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USA: Solider Arbeitsmarkt mit Arbeitslosenquote von 3,5% auf 50-Jahrestief - Nord LB Kolumne

10.01.2020 15:19 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Bart Sadowski / shutterstock.com.

Vor wenigen Minuten sind in den USA neue Daten zum Arbeitsmarkt gemeldet worden. Die Frage war, wie immun sich die Beschäftigungsentwicklung von den Diskussionen um die Handelskonflikte zeigte. Im Berichtsmonat Dezember sind 145.000 neue Jobs entstanden. Zudem sind in den beiden Vormonaten zusammen 14.000 Stellen weniger geschaffen als ursprünglich gemeldet.

Dieser wichtige Indikator ist nahezu im Rahmen der Erwartungen ausgefallen. Gewisse Hoffnungen auf vielleicht noch etwas solidere Daten hatten die ADP-Beschäftigungszahlen und die Beschäftigungskomponente des ISM PMI Non-Manufacturing geweckt. Dabei gilt aber zu berücksichtigen, dass im November um die 50.000 Stellen „geschaffen“ wurden durch das Ende des GM-Streiks. Das erklärt einen Teil des diesmal etwas weniger starken Beschäftigungsaufbau im Vergleich zum Vormonat.

Neue Stellen wurden vor allem in den Bereichen Bau, Einzelhandel, Gesundheit und Freizeit geschaffen. Ein Beschäftigungsrückgang war dagegen im verarbeitenden Sektor zu verzeichnen.

Insgesamt bleibt die Job-Maschine unter Dampf! Den Jobaufbau bremsen dürfte derzeit sogar eher eine zu beobachtende mangelnde Verfügbarkeit von geeigneten Arbeitnehmern.

Die Arbeitslosenquote verharrte im Dezember in dem Bereich eines 50-Jahrestief von 3,5%. Auf drei Nachkommastellen wird sogar ein erneuter leichter Rückgang erkennbar (von 3,536% auf 3,496%) Zudem zog in dieser Haushaltsumfrage erneut sowohl die Labor Force – also der Erwerbstätigen (Beschäftigten plus Arbeitslose) – als auch der Beschäftigten an, was beides positiv zu bewerten ist. Der Handelskonflikt ist in der Arbeitslosenquote so noch überhaupt nicht ablesbar.

Die Lohnentwicklung scheint auf dem ersten Blick (neben der rückläufigen Wochenstundenzahl) das einzige Haar in der Suppe zu sein. Im Dezember fiel der Lohnanstieg mit 0,1% M/M zwar nur moderat aus, aber der Novemberwert wurde auf 0,3% M/M hochrevidiert. Die Jahresrate notiert bei etwas niedrigeren 2,9%. Die gute Arbeitsmarktsituation lässt damit den Lohndruck weiterhin nicht für die Unternehmen problematisch ansteigen.

Der Job-Report ist zwar nicht nochmal so ein Hammer wie vor einem Monat, aber dennoch kann von einer grundsätzlich anhaltenden robusten Entwicklung auf dem US-Arbeitsmarkt gesprochen werden. Die zwischenzeitlich sich breitmachenden weltweiten Konjunktursorgen prallen weiterhin an den Büros der Personalabteilungen in den US-Unternehmen völlig ab. Die Federal Reserve hat den Leitzins auf 1,75% gesenkt und wird nun abwarten. Auf Konjunkturdaten wird sie genau schauen (Data-Dependent), wie auch auf die globalen Tendenzen.

Fazit: Der Arbeitsmarktbericht ist erneut solide ausgefallen: Der Beschäftigungszuwachs fiel mit 146.000 Personen und den Revisionen der Vormonate um 14.000 nach unten nahezu im Rahmen der Erwartungen aus. Vielleicht hatten bereits vorliegende Indikatoren Hoffnung auf noch stärkere Zahlen geweckt, dennoch würden wir den Umfang des Stellenaufbaus als gut bezeichnen wollen. Die Arbeitslosenquote blieb zudem mit 3,5% auf einem 50-Jahrestief. Die Stundenlöhne hätten etwas stärker ausfallen können, wobei allerdings eine Höherrevision des Vormonatswertes berücksichtigt werden muss. Alles in allem bleibt das Bild eines robusten US-Arbeitsmarktes erhalten, und dass trotz einiger geo- und handelspolitischer Unwägbarkeiten, die der Job-Maschine in den USA aber wohl nur wenig anhaben können.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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