4investors Exklusiv

Aktien

Branchen- und Themenspecials

Ihre privaten Finanzen

Dow Jones Industrial - Aktienindex

USA - ISM PMI Non-Manufacturing: Ein nicht unerwarteter Rückgang - Nord LB Kolumne

05.08.2019 17:08 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Bart Sadowski / shutterstock.com.

In den Vereinigten Staaten sind vor einigen Minuten aktuelle Daten zur Entwicklung des ISM PMI Non-Manufacturing veröffentlicht worden. Im Berichtsmonat Juli offenbarte sich bei diesem von den internationalen Finanzmärkten immer stärker beachteten nordamerikanischen Stimmungsindikator für das wichtige Service-Segment der US-Wirtschaft ein gewisser Rückgang auf nun „nur“ noch 53,7 Punkte. Damit war unserer Auffassung nach aber zu rechnen gewesen. Die Zeitreihe kann sich somit weiterhin relativ klar oberhalb der magischen Marke von 50 Zählern halten, welche nach mechanistischer Interpretation als Wachstumsschwelle gilt. Der Indikator signalisiert also noch immer ein Anziehen der realen ökonomischen Aktivität bei den Dienstleistungsunternehmen in den USA. Die Dynamik dieser Aufwärtsbewegung hat sich zuletzt jedoch ohne jeden Zweifel reduziert.

Der Blick auf die Details der heute gemeldeten Zahlen zum ISM PMI Non-Manufacturing signalisiert zudem, dass die wichtige Unterkomponente „Business Activity“ im Juli auf nur noch 53,1 Punkte gefallen ist. Die von den befragten Service-Unternehmen tatsächlich realisierte ökonomische Aktivität erhöht sich im Vergleich zu den starken Vormonaten also nur noch ziemlich schleppend.

Der leicht in die Zukunft blickende Sub-Index „New Orders“ musste dagegen nur einen eher leichten Rückgang von zuvor 55,8 auf nun 54,1 Zähler hinnehmen. Die Auftragsbücher der US-Dienstleistungsunternehmen füllen sich damit lediglich etwas langsamer als noch im Vormonat.

Die Komponente „Employment“ legte dagegen sogar zu und stieg in Zahlen gesprochen von zuvor 55,0 auf nun 56,2 Punkte. Damit wird eindeutig ein verstärkter Personalbedarf der US-Dienstleistungsunternehmen angezeigt. Dies ist erfreulich und passt gut zum generellen Bild einer positiven Beschäftigungssituation im Land der unbegrenzten Möglichkeiten. In der Tat dürfte die gute Lage am Arbeitsmarkt dem US-Konsum auch perspektivisch hilfreiche Impulse liefern können.

Nach dem Anstieg im Vormonat gingen die „Prices Paid“ am aktuellen Rand wieder etwas zurück. Mit nun 56,5 Zählern werden aber auch für Juli recht nachhaltig steigende Einkaufspreise bei den befragten Unternehmen aus dem Service-Segment der US-Ökonomie angezeigt.

Die verbalen Rückmeldungen der befragten Einkaufsmanager aus den Dienstleistungsunternehmen in den Vereinigten Staaten weisen weiterhin auf Sorgen hin, die von der Unsicherheit bezüglich des Handelsstreits mit China ausgehen. Zudem kämpfen die Unternehmen mit einem Personalmangel. Fachkräfte im IT-Segment – und hier vor allem Experten mit dem Schwerpunkt Data Analytics – werden offenbar fast schon händeringend gesucht. Insbesondere vom Einzelhandel wird mit Blick auf diese Berufsgruppe ein großer Bedarf zu Protokoll gegeben. Die Rückmeldungen von vielen Firmen deuten zudem auf eine weiterhin starke Nachfrage der Kunden hin, was den aktuellen Personalmangel natürlich noch schmerzhafter machen dürfte.

Fazit: Der ISM PMI Non-Manufacturing hat sich im Juli noch etwas weiter abgeschwächt. Diese Entwicklung ist nicht wirklich eine größere Überraschung. Der wichtige nordamerikanische Stimmungsindikator zeigt aber noch immer klar Wachstum an. Bemerkenswert ist der Anstieg der Arbeitsmarktkomponente. Zudem offenbaren die verbalen Rückmeldungen der befragten Firmen größere Probleme mit einem Mangel an fachkundigem Personal.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

4investors-News - Dow Jones Industrial - Aktienindex

DGAP-News dieses Unternehmens