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USA - ISM PMI Manufacturing: Keine großen Überraschungen - Nord LB Kolumne

03.06.2019 16:54 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Die Verlässlichkeit von Zulieferketten könnte im Zeitalter der „neuen“ US-Handelspolitik zu einem größeren Problem werden. Erste Anzeichen in diese Richtung sind bereits beobachtbar. Bild und Copyright: Travel mania / shutterstock.com.

Vor wenigen Minuten sind in den Vereinigten Staaten aktuelle Zahlen zur Entwicklung des ISM PMI Manufacturing veröffentlicht worden. Beim wahrscheinlich noch immer populärsten ökonomischen Stimmungsindikator aus Nordamerika zeigte sich im Berichtsmonat Mai keine größere Bewegung. Die Zeitreihe ist am aktuellen Rand marginal auf nun 52,1 Punkte gefallen. Damit wird von den Befragungsteilnehmern aus der US-Industrie weiterhin ein angemessenes Zulegen der ökonomischen Aktivität diagnostiziert. Die noch vor einigen Monaten zu beobachtende Euphorie ist aber inzwischen kein Thema mehr; angesichts des starken US-Wirtschaftswachstums im I. Quartal mag diese Entwicklung aber sogar positiv interpretiert werden.

Der Blick auf die Details der soeben veröffentlichten Daten zur Entwicklung des ISM PMI Manufacturing offenbart, dass die wichtige Produktionskomponente am aktuellen Rand weiter gefallen ist. Die Zeitreihe notiert nun bei 51,3 Zählern. Damit legt der tatsächlich von der US-Industrie realisierte Output nicht mehr sonderlich stark zu.

Die Auftragskomponente konnte dagegen etwas steigen. Mit immerhin 52,7 Punkten wird angezeigt, dass sich die Order-Bücher der befragten Unternehmen im Mai schon zügiger gefüllt haben. Dies ist schon eine positive Nachricht.

Die Beschäftigungskomponente des ISM PMI Manufacturing konnte am aktuellen Rand ebenfalls anziehen. Mit 53,7 Punkten wird von diesem Sub-Index ein etwas schnellerer Personalaufbau in der US-Industrie angedeutet. Diese Nachricht mag mit Blick auf den Arbeitsmarktbericht am Freitag schon von einer gewissen Relevanz sein. Die entsprechenden Angaben zum ISM PMI Non-Manufacturing werden in diesem Kontext aber deutlich wichtiger sein – die USA sind schließlich eine Dienstleistungsgesellschaft.

Die Preiskomponente des ISM PMI Manufacturing zog im Mai auf immerhin 53,2 Punkte an. Damit werden wieder stärker steigende Einkaufspreise der US-Industrie angezeigt. Diese Nachricht dürfte per se aber keine größeren Implikationen für die Fed-Geldpolitik haben.

Der Blick auf die verbalen Rückmeldungen der an der Befragung teilnehmenden Einkaufsmanager deuten auch weiterhin auf einen Mangel an qualifizierten Bewerbern hin, was das Füllen von offenen Stellen natürlich erschwert. Zudem scheint es Sorgen bezüglich der Handelspolitik in Washington zu geben. Die aktuellen Kapriolen Donald Trumps – also zum Beispiel der Streit mit Mexiko und das neue handelspolitische Störfeuer auf Indien – sprechen schon dafür, dass sich die Stimmung in der US-Industrie im Juni zumindest etwas eintrüben könnte. Die Verlässlichkeit von Zulieferketten könnte im Zeitalter der „neuen“ US-Handelspolitik schließlich schon zu einem größeren Problem werden. Erste Anzeichen in diese Richtung sind bereits beobachtbar.

Fazit: Der ISM PMI Manufacturing zeigt im Mai erwartungsgemäß keine größere Bewegung. Positiv zu bewerten ist der Anstieg der Auftragskomponente. Zudem bleiben Sorgen um einen Personalmangel und um die Ausgestaltung der Handelspolitik Donald Trumps auf der Tagesordnung der Einkaufsmanager aus der US-Industrie.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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