen hat die Entspannung zwischen den USA und dem Iran die Kurse steigen lassen, zu Ende der Handelswoche realisierten allerdings einige Investoren ihre Gewinne. Der Dow-Jones-Index überstieg am Freitag zum ersten Mal in seiner Geschichte die Marke von 29.000 Punkten, konnte diese aber nicht verteidigen und beendete die Handelswoche bei 28.823,77 Zählern, ein Plus von 0,7 Prozent im Wochenvergleich. Der breiter gefasste S&P-500-Index verbesserte sich um 0,9 Prozent 3.265,35 Punkte. Der technologielastige Nasdaq-100-Index gewann sogar 2,0 Prozent auf 8.966,64 Zähler.

Ausblick
Beim Blick auf die aktuelle Handelswoche herrscht hinsichtlich der Aktienmärkte Uneinigkeit unter den Beobachtern. Während sich die einen weiter steigende Kurse und beim Dax ein neues Rekordhoch vorstellen können, sehen andere nach den erheblichen Gewinnen der vergangenen Wochen die Märkte als überhitzt an und rechnen erst einmal mit einer Konsolidierung. Übereinstimmung unter den beiden Gruppen besteht allerdings dahingehend, dass die Börsen bis auf weiteres schwankungsanfällig bleiben dürften.

In welche Richtung es in den kommenden Tagen tatsächlich geht, könnte – sofern es von politischer Seite keine unerwarteten Impulse gibt – einerseits von der in den USA beginnenden Berichtssaison, andererseits von den Konjunkturdaten abhängen. Zu den ersten US-Unternehmen, die ihre Zahlen vorlegen, zählen die Großbanken Citigroup, JPMorgan und Goldman Sachs, die Daten könnten auch auf die Kurse hiesiger Geldinstitute Einfluss haben. Hierzulande dauert es mit dem Start der Berichtssaison noch ein wenig, in der aktuellen Woche legt aber von den großen Namen Beiersdorf Umsatzzahlen vor. Beim Blick auf die Wirtschaftszahlen dürften unter anderem die US-Einzelhandelsumsätze, das Verbrauchervertrauen in den USA und die Industrieproduktion in der Eurozone für Aufmerksamkeit sorgen. Zudem veröffentlicht die US-Notenbank ihr sogenanntes Beige Book mit Konjunktureinschätzungen, von dem sich Marktteilnehmer Hinweise auf die weitere Geldpolitik erhoffen.

Die für Mitte der Handelswoche erwartete Unterzeichnung eines Teilabkommens im Handelskonflikt zwischen den USA und China dürfte zwar weitgehend in den Kurse eingepreist sein, allerdings könnten die Anleger nach dem langen Hin und Her diesen handfesten Schritt auch nochmals als ein Stück steigender Sicherheit honorieren.

Ausgewählte wichtige Termine der Woche
Montag, 13.01.: Großhandelspreise in Deutschland
Dienstag, 14.01.: Verbraucherpreise in den USA; Handelsbilanz Chinas
Mittwoch, 15.01.: Industrieproduktion in der Eurozone; Handelsbilanz der Eurozone; Beige Book der US-Notenbank; Erzeugerpreise in den USA; New York Empire State Produktionsindex (USA)
Donnerstag, 16.01.: Verbraucherpreise in Deutschland; EZB Accounts (Eurozone); Einzelhandelsumsätze in den USA; Philadelphia Fed Herstellungsindex (USA); Import- und Exportpreise in den USA; Immobilienmarktindex der National Association of Home Builders (USA)
Freitag, 17.01.: Verbraucherpreise in der Eurozone; Leistungsbilanz der Eurozone; Verbrauchervertrauen der Universität Michigan (USA); Industrieproduktion in den USA; Hausbaubeginne und -genehmigungen in den USA; Bruttoinlandsprodukt Chinas

Autor: Dr. Robert Ertl, Vorstand der Bayerischen Börse AG

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Bayerischen Börse AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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