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USA: Der ISM PMI Manufacturing leidet unter der US-Handelspolitik - Nord LB Kolumne

01.10.2019 17:28 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

US-Präsident Donald Trump gefallen die heutigen Wirtschaftsdaten nicht. Auf twitter nörgelt er über die US-Notenbank. Bild und Copyright: Evan El-Amin / shutterstock.com.

In den USA sind heute aktuelle Daten zur Entwicklung des ISM PMI Manufacturing veröffentlicht worden. Nach dem leichten Schwächeanfall im Vormonat konnte sich dieser wichtige US-Stimmungsindikator im September nicht wieder erholen – das Gegenteil ist der Fall. Der Einkaufsmanagerindex für den verarbeitenden Sektor der USA ist aktuell auf nur noch 47,8 Punkte gefallen. Damit entfernt sich die Zeitreihe sogar noch weiter von der vor allem psychologisch wichtigen Marke von 50 Zählern, die mechanistisch betrachtet als Expansionsschwelle gilt.

Die regionalen Unternehmensbefragungen hatten auch im September kein ganz klares Bild der ökonomischen Lage in den USA geliefert, der am aktuellen Rand zu beobachtende Rückgang muss aber dennoch klar als negative Überraschung gewertet werden. Allerdings ist in diesem Kontext festzuhalten, dass der Indikator noch immer ein gewisses Wachstum in der US-Volkswirtschaft anzeigt. So geht das Institute for Supply Management davon aus, dass der aktuelle Indexstand des ISM PMI Manufacturing mit einem Anziehen der ökonomischen Aktivität um annualisiert circa 1,5% korrespondieren dürfte. Der Handelskonflikt zwischen Washington und Peking dürfte eine wichtige Rolle bei der Erklärung der Abschwächung des ISM PMI Manufacturing im September haben.

Der Blick auf die Details der Angaben des Institute for Supply Management zur Stimmung in der US-Industrie zeigt, dass die wichtige Produktionskomponente im September auf lediglich 47,3 Punkte gefallen ist. Der tatsächlich realisierte Output der Firmen in den USA leidet also offenkundig unter dem aktuell doch eigetrübten globalen ökonomischen Umfeld. Diese Nachricht dürfte zumindest grundsätzlich nicht wirklich überraschen; auch die US-Industrie ist schließlich exportorientiert und leidet somit unter der Unsicherheit bezüglich der weiteren Handelspolitik der Regierung von Donald Trump. Allenfalls das Ausmaß des Rückgangs der Produktionskomponente muss daher wohl als Enttäuschung bezeichnet werden.

Die Auftragskomponente legte am aktuellen Rand zwar ganz leicht zu, verharrt aber mit ebenfalls lediglich 47,3 Zählern auf weiterhin recht niedrigem Niveau. Die Order-Bücher der US-Industrie können sich somit noch immer nicht angemessen schnell füllen.

Die Preiskomponente des ISM PMI Manufacturing zog dagegen etwas deutlicher an und notiert nun mit immerhin 49,7 Punkten zumindest wieder in Sichtweite der magischen Marke von 50 Zählern. Auch diese Bewegung dürfte weitgehend ein Resultat der US-Handelspolitik sein, die in den USA die Einkaufspreise von ausländischen Vorprodukten erhöht.

Die verbalen Rückmeldungen der Befragungsteilnehmer zeigen Belastungen durch den Handelskonflikt zwischen Washington und Peking sehr klar an. Einige Sektoren der US-Industrie weisen auch explizit auf Pläne zu einer gewissen Personalreduktion hin. Die Arbeitsmarktkomponente notiert entsprechend nur noch bei 46,3 Punkten.

Fazit: Der ISM PMI Manufacturing hat sich im Berichtsmonat September weiter abgeschwächt. Der stark beachtete nordamerikanische Stimmungsindikator notiert am aktuellen Rand nur noch bei 47,8 Punkten. Ganz offenkundig belastet der Handelskonflikt zwischen Washington und Peking auch die US-Industrie recht nachhaltig. Sollte es noch vor Ablauf des Jahres zu einer Teileinigung im Streit zwischen den beiden Nationen kommen, dürfte auch der ISM PMI Manufacturing wieder zügig zulegen können. Die aktuellen Zahlen sind aber schon eine negative Überraschung. Die jüngsten Entwicklungen helfen dem US-Rentenmarkt und lasten auf der Währung der USA sowie auf den globalen Aktienmärkten.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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