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USA: Arbeitsmarktdaten im Juli recht freundlich - Nord LB Kolumne

02.08.2019 15:52 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: autsawin uttisin / shutterstock.com.

In den USA sind vor wenigen Minuten aktuelle Zahlen zur Lage am Arbeitsmarkt gemeldet worden. Berichtsmonat ist bereits der Juli. In der US-Wirtschaft sind diesen noch vorläufigen Daten folgend am aktuellen Rand immerhin 164.000 zusätzliche Jobs entstanden. Die separat erhobene Arbeitslosenquote verharrte bei 3,7%. In der Summe haben sich damit zumindest keine negativen Überraschungen ergeben, wobei sich der bisherige Stellenaufbau mit den heute vorgenommenen Revisionen nicht mehr ganz so freundlich präsentiert. So sind im Juni lediglich 193.000 (und eben nicht 224.000) neuen Jobs entstanden.

Die Lohnentwicklung präsentiert sich ziemlich stark. Die durchschnittlichen Stundenlöhne konnten im Berichtsmonat Juli um immerhin 0,3% M/M anziehen. Zudem wurde der für den Juni gemeldete Zuwachs leicht auf nun ebenfalls 0,3% M/M nach oben revidiert. Diese Zahlen können schon etwas helfen, die auch in den USA vorhandenen Sorgen bezüglich eines zu geringen Preisauftriebs zu dämpfen. Zudem erhöhen stärker steigende Löhne natürlich auch die finanziellen Spielräume der Konsumenten. In diesem Kontext muss aber beachtet werden, dass die durchschnittlichen Wochenstunden im Juli leicht auf einen Wert von 34,3 gefallen sind.

Der Blick auf die Details des heutigen Arbeitsmarktberichtes zeigt, dass neue Jobs wieder einmal vor allem im brummenden Dienstleistungssektor der US-Wirtschaft geschaffen worden sind. Uns hat allerdings insbesondere der Stellenaufbau im verarbeitenden Gewerbe (mit +16.000 Jobs) und im öffentlichen Sektor (mit ebenfalls +16.000 zusätzlichen Arbeitskräften) positiv überrascht. Hier hatten wir mit weniger Bewegung nach oben und vielleicht sogar rückläufigen Zahlen gerechnet. Entsprechend waren unsere Prognosen mit Blick auf den aggregierten Stellenaufbau der Volkswirtschaft der USA eine Spur zu skeptisch.

Wir glauben allerdings auch weiterhin, dass der in den USA zu beobachtende Fachkräftemangel den Aufbau von neuen Beschäftigungsverhältnissen perspektivisch dämpfen sollte. Folglich dürfte die Volkswirtschaft der Vereinigten Staaten in der näheren Zukunft nicht mehr in der Lage sein, mit größerer Nachhaltigkeit Monat für Monat circa 200.000 neue Jobs zu schaffen. Dies wäre dann allerdings kein Anzeichen für eine ökonomische Schwäche, sondern würde einfach nur einen Mangel an qualifiziertem Personal reflektieren. In der Tat beginnen die Unternehmen in den USA immer mehr Kreativität bei der Suche nach neuen Mitarbeitern zu zeigen. Ein Beispiel hierfür sind spezielle Angebote von Qualifizierungsmaßnahmen für aus dem Militär ausscheidende Personen.

Fazit: Die Zahlen zur Lage am US-Arbeitsmarkt bleiben recht erfreulich. In der Tat hat uns der heute gemeldete Stellenaufbau leicht positiv überrascht. Die Zahlen sind zwar eher negativ für den Rentenmarkt, angesichts der erhöhten Risikoaversion durch die Tweets von Donald Trump reicht der Impuls durch den aktuellen Arbeitsmarktbericht aber nicht aus, um die Rendite von US-Staatsanleihen mit einer Restlaufzeit von 10 Jahren nachhaltiger in Richtung der psychologisch wichtigen Marke von 2,00% zu bewegen.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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