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Japan: Börse weist seit 2019 weiter eine Underperformance auf - Commerzbank Kolumne

18.09.2019 09:19 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: spatuletail / shutterstock.com.

Der japanische Topix-Index hat seit Anfang 2019 unter recht hohen Schwankungen per Saldo um rd. 8% zugelegt (Stand: 17. September 2019). Gegenüber seinen Kontrahenten in den USA (Dow Jones: +16%) und dem Dax (+17%) weist er damit eine deutliche Underperformance auf. Der Yen wertete ggü. dem US-Dollar seit Jahresbeginn um rd. 1,5% auf, was die japanische Börse tendenziell belastet. Im August 2019 büßte der Topix-Index rd. 3,4% ein; der MSCI Japan-Index (USD-Performance) sank dank der Aufwertung des Yen nur um 1% im Berichtszeitraum. Die fallenden Erträge führten in jüngster Vergangenheit zusammen mit einem sich verschlechternden konjunkturellen Umfeld zu einer Abwärtsrevision für die geschätzten Topix-Indexgewinne für die Geschäftsjahre 2018/19 sowie 2019/20. Der Handelsstreit zwischen den USA und China hatte Anfang August 2019 eine neue Eskalationsstufe erreicht. Neue Zollerhöhungen seitens der US-Regierung beantwortete China mit entsprechenden Gegenmaßnahmen und ließ zudem seine Währung (den Renminbi) abwerten, um die negativen Auswirkungen der höheren Importzölle abzumildern. Im September 2019 kam es dann zu einer Kehrtwende bei den Kursen. In den ersten beiden Septemberwochen legte der Topix-Index um 6,5% zu. Verantwortlich für den Kursaufschwung zeichneten mehrere Gründe. Die Erleichterung über die Regierungsbildung in Italien gab den globalen Börsen ebenso Rückenwind wie die geringere Wahrscheinlichkeit eines „No-Deal-Brexit“. Zudem weitete die EZB ihre ohnehin sehr expansive Geldpolitik noch einmal aus. Überdies signalisierten steigende Renditen, dass es möglicherweise (noch) nicht zu einer Rezession kommen wird, zumal einige Anleger darauf spekulieren, dass neben der Geldpolitik nun auch die Fiskalpolitik (u.a. in Deutschland) die Konjunktur unterstützen könnte. Nicht zuletzt gab es jüngst wieder versöhnlichere Töne beim leidigen Thema Handelsstreit. Börse Japan: Weiterhin neutral gewichten..

Anleihen

Großbritannien: Verbraucherpreise (Aug.), 10:30 Uhr
USA: Baubeginne/-genehmigungen, 14:30 Uhr
USA: Ergebnis der Fed-Sitzung, 20:00 Uhr

Nachdem die Renditen nach der EZB-Ratssitzung deutlich angestiegen waren, gingen sie nach den Angriffen auf arabische Ölfelder am Wochenende seit Montag wieder zurück. Erstklassige Staatsanleihen profitierten von der höheren Risikoaversion und verbuchten bis gestern in den späten Handel Kursgewinne. Die Renditen schlossen aber fast unverändert. Die Spreads italienischer Staatsanleihen ggü. Bundesanleihen zogen gestern an. Die Bestrebungen von Matteo Renzi, eine neue italienische Partei zu gründen, haben die Anleger verunsichert. Renzi will zwar die Regierung weiter unterstützen, allerdings wird es schwieriger, Mehrheiten zu finden. Der ZEW-Index für Konjunkturerwartungen in Deutschland schnellte überraschend stark um 21,6 Punkte auf minus 22,6 Punkte nach oben. Grund dafür war, dass sich der US-chinesische Handelskonflikt nicht verschärfte und eine neue Verhandlungsrunde zwischen den Konfliktpartnern geplant ist. ZEW-Chef Wambach betonte dazu, dass es keine Entwarnung bezüglich der Entwicklung der deutschen Wirtschaft im kommenden halben Jahr gäbe. Die Aussichten blieben negativ. Der Euro konnte sich gestern im Tagesverlauf deutlich auf 1,1060 US-Dollar stärken. In den USA überwogen besser als erwartete Konjunkturdaten. So zog die Industrieproduktion im August um 0,6% M/M unerwartet kräftig an. Den Frühindikatoren zufolge dürfte das aber nicht nachhaltig sein. Die Produktion liegt trotz der Erholung noch 0,6% unter dem Stand von Dezember. Heute dürfte die US-Notenbank erneut ihren Leitzins um 25 Bp. senken. Die Märkte haben das vollständig eingepreist. Man wartet aber auf Indikationen, wie oft die Fed noch ihren Leitzins senken wird.

Aktien

Heute keine relevanten Unternehmenstermine

Nach dem Ölpreis-Schock zu Wochenstart dürften die geopolitischen Spannungen im Mittleren Osten und somit die Verunsicherung am Ölmarkt die Anleger weiter in Atem halten. Aber kurzfristig gilt erst einmal der Blick der kommenden Zinsentscheidung der US-Notenbank. Während eine Zinssenkung quasi ausgemacht ist, werden die kompletten Projektionen der Ausschuss-Mitglieder genauso wie die anschließende Pressekonferenz intensiv auf Hinweise für den künftigen Fahrplan weiterer Leitzinsentscheidungen hinterfragt werden. Dementsprechend fiel der Handelsverlauf am Dienstag bei insgesamt leicht negativem Tenor vergleichsweise ruhig aus. Im Dax 30 führten die defensiven Titel Vonovia (+2,6%) und Beiersdorf (+2,0%) die Performanceliste an, während die Aktie der Deutschen Bank (-2,5%) das untere Ende einnahm. Im EUROSTOXX 600 verbuchten vor allem die beiden defensiven Branchen Versorger und Nahrungsmittel (jeweils +1,1%) Gewinne. Schwächste Sektoren waren mit Grundstoffen (-2,4%) und Banken (-2,3%) die Highflyer der beiden letzten Wochen, die in dieser Phase Kursgewinne von jeweils 12% verbucht hatten. An den Handelsplätzen Mailand und Madrid sorgten politische Spannungen für leicht stärkeren Kursdruck. Die Wall Street konnte sich etwas von den Kursverlusten des Wochenbeginns erholen. Während die Ölkonzerne und vor allem die Ausrüster auch wegen zuletzt wieder sinkender Rohölpreise Teile ihrer deutlichen Kursgewinne vom Vortag einbüßten, gelang den am Montag unter die Räder geratenen Fluggesellschaften eine Erholung. Der Energiesektor verlor letztendlich 1,5 %, während alle anderen Branchen leicht fester tendierten, Immobilienaktien legten 1,4% zu. Die asiatischen Börsen fanden kurz vor der richtungsweisenden Sitzung der Fed keine einheitliche Tendenz. Während die chinesischen Märkte leicht zulegten, verlor der japanische Nikkei 225 etwas an Boden.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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