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ISM-Index nicht verarbeitendes Gewerbe sinkt stärker als erwartet - Commerzbank Kolumne

06.08.2019 09:14 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Bart Sadowski / shutterstock.com.

Die USA bleibt von der globalen Wachstumsabschwächung nicht ungeschoren. In den vergangenen Monaten hat sich der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe schon deutlich abgeschwächt und nähert sich der 50-Punktemarke. Im Juli ist auch der ISM-Index für das nicht verarbeitende Gewerbe nachgezogen; er sank von 55,1 auf 53,7 Punkte stärker als erwartet. Das reale BIP-Wachstum hat sich im 2. Quartal von 3,1% auf 2,1% (ggü. Vorquartal annualisiert) schon deutlich abgeschwächt. Insgesamt unterstützen die Frühindikatoren die Zinssenkungsspekulationen. Wir rechnen mit zwei weiteren Zinssenkungen der US-Notenbank, möglicherweise noch in diesem Jahr.

Anleihen

Australien: Zinsentscheidung der Notenbank, 6:30 Uhr
Deutschland: Auftragseingänge Industrie (Juni), 8 Uhr

Die Unsicherheit an den Finanzmärkten wegen der jüngsten Eskalation im Handelsstreit zwischen den Vereinigten Staaten und China ließ die Flucht in die „sicheren Rentenhäfen“ weitergehen. Damit setzte sich die Talfahrt der Renditen fort. Dreißigjährige Bundesanleihen wiesen im frühen Handel eine laufende Verzinsung im Tief von fast minus 0,07% aus, zehnjährige von knapp minus 0,54%. Angefacht wurde die gestrige Entwicklung von der über das Wochenende bekannt gewordenen Antwort Chinas auf Trumps neuestes Zollpaket: China lässt nun eine Abwertung des Yuan (CNY) zu, um einen Ausgleich für die Zölle zu schaffen und natürlich auch, um ein Zeichen zu setzen. Gleichzeitig stoppte China für seine Staatsunternehmen auch den Import von Agrargütern aus den USA. Der US-Dollar übersprang am Montag erstmals seit elfeinhalb Jahren die Schwelle von sieben Yuan auf 7,04 Yuan je US-Dollar. Für die Währungsmärkte dürfte der Durchbruch der 7er-Marke weitreichende Folgen haben. So könnte es in absehbarer Zeit zu einer neuen Abwertungswelle asiatischer Währungen kommen. Eine Ausnahme bildet der japanische Yen, der gegenüber dem US-Dollar seit Monatsbeginn um über 2% zulegte. Das britische Pfund bleibt in der neuen Woche unter Druck, nachdem die neue britische Regierung ankündigte, mit einer Verdoppelung der Brexit-Mittel den „Turbo“ für die Vorbereitungen zum EU-Austritt einzuschalten, der in weniger als 90 Tagen vollzogen werden soll. Das Pfund handelte bei über 0,92 Pfund je Euro, so preiswert wie zuletzt vor zwei Jahren. In den USA ist der ISM-Index des Dienstleistungsgewerbes im Juli gegenüber dem Vormonat unerwartet zurückgegangen (von 55,1 auf 53,7 Punkte). Überraschend stiegen heute die Juni Auftragseingänge der deutschen Industrie (+2,5% M/M).

Aktien

Deutschland: Beiersdorf, Deutsche Post, GEA, Heidelberger Druck, Morphosys, Norma, Patrizia, Pfeiffer Vacuum, Schäffler, SGL Carbon, Varta, Wacker Neuson
USA: Walt Disney

Die Aktienmärkte sind weiter im Korrekturmodus. Die nächsten Schritte im Handelskrieg ließen die Märkte erzittern. In Europa gab es nach vorsichtigen Stabilisierungsversuchen weiter kräftig Abgaben, die sich mit der schwachen Wall Street noch verstärkten. Der DAX gab letztlich 1,8% ab. Mit Linde (+2,5%) und Dt. Lufthansa (+0,1%) gab es nur zwei Gewinner. Allerdings dominierten querbeet kräftige Verluste vor allem von zyklischen Titeln aber auch Technologieunternehmen. Hauptverlierer im DAX war adidas (-4,2%). Aber auch Infineon (-3,3%) und Bayer (-3,7%) notierten deutlich tiefer. Parallel schwach verlief die Entwicklung im EuroStoxx 50, der 1,9% verlor. ING (-4,3%) und LVMH (-4,2%) waren hier die prominentesten Verlierer. Auch in den USA setzte sich die Ausverkaufswelle ungebremst fort. Die US-Indizes schlossen nahe ihrer Tagestiefs. Im Falle des Dow Jones hieß das weit über 700 Punkte tiefer und ein Minus von 2,9%, einen Verlust wie es ihn seit der unrühmlichen Weihnachtspanik am 24.12.2018 nicht gegeben hatte. Die Nasdaq schloss mit -3,5% noch schwächer. Die größten Verluste wiesen IT (-4,1%) und Finanzwerte (-3,2%) auf. Im Dow Jones legte kein Titel zu, Apple war mit -5,2% der Hauptverlierer. Dagegen profitieren Gold- und andere Edelmetalle und entsprechend auch die Goldminen wie Barrick Gold (+4%) von der gestiegenen Verunsicherung. Immerhin sind heute Zeichen der Beruhigung zu erkennen: Der chinesische Yuan hat sich leicht erholt, die asiatischen Märkte verzeichnen nur ein kleines Minus und die Indikationen für Europa wie die US-Futures sind wenig verändert.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!


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