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Amazon: Digital goes Physical - Commerzbank Kolumne

08.01.2020 09:34 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Mike Mareen / shutterstock.com.

Der Siegeszug des Onlinehandels geht weiter. Eigentlich sollte es nicht verwundern, wenn ein Wachstumsunternehmen wie Amazon von neuen Rekordumsätzen im Weihnachtsgeschäft spricht, denn das liegt in der Natur der Sache. Der Konzern wächst beim Umsatz jedes Jahr. Allerdings war die Tonart doch so positiv, dass der Markt die Nachricht mit einem deutlichen Kursaufschlag honorierte. Das Management hatte anlässlich des letzten Quartalsberichts einen zurückhaltenden Ausblick auf das Weihnachtsgeschäft gegeben, was die Erwartungen entsprechend dämpfte.

Was steckt nun dahinter, dass der Onlinegigant trotzdem den Aufbau eines eigenen Ladennetzes in Deutschland erwägt?

Seit einiger Zeit expandiert Amazon in den USA und UK auch mit stationären Geschäften. Abgesehen von seiner Lebensmittelkette Whole Foods ist das aber bisher sehr überschaubar. Amazon experimentiert dabei einerseits mit vollautomatischen kassenlosen Konzepten, andererseits zeigen sich beim reinen Onlinehandel Akzeptanzprobleme und logistische Schwierigkeiten z.B. im Lebensmittelhandel. Die Logistik der letzten Meile stellt die Versender zunehmend vor Probleme, denn Paketdienstleister laufen bereits seit einiger Zeit personell im roten Bereich, die Beschwerden häufen sich. Insofern kann ein eigenes Ladennetz dieses Problem über ein Pick Up- oder Click & Collect-System entschärfen.

Als Fazit wird klar: Der Onlinehandel wächst noch immer deutlich stärker als der Präsenzhandel. Aber mit zunehmender Durchdringung werden die Zuwachsraten abnehmen und nicht alles eignet sich für den Onlinehandel. Traditionelle Händler müssen ihr Angebot auf das Internet ausweiten, die Onlinegiganten haben ihnen bereits schmerzhaft Marktanteile abgejagt und bewegen sich zukünftig auch räumlich auf die Einzelhändler zu. Die beiden Welten dürften verschmelzen.

Anleihen

Deutschland: Auftragseingänge Industrie (Nov.), 8 Uhr
Euroraum: Wirtschaftsvertrauen ESI (Dez.), 11:00 Uhr
USA: ADP Beschäftigungsumfrage (Dez.), 14:15 Uh

Nach einem turbulenten Jahresbeginn an den Finanzmärkten wegen der Angst vor einer Eskalation der Iran-Krise hat sich die Lage zuletzt etwas beruhigt. Rentenpapiere handelten relativ unverändert zum Vortag. Die starken Kursgewinne von Bundesanleihen setzten sich nicht weiter fort. Die Preise für Öl und Gold gingen zurück. Das seit langen zu beobachtende Muster, Krisen zu ignorieren oder schnell wegzustecken, funktioniert weiterhin. Die veröffentlichten Inflationsdaten des Euroraums konnten auch keine neuen Impulse geben. Im Dezember erhöhte sich der Preisanstieg deutlich gegenüber November von 1,0% auf 1,3% J/J, was maßgeblich den Energiepreisen zuzurechnen ist. Die Kernteuerungsrate (ohne Energie, Nahrungs- und Genussmittel) verharrte bei 1,3% J/J. Große Auswirkungen auf die Geldpolitik der EZB sind daher unwahrscheinlich, da die Gesamtinflation immer noch klar unter dem Preisziel der EZB von mittelfristig knapp 2% liegt. Wir erwarten für 2020 ohnehin keine signifikante Änderung. Ein Aufwärtsrisiko stellt der Konflikt zwischen Iran und den USA dar, der den Ölpreis zuletzt in der Spitze auf über 70 US-Dollar pro Fass getrieben hat. Sollte der Konflikt anhalten oder gar eskalieren – wovon wir derzeit nicht ausgehen – wäre mit deutlich höheren Ölpreisen und einer entsprechend höheren Inflationsrate zu rechnen. Als Daumenregel gilt hier: Ein Ölpreisanstieg um 5 US-Dollar erhöht die Inflationsrate um 0,15 Prozentpunkte. Einige Wirtschaftsdaten überraschten aus den USA: So hat sich das Wachstum in der US-Dienstleistungsbranche im Dezember deutlicher als erwartet beschleunigt. Der ISM Einkaufsmanagerindex erhöhte sich auf 55,0 Punkte (Vormonat: 53,9). Des Weiteren ging das Handelsbilanzdefizit auf 43,1 Mrd. US-Dollar zurück (Oktober: 46,9 Mrd. USD).

Aktien

Munich Re; Bericht zu Naturkatastrophen 2019
Walgreens Boots Alliance, Ergebnis Q1

Nachdem bereits am Montag die US-Indizes die jüngsten Verluste wegen der Zuspitzung des Konflikts zwischen den USA und dem Iran kontern konnten, gelang es nun auch den europäischen Aktienbörsen, den ersten Schrecken über die Tötung des iranischen Generals Soleimani abzuschütteln. Schnäppchenjäger sahen in der aktuellen Lage eher die Chance, zu günstigeren Kursen zuzugreifen. Im deutschen Leitindex Dax 30 setzten sich in diesem Umfeld die Aktien von Infineon (+5,0%), die zuvor überdurchschnittlich unter der Situation im Nahen Osten und den damit einhergehenden Konjunktursorgen gelitten hatten, an die Spitze der Kursliste. Auch unter den Branchen des EUROSTOXX 600 standen insbesondere IT-Titel (+1,5%) im Fokus, während defensive Sektoren wie Versorger und Nahrung (jeweils -0,5%) schwächer tendierten. Allzu übermütig agierten die Anleger allerdings nicht, was sich in den wieder abbröckelnden Kursen am Nachmittag widerspiegelte. An der Wall Street blieben die Marktteilnehmer nach dem eher sorglosen Vortag über den gesamten Handelsverlauf vergleichsweise verhalten. Schlechteste Einzeltitel im Dow Jones waren die Aktien von Merck & Co. (-2,7%). Der Pharmakonzern hatte bei seinem Krebsmittel Keytruda in einer wichtigen Studie ein selbstgestecktes Ziel nicht erreicht. Dagegen konnten sich die Titel von Boeing (+1,1%) nach den letzten Abschlägen etwas erholen. Auf Branchenebene gab es nur Verlierer: Die stärksten Abschläge verzeichneten dabei US-Immobilienaktien (-1,2%). Die asiatischen Börsen tendieren heute Morgen angesichts des iranischen Raketenangriffs auf US-Basen im Irak in der Breite schwächer. Die steigenden Ängste vor einer Eskalation im Nahen Osten werden auch in der Eröffnung der europäischen Aktienmärkte für fallende Kurse sorgen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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