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China: Uneinheitliche Stimmungstendenz bei Unternehmen im Reich der Mitte - Nord LB Kolumne

01.11.2019 10:05 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Staatliche Maßnahmen und Aussichten auf eine (Teil-)Einigung im Handelskonflikt lassen einige chinesische Unternehmern etwas durchatmen. Bild und Copyright: outcast85 / shutterstock.com.

Zwei wichtige nationale Stimmungsumfragen aus China wurden in den letzten Stunden veröffentlicht. Die beiden richtungsweisenden Indikatoren zum verarbeitenden Gewerbe im Reich der Mitte fielen gemischt aus. Der seit Monaten vorherrschende Eindruck, dass die Wachstumsdynamik des Landes zurückgeht, konnte im Monat Oktober erneut nicht richtig widerlegt werden.

Der CFLP Einkaufsmanagerindex der China Federation of Logistics and Purchasing für den verarbeitenden Sektor ging leicht auf 49,3 Punkte (nach 49,8 Punkten) zurück. Damit bleibt der Indikator den sechsten Monat in Folge unterhalb der „Expansionsschwelle“ von 50 Punkten und zeigt eine rückläufige Dynamik an. Dies überrascht angesichts des verkündeten möglichen Mini-Deals.

Auch wenn dieser von CFLP ermittelte sogenannte „offizielle“ PMI für das verarbeitende Gewerbe schwach blieb, so sollte konstatiert werden, dass der Dienstleistungssektor in China offenbar in noch recht ordentlicher Verfassung ist: Der CFLP PMI Non-Manufacturing notiert weiterhin deutlich oberhalb der wichtigen Marke von 50 Punkten, ging aber dennoch ebenfalls leicht zurück auf 52,8 Punkte (nach 53,7 Punkten).

Am heutigen Morgen wurden dann noch die Zahlen zum Caixin PMI veröffentlicht. Dieser Stimmungsindikator für den verarbeitenden Sektor legte im Oktober auf 51,7 Punkte zu (nach 51,4 Punkten). Immerhin zog dieser Stimmungsindex nun den vierten Monat in Folge an und liegt den dritten Monat hintereinander oberhalb der Expansionsschwelle von 50 Punkten. Der Caixin berücksichtigt im Gegensatz zum „offiziellen“ CFLP PMI auch die Rückmeldungen etwas kleinerer Firmen und gilt als eine Umfrage unter verstärkt weniger staatlich orientierten Unternehmen.

Die Tendenz im verarbeitenden Gewerbe bleibt damit uneinheitlich. Einerseits dürften einzelne stützenden Maßnahmen der Regierung (Infrastrukturausgaben; Senkung des Mindestreservesatzes) positive Impulse geliefert haben, andererseits bleibt es bei einem langsam entschleunigten Wachstumstrend. Immerhin hat das Treffen hochrangiger Delegationen aus den USA und China die Aussichten auf eine (Teil-)Einigung zu einer Aufhellung der Konjunkturaussichten geführt. Die Außenhandelsprobleme sind nicht vom Tisch, die Perspektiven sind aber nicht mehr komplett in Moll!

Die chinesischen Zahlen zur Industrieproduktion und zu den Einzelhandelsumsätzen haben sich im September wieder etwas verbessert. Auch zog das Geldmengenwachstum wieder an. Die Lage für die chinesische Volkswirtschaft bleibt aber durchaus problematisch. Das Thema Handelskonflikt zwischen den USA und China spielt eine unverändert wichtige Rolle. Die Aussichten auf eine (Teil-)Einigung in „Phase 1“ sind zwar real, aber das Ringen um weitere Handelserfolge zwischen den beiden Supermächten wird sich fortsetzen – auch in den nächsten Monaten.

Fazit: Die chinesischen Stimmungsumfragen aus dem Produktionssektor lieferten im Oktober gemischte Signale: Während der (offizielle) CFLP PMI auf 49,3 Punkte marginal nachgab (6. Monat unter 50 Punkte), zog der Caixin PMI auf Punkte 51,7 Punkte leicht an (3. Monat über 50 Punkte). Die Stimmung im verarbeitenden Sektor bleibt damit uneinheitlich. Staatliche Maßnahmen und Aussichten auf eine (Teil-)Einigung im Handelskonflikt lassen einige chinesische Unternehmern etwas durchatmen. Wenngleich sich zuletzt leichte Verbesserungen in den monatlichen Zahlen zur Industrieproduktion und den Einzelhandelsumsätzen gezeigt haben, bleibt die konjunkturelle Lage angespannt. Die Umfrage unter Dienstleistungsunternehmen fiel dagegen positiv aus. Mit Argusaugen werden die Finanzmärkte nun darauf achtgeben, ob die Hoffnungen für einen Mini-Deal tatsächlich gerechtfertigt waren. Für China wäre eine (Teil-)Einigung sicher von größerem Vorteil und könnte das Vorhaben Pekings unterstützen, das BIP-Wachstum über 6% zu stabilisieren.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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