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Feinunze Silber

Im Blickpunkt: Silber holt auf - Commerzbank Kolumne

29.08.2019 09:46 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: corlaffra / shutterstock.com.

Mit dem anhaltend festen Goldpreis springt der Funke immer stärker auf das „kleine Schwestermetall“ Silber über. „Klein“ bezieht sich sowohl auf den Wert von Silber als auch auf das im Verhältnis engere Angebotsvolumen. Während der Wert des jährlichen Angebots aus Recycling und Minenproduktion von Gold bei etwa 225 Mrd. $ liegt, beläuft sich dieser Wert bei Silber nur auf ca. 18 Mrd. $. Zieht man den industriellen Bedarf ab, dann verbleiben bei Silber nur ca. 7 Mrd. $ gegenüber ca. 200 Mrd. $ bei Gold an Volumen, das für Investoren und Konsumenten zur Verfügung steht. Ein Dollar, der in den Silbermarkt fließt, hat aktuell also die 28-fache Wirkung wie ein Dollar, der in Gold investiert wird. Dies erklärt die höhere Volatilität von Silber.

Anleihen

Euroraum: EU-Wirtschaftsvertrauen (Aug), 11:00 Uhr
Deutschland: Verbraucherpreise (Aug), 14:00 Uhr
USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe, 14:30 Uhr
USA: Schwebende Hausverkäufe (Jul), 16:00 Uhr

An den Kapitalmärkten stieg gestern die Risikoaversion im Tagesverlauf deutlich an. Sichere Staatsanleihen waren stark gefragt. Von der Konjunkturseite fehlte es gestern an Impulsen. Dafür erfreute sich die Aufstockung der 10-jährigen Bundesanleihe trotz einer niedrigen Rendite von minus 0,7% einer regen Nachfrage. Im Primärhandel stellt diese Rendite ein Rekordtief dar. Die letzte Auktion ging mit einer Emissionsrendite von minus 0,41% über die Bühne. Am Sekundärmarkt erreichte die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen mit minus 0,728% ebenfalls ein neues Rekordtief. Gestern zeichnete sich in Italien die Bildung einer neuen Regierung aus Fünf-Sterne-Bewegung und Sozialisten (PD) ab. Der bisherige Premier Giuseppe Conte wurde von Staatspräsident Sergio Materella beauftragt, eine neue Regierung zu bilden. Lega-Chef Salvini muss dann in die Opposition. Die Vermeidung von Neuwahlen ist positiv zu werten, da dadurch die fristgerechte Verabschiedung des Haushalts gesichert ist und die ausufernden Ausgabenpläne vom ehemaligen Lega-Chef Salvini vom Tisch wären. So fiel die Rendite 10-jähriger italienischer Staatsanleihen um 13,5 Bp. auf 0,998%, erstmals überhaupt unter die 1%-Marke. Der Spread zu deutschen Bundesanleihen verringerte sich um 11 Bp. In Großbritannien zeichnet sich immer stärker ein harter Brexit ab. So hat Premierminister Boris Johnson gestern bekanntgegeben, die Regierungspause bis Mitte Oktober auszudehnen. Damit will er es dem Parlament erschweren, einen EU-Austritt Großbritanniens am 31. Oktober ohne Ab-kommen zu verhindern. Das britische Pfund wertete sich ab, aber angesichts der gestiegenen Wahrscheinlichkeit eines ungeregelten Brexits nur moderat.

Aktien

Quartalszahlen 2.Quartal
Europa: Fielmann, Bouygues, Pernod Ricard

Die politischen Themen strahlten gestern weiter auf die Aktienmärkte ab. Die neuesten und schwer einschätzbaren Entwicklungen in Großbritannien, das gespannte Warten auf eine Einigung zur Regierungsbildung in Italien und neuerliche Sorgen hinsichtlich des Zollstreits führten bei den Anlegern zu Zurückhaltung. Die europäischen Aktienmärkte handelten daher durchgehend mit geringen Verlusten, um die Mittags-zeit hatte sich dann ein Minus von fast einem Prozent aufgebaut. Am Nachmittag schloss der DAX mit der festeren Tendenz an der Wall Street mit einem Minus von nur noch 0,3%. Am DAX-Ende lagen die Technologiewerte: Infineon (-1,6%), Wirecard (-1,5%) und SAP (-1,3%) bildeten das Schlusstrio. Die meisten Titel waren nur wenig verändert, denn Henkel lag mit nur +0,7% an der Spitze. Beim EuroStoxx 50 gab es einen Miniverlust von 0,2%. Zugewinne verbuchten Telefonica (+1,5%) und Inditex (+1,4%), während AXA (-2,2%) am Ende aus dem Rahmen fiel. Beste Branche war auf dem Rücken des deutlich erholten Ölpreises indes Energie (+0,8%). Positiv verlief auch der Handel an der Wall Street. Rückenwind gaben hier ebenfalls die Ölwerte (+1,4%), aber auch Industrie (+1,1%), Verbrauchsgüter (+0,9%) und Finanzwerte (+0,9%) erholten sich deutlich. Spitzenwert der 26 Gewinner im Dow Jones Industrial war der Chemieriese Dow (+3,3%) gefolgt von Pfizer (+2,2%). Am Tag nach der Ankündigung der Tabakfusion holte Philipp Morris (+3,7%) einen Teil der Vortagsverluste auf. HP Enterprises (+3,4%) profitierte vom besseren Ausblick. In Asien verzeichnen die Indizes heute überwiegend leichte Einbußen. Auch in Europa zeigen die Kurstaxen ein knapp gehaltenes Niveau zur Eröffnung an.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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