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US-Aktienmarkt: Fed-Geldpolitik drückt den Dow auf 27.000 Punkte - Nord LB Kolumne

12.07.2019 12:13 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Die Stimmung an der Börse in New York scheint somit hervorragend zu sein. US-Aktien sind nun aber nicht mehr sonderlich günstig bewertet. Bild und Copyright: Bart Sadowski / shutterstock.com.

Die jüngsten Kommentare von Fed-Chef Jerome Powell zeigen, dass die US-Notenbank nun trotz weiterhin erfreulicher Zahlen vom Arbeitsmarkt der Vereinigten Staaten offenbar gewillt zu sein scheint, die Leitzinsen im Land der unbegrenzten Möglichkeiten nach einer längeren Phase von vorsichtigen Anhebungen wieder zu senken. Damit sieht es also mittlerweile so aus, als würde Donald Trump doch sowohl eine Einigung im Handelsstreit mit China als auch Zinssenkungen durch das FOMC erhalten. Dies ist natürlich ein erfreuliches Umfeld für den US-Aktienmarkt. Entsprechend ist der Dow Jones Industrial Average heute im Verlauf des Handels über die Marke von 27.000 Punkte gestiegen und hat damit einen neuen Rekordwert erreicht.

Der bereitere S&P 500 Index kämpft aktuell mit dem psychologisch wichtigen Widerstand bei 3.000 Zählern und profitiert damit auch von kombinierten Hoffnungen auf ein Ende des Handelsstreits und eine trotzdem sinkende Fed Funds Target Rate. Billige Liquidität ist sicherlich gut für die Kurse der US-Dividendenpapiere. Zudem haben die Zinssenkungserwartungen dazu geführt, dass sich die Rendite von 10J US-Staatsanleihen zuletzt deutlicher von der 3,00%-Marke entfernt hat. Rentenpapiere im US-Dollarraum haben somit relativ zu Aktien schon an Attraktivität verloren. Allerdings ist der US-Aktienmarkt inzwischen fundamental nicht mehr sonderlich günstig bewertet. Das KGV des S&P 500 auf Basis der Konsensgewinnschätzung für das Jahr 2019 liegt aktuell bei knapp über 18.

Ein mittlerweile wohl recht wahrscheinliches Ende des Handelskonfliktes zwischen Washington und Peking ist sicherlich ein guter Grund für ambitioniertere Bewertungsniveaus an den internationalen Aktienmärkten; ob niedrige Zinsen und billige Liquidität in den USA wirklich nachhaltige Stützungsfaktoren für die Kurse von Dividendenpapieren sind, darf aber wohl doch kritisch hinterfragt werden.

Die von der US-Notenbank im Jahr 1998 vorgenommenen Leitzinssenkungen werden an den Märkten aktuell als Musterbeispiel für einen sinnvollen „Insurance Cut“ bei der Fed Funds Target Rate gelobt. Vielleicht wurde von der Fed damals wirklich eine globale Wirtschaftskrise verhindert. Historische Vergleiche hinken aber oft. Zudem sollte bedacht werden, dass im Jahr 1998 wohl auch die geldpolitische Saat für die dann wenige Jahre später platzende New-Economy-Blase gesät worden ist. Insofern sollte die Nachricht von neuen Rekordständen an den US-Aktienmärkten eigentlich die Warnglocken bei der Fed klingen lassen. Ob dies ausreichen kann, um die führenden Notenbanker noch von ihren sich immer klarer abzeichnenden geldpolitischen Plänen abzuhalten, ist aber mehr als fraglich.

Fazit: Die Hoffnungen auf Zinssenkungen haben den Dow Jones Industrial Average im Handelsverlauf über die Marke von 27.000 Punkten steigen lassen. Die Stimmung an der Börse in New York scheint somit hervorragend zu sein. US-Aktien sind nun aber nicht mehr sonderlich günstig bewertet. Anleger und die Fed sollten nun eigentlich vorsichtiger werden!

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!


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USA: Quintessenzen aus Powells Vortrag und den Minutes! - Nord LB Kolumne

Zwei Ereignisse haben gestern für großes Interesse auf den Kapitalmärkten gesorgt: Zunächst sprach Fed-Präsident Jerome Powell um 16:00 Uhr MESZ vor einem Ausschuss des Repräsentantenhauses, anschließend folgte um 20:00 Uhr MESZ die Veröffentlichung des FOMC-Sitzungsprotokolls (Minutes) vom 19. Juni. Von beiden Events versprachen sich die Marktteilnehmer im Vorfeld Hinweise auf die zu erwartenden geldpolitischen Schritte der Federal Reserve in der näheren Zukunft. Stärkere Konjunkturdaten hatten zuletzt wieder Zweifel aufkommen lassen, wie sicher überhaupt eine baldige Zinssenkung ist.

Powell nutzte die Gelegenheit, die Markterwartungen zu lenken. Er tat es insofern, als dass er Gründe für einen Zinsschritt nannte – und kaum Argumente für ein Abwarten. Er sprach zwar zunächst von einem ordentlichen Wachstum in der ersten Jahreshälfte, betonte allerdings, dass sich zuletzt die Aktivität verlangsamt habe, die Aussichten verschlechtert hätten und die Inflationsrate ... diese News weiterlesen!

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